Täglich auf Streife: Grenzüberschreitendes Polizeiteam GPT in Doppelstadt Guben/Gubin

Erstmals sorgen Brandenburger und polnische Polizisten gemeinsam als Streife beiderseits der Neiße für ein Extra an Sicherheit.

Guben/Gubin

Spree-Neiße

Kategorie
Die Polizei
Datum
17.01.2020

Guben/Gubin. Ab sofort sorgen Polizeibeamte aus Brandenburg und Polen im Doppelpack in der Europastadt Guben/Gubin für zusätzliche Sicherheit. Am Freitag nahm das erste deutsch-polnische Polizeiteam auf beiden Seiten der Neiße seinen Dienst auf. Es ist die erste gemeinsame Polizeieinheit ihrer Art an der deutsch-polnischen Grenze, die im Team von einer gemeinsamen Dienststelle aus von Montag bis Freitag täglich ihren Dienst versieht und zusätzlich zu den bestehenden Dienststellen beiderseits des Grenzflusses installiert worden ist. Anlassbezogen kann das Team auch an Wochenenden eingesetzt werden, beispielsweise zur Gewährleistung der Sicherheit bei größeren Veranstaltungen oder Versammlungen. Damit werden gemeinsame Streifen in Guben und Gubin zum Alltag für die Menschen der Doppelstadt. Bisher hatte es deutsch-polnische Streifen nur zu bestimmten Anlässen gegeben.

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sagte dazu „Die brandenburgische und die polnische Poizei schreiben mit dem gemeinsamen Polizeiteam Geschichte. Wir heben die Zusammenarbeit auf ein neues Niveau. Es ist klar, dass Kriminalität nicht an Grenzen halt macht. Deshalb rücken die Polizeien und Ermittlungsbehörden beiderseits von Oder und Neiße seit Jahren immer enger zusammen. Ich freue mich, dass nun der nächste Schritt folgt.
Aus dem neuen Projekt wird sicher bald Normalität werden. Die Menschen in Guben und Gubin werden wie selbstverständlich auf eine effektiv und gut kooperierende Polizei vertrauen können. Die neue Streife mit dem gemeinsamen Logo, Fahrzeug und Büro ist zugleich ein deutlich sichtbarer Ausdruck des europäischen Gedankens. Hier kann jeder sehen, was uns ein geeintes Europa bringt: mehr Sicherheit, eine bessere Kriminalitätsbekämpfung und eine starke Prävention.“

Mit dem Grenzüberschreitenden Polizeiteam (GPT) soll die schon seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit des Landes Brandenburg mit dem Nachbarland im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung weiter ausgebaut werden. Vor allem aber soll sich auch das Sicherheitsgefühl der Bürger beiderseits der Neiße verbessern.

Ärmelabzeichen des Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Polizeiteams Guben/Gubin (GPT)Ärmelabzeichen des Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Polizeiteams Guben/Gubin (GPT) Aktuell gehören dem GPT drei Brandenburger und zwei Kollegen der Polizei Gorzow Wlkp. an. Täglich sind von nun an ein deutscher und ein polnischer Beamter als Team zu Fuss, per Funkstreifenwagen oder mit Elektrorädern im Stadtgebiet unterwegs, um Straftaten zu verhindern und auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Die Fahrzeuge tragen dabei eine Aufschrift in deutscher und polnischer Sprache. Die Beamten besitzen Grundkenntnisse in der jeweiligen anderen Landessprache, um sich mit den Bürgern verständigen zu könenn.

Michael Stübgen, Innenminister des Landes Brandenburg „Der modernen und guten polizeilichen Kooperation von Polen und Brandenburg fügen wir heute ein neues Kapitel hinzu. Das gemeinsame Polizeiteam ist ein großartiges Zeichen gelebter europäischer Zusammenarbeit. Die Bürger der Doppelstadt gewinnen einen neuen wichtigen Ansprechpartner. Und den Kriminellen auf beiden Seiten der Grenze zeigen wir deutlich, dass wir den gemeinsamen Kampf gegen Kriminalität ernst nehmen. Das ist ein guter Tag für unsere Bürgerinnen und Bürger. Ein Tag, den wir zu Recht feiern dürfen.“

Besonderen Wert legt das GPT auf Präventionsarbeit. So sind zukünftig Veranstaltungen in Schulen geplant, um aufzuklären und über Kriminalität zu informieren. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die gemeinsame Bekämpfung von Kriminalitätsphänomenen in Guben und Gubin. Um in beiden Stadtteilen die gleiche Präsenz zeigen zu können, hat das Polizeiteam Büros an zentraler in Guben unmittelbar an der Grenzbrücke Stelle bezogen.

„Das gemeinsame Polizeiteam hat seinen Sitz direkt an der Grenzbrücke. Es ist so sichtbarer Anlaufpunkt für alle Einwohner der Doppelstadt.“, so Roger Höppner, amtierender Polizeipräsident des Landes Brandenburg. „Von hier aus gehen unsere Polizisten auf Streife, erreichen so jeden Ort in Guben/Gubin zügig und können zweisprachig mit den Menschen auf beiden Seiten der Grenze reden. Ich sehe dies als vertrauens- und identitätsstiftende Maßnahme über Staatsgrenzen hinweg.“

Im Fokus stehen auch Gewerbetreibende. Ihnen soll verstärkt das Angebot gemacht werden, sich im Bereich des technischen Einbruchsschutzes fortzubilden, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Auch hierzu steht das GPT als kompetenter Partner zur Verfügung.

Als äußeres Erkennungszeichen wird an der gemeinsamen Dienststelle ein Schild angebracht. Die Beamten werden an ihrer Uniform ein Ärmelabzeichen des Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Polizeiteams Guben/Gubin“ (GPT) sichtbar tragen.

 

Auf einen Blick:

  • Das Projekt wird aus EU-Mitteln in der Höhe von knapp über 250.000 Euro aus dem EFRE-Fonds finanziert und läuft bis zum 30.06.2022.
  • Dem Grenzüberschreitenden Polizeiteam (GPT) gehören aktuell drei deutsche und zwei polnische Polizeibedienstete. Sie sind regelmäßig unter der Woche und bei wichtigen Anlässen auch an Wochenenden zu Fuß, mit einem Funkstreifenwagen mit zweisprachiger Aufschrift oder mit Elektrofahrrädern im Einsatz.
  • Gemeinsame Streifen zwischen der brandenburgischen und polnischen Polizei sind per se in Guben und Gubin nicht neu. Seit Mitte der 1990er Jahre gab es immer solche Aktionen. Pro Monat waren diese jedoch auf maximal zwei gemeinsame Streifen und auf besondere Anlässe limitiert. Zudem kam es in unregelmäßigen Abständen in der Region zu Arbeitstreffen der Kripo und dem Revierleiter mit dem polnischen Kommendanten des Polizeikommissariats Gubin. Das GPT ermöglicht jetzt eine tagtägliche Zusammenarbeit.
  • Die Zusammenarbeit der Polizeireviere von Guben und Gubin werden institutionell auf ein neues Niveau gehoben. Durch das Zusammenarbeiten im GPT wird automatisch die Zusammenarbeit der beteiligten übergeordneten Dienststellen vertieft.
  • Die Beamten wurden sprachlich sowie auf dem rechtlichen Gebiet extra geschult.
  • Das GPT soll einen entscheidenden Beitrag für die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Kommune, Bürgern und öffentlichen Einrichtungen der beiden Städte leisten.

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