Zwei Länder - eine Region

Frankfurt (Oder)

Überregional

Kategorie
Die Polizei
Tags
Internationales
Datum
28.01.2021

Fast mitten im nirgendwo, südlich der Ortschaften Frankfurt (Oder) auf deutscher und Slubice auf polnischer Seite, überwindet eine Autobahn die ruhige Flusslandschaft des Grenzflüsschens Oder. Einige hundert Kilometer liegen seit seinem Quell im tschechischen Odergebirge nun hinter dem Fluss, bevor er nach weiteren, rund 150 km in das Stettiner Haff münden wird. Auf 267 km Länge schlängelt sich die Oder, trennt und verbindet das Land Brandenburg und die polnische Wojewodschaft Lebuser Land, entlang der brandenburgisch-polnischen Grenze.

Die Bundesautobahn 12, die Autobahn der Freiheit, wie sie seit 2014 heiß, überquert auf der Oderbrücke an dieser Stelle den Grenzfluss. An manchen Tagen rattern LKW dicht an dicht gedrängt am Streckenkilometer Null der zweistreifigen Autobahn an einem alten, länglichen Gebäude vorbei. Ein alter Grenzposten, er wirkt in dieser Landschaft wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, ist heute die Heimat des Gemeinsamen Zentrums der deutsch-polnischen Polizei und Zollzusammenarbeit, kurz GZ.

Auf der Grundlage des deutsch-polnischen Regierungsabkommens sollte das GZ die 2007 wegfallenden Grenzkontrollen im Schengen-Gebiet kompensieren. Die einfache und heute noch gültige Idee des Zentrums sieht vor, dass an einem großen Tisch deutsche und polnische Sicherheitsbehörden zusammenkommen, gegenseitig Informationen austauschen und schnell und wirksam Unterstützung in alltäglichen Sicherheitsfragen geben. In dieser Dienststelle erfolgt somit keine klassische kriminalpolizeiliche Arbeit, vielmehr werden polizeiliche Auskunftsersuchen, wie Fahndungen nach Personen und Fahrzeugen, Identitätsüberprüfungen, als auch die Koordinierung von grenzüberschreitenden Fahndungen nach flüchtenden Tätern bearbeitet.

Der damit entstandenen neuen gemeinsamen Sicherheitsarchitektur im deutsch-polnischen Grenzraum steht seit 2008 der Gemeinsame Koordinator im GZ, Polizeidirektor Ulf Buschmann vor. Gemeinsam mit 15 Brandenburger Kolleginnen und Kollegen, mit weiteren aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, von der Bundespolizei sowie des Zolls, wird hier rund um die Uhr, mit polnischen Kolleginnen und Kollegen von Polizei, Grenzschutz und Zoll, zusammengearbeitet.

Ein Meilenstein in der Zusammenarbeit ist der deutsch-polnische-Polizeikooperationsvertrag von 2015.

Polizeidirektor Ulf Buschmann:

„Dieser Vertrag ist die Grundlage für eine wirksame Kriminalitätsbekämpfung in den unmittelbaren Grenzregionen. Durch erweiterte Befugnisse auf dem Nachbargebiet, etwa bei den gemeinsamen Streifen, gibt er den auf deutscher Seite handelnden polnischen Beamten die gleichen Befugnisse, die auch ihre deutschen Polizisten haben und umgekehrt.“

Einen filmischen Einblick in das Leben dieser besonderen Dienststelle gibt der „Polizeiruf 110“ am Sonntag, 31.01.2021 um 20:15, Das Erste, mit den Ermittlern Lenski und Raczek. Eine kurze Einschätzung des Koordinators im Gemeinsamen Zentrum können Sie unter dem Link…

https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/polizeiruf-110/videos/making-of-monstermutter-video-100.html

sehen.

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