Am heutigen Tag stellten der stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Jörg Müller und der Leiter der Kriminalpolizei Olaf Gaebel die Entwicklung der Kriminalität in der Polizeidirektion Nord im vergangenen Jahr dar.
Anstieg der Aufklärungsquote Bei einem leichten Rückgang der Gesamtzahlen um 33 auf 29.488 Fälle gelang eine Erhöhung der Anzahl der aufgeklärten Fälle um 58 auf 16.619 Straftaten. Dies entspricht entgegen dem Landestrend einem Anstieg der Aufklärungsquote auf 56,4 Prozent (2013: 56,1%).
In der Prignitz wurden 6.423 Straftaten (2013: 6.099), im Landkreis Ostprignitz-Ruppin 7.859 (8.099) und im Landkreis Oberhavel 15.206 (15.323) erfasst.
Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, im Nordwesten Brandenburgs Opfer einer Straftat zu werden, geringer als im Landes-, aber höher als im Bundesdurchschnitt. Die Kriminalitätshäufungszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner) betrug in der Direktion Nord im vergangenen Jahr 7.761 gegenüber 8.004 im Land Brandenburg (Bund 2013: 7.404).
Es wurden 11.242 Diebstähle (-2,4%) und 4.271 Roheitsdelikte (+2,3%) registriert. Die Anzahl der Sachbeschädigungen sank um 9,5% auf 3.325 Fälle. Die Betrugsstraftaten stiegen um 8% auf 3.657 Fälle. Der starke Anstieg der Rauschgiftdelikte von 633 auf 867 Fälle (+37%) ist im Wesentlichen auf ein stärkeres polizeiliches Kontrollverhalten zurück zu führen.
Erfreulich sind insbesondere der starke Rückgang bei den PKW-Diebstählen von 349 auf 259 Fälle (davon 55 versuchte Diebstähle), der Rückgang von 1.118 auf 1.045 Haus- und Wohnungseinbrüche sowie von 1.143 Diebstählen aus Firmen auf 1.007 Fälle.
Dagegen stehen Anstiege beim Fahrraddiebstahl von 1.870 auf 1.916 Fälle, beim Diebstahl aus Garagen und Kellern von 378 auf 444 Fälle und bei Körperverletzungen von 2.540 auf 2.582 Fälle.
Auch die Internetkriminalität stieg um 50 auf 1.763 Fälle, von denen aber auch 1.605 aufgeklärt werden konnten.
Erheblich war auch der Anstieg von 308 auf 342 Straftaten der Politisch Motivierten Kriminalität.
201 aufgeklärte Straftaten entsprechen hier einer Quote von 58,8 Prozent.
Im Wesentlichen ist dieser Anstieg im Zusammenhang mit den Wahlkämpfen zu den Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen zu sehen. Dies korrespondiert mit dem hohen Anteil von 44 nicht eindeutig motivierten Straftaten, meist beschädigten oder beschmierten Wahlplakaten. Mit 224 Fällen bleibt der Anteil der rechts motivierten Straftaten bei leichtem Rückgang (2013: 230 Fälle) deutlich der stärkste. Zugleich stieg aber die Anzahl der links motivierten Straftaten um 49 Fälle auf insgesamt 74. Bei den Gewaltstraftaten wurden von linker Seite mit 11 Fällen sogar deutlich mehr als von rechter Seite (8 Fälle) verübt.