Tipps gegen Fahrraddiebstahl

Allgemeine Hinweise Ihrer Polizei

Datum
09.03.2022

Fahrrad vor Diebstahl schützen

Den besten Diebstahl-Schutz bieten stabile Ketten-, Bügel- oder Faltschlösser. Diese sollten groß genug sein, um das Rad an einem festen Gegenstand anzuschließen, zum Beispiel an einem Fahrradständer oder Laternenpfahl. Achten Sie dabei jedoch darauf, dass diese Einrichtungen fest mit dem Boden verankert sind!

Nicht selten wurde in letzter Zeit beobachtet, dass Täter fest montierte Fahrradbügel manipuliert haben (durch aufschneiden oder abflexen) und dies dann durch Grasbüschel oder Aufkleber tarnen. So bleibt es dem Eigentümer beim Anschließen seines Bikes oftmals unbemerkt und die Täter müssen kein Schloss mehr aufbrechen, sondern lediglich den zuvor manipuilierten Fahrradbügel bewegen, um das Rad entwenden zu können.

Dünne Ketten-, Bügel-, oder Kabelschlösser dagegen, lassen sich leicht mit einfachen Hilfsmitteln oder Werkzeugen wie Kombizange oder Seitenschneider „knacken“. Speichenschlösser sind als Diebstahl-Schutz ebenfalls nicht ausreichend. Sie sollten Ihr Rad nur dann damit sichern, wenn Sie das abgestellte Fahrrad noch im Blickfeld haben, zum Beispiel wenn Sie kurz zum Bäcker gehen.

 

Diebstahlsichere Schlösser

Achten Sie beim Kauf auf Qualität: Wählen Sie ein zertifiziertes Schloss mit massivem Schließsystem aus hochwertigem Material, zum Beispiel durchgehärtetem Spezialstahl.

Rechnen Sie mit circa fünf bis zehn Prozent des Fahrradpreises für den Kauf eines guten diebstahlsicheren Fahrradschlosses. Dabei gilt: Je leichter und teurer ein Rad, desto schwerer und teurer sollte das Schloss sein. Stabile Falt-, Bügel-, oder Kettenschlösser sind der beste Diebstahlschutz.

Im Handel gibt es für Fahrradschlösser keine verbindlichen Sicherungsklassen, an denen sich Verbraucher orientieren können. Viele Hersteller haben ihre Schlösser zwar nach Sicherungsklassen farblich gekennzeichnet, doch diese unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller.

  • Die VdS Schadenverhütung GmbH bietet auf ihrer Website www.vds-home.de in der Rubrik „Einbruch & Diebstahl“ unter dem Stichwort „Fahrradschlösser“ eine Übersicht über VdS-getestete und zertifizierte Zweiradschlösser. Schlösser der Klasse A+ sind geeignet, Fahrräder an einen festen Gegenstand anzuschließen.
  • Hilfreiche Informationen zu Fahrradschlössern gibt es auch auf der Website des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs: www.adfc.de.
  • Die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Tests von Fahrradschlössern: www.test.de.

 

Räder sicher abstellen

Schließen Sie das Rad mit dem Fahrradrahmen immer an einem fest verankerten Gegenstand an, zum Beispiel einem Fahrradständer, auch wenn Sie nur kurz abwesend sind. Nur das Vorder- und Hinterrad zu blockieren, reicht als Schutz vor Dieben nicht aus. Diese können blockierte Fahrräder mühelos wegtragen oder verladen. Sichern Sie auch Vorder- und Hinterrad, indem sie diese beispielsweise gemeinsam mit dem Rahmen anschließen. Alternativ können Sie die handelsüblichen Schnellspanner, mit denen Vorder-, und Hinterrad bzw. Sattel befestigt sind, durch eine codierte Verschraubung ersetzen, die mit einem Zentralcodeschlüssel abschließbar ist.

Auch in Fahrradabstellräumen, Kellern oder Treppenhäusern sollte das Rad immer angeschlossen werden. Ist dies nicht möglich, können Sie mehrere Räder aneinanderschließen.

Achten Sie außerdem darauf, dass die Zugangstüren abgeschlossen sind.

Öffentlichkeit kann vor Dieben schützen. Meiden Sie deshalb dunkle Ecken, einsame Plätze oder schlecht einsehbare Straßen.

 

Elektrofahrräder vor Diebstahl sichern

Viele Elektrofahrräder (E-Bikes, Pedelecs) haben ein Rahmenschloss, das allerdings nicht als Diebstahl-Schutz reicht. Diebe können die Fahrräder trotz Sicherung mit dem Rahmenschloss einfach wegtragen oder sogar auf dem Vorderrad wegrollen.

Schließen Sie Ihr Elektrofahrrad immer mit Hilfe eines separaten stabilen Fahrradschlosses mit Rahmen, Vorder- und Hinterrad an einen festen Gegenstand an. Am besten möglichst weit vom Boden entfernt, damit Diebe den Bolzenschneider nicht auf dem Boden absetzen können, um das Schloss mit Hilfe ihres Körpergewichts zu knacken.

Nehmen Sie wertvolle Zubehörteile wie den Akku unbedingt mit. Ohne Akku ist das Rad praktisch wertlos. Ist Ihnen das zu umständlich, sichern Sie den Akku unbedingt mit einem zusätzlichen stabilen Schloss gegen Diebstahl.

Die Akku-Schlösser, die viele Elektrofahrräder haben, reichen nicht als Diebstahl-Schutz. Angesichts des hohen Wertes von Elektrofahrrädern sollten Sie generell mehrere Schlösser zur Diebstahlsicherung einsetzen.

 

Diebstahlschutz mit GPS-Tracking

GPS-Tracker sind versteckte Sender am Fahrrad, die den Besitzer per SMS alarmieren, wenn das abgestellte Rad bewegt wird. Zudem übermitteln sie laufend den aktuellen Standort des Fahrrades.

Wird Ihr Rad gestohlen, können Sie seinen aktuellen Standort ausmachen. Machen Sie sich aber niemals allein auf die Suche nach Ihrem Rad, schalten Sie unbedingt die Polizei ein.

GPS-Systeme eignen sich besonders für Elektrofahrräder. Sie sollten über folgende Alarmfunktionen verfügen:

  • Der Standort des Rades sollte über das Mobiltelefon angezeigt werden.
  • Wenn das Rad bewegt wird, sendet der GPS-Tracker einen Alarm an das Mobiltelefon des Besitzers.
  • Wenn das Rad einen zuvor festgelegten Umkreis (Geo-Fence) verlässt, löst der GPS-Tracker Alarm aus.

 

Gestohlene Räder wiederfinden

Wurde Ihr Rad gestohlen, ist es wichtig, dass Sie es der Polizei möglichst detailliert beschreiben können. Damit helfen Sie den Beamten aufgefundene Räder ihren rechtmäßigen Eigentümerinnen zuzuordnen. Hierfür eignet sich ein Fahrradpass. Sinnvoll ist auch eine individuelle Kennzeichnung des Rades, zum Beispiel mit einer Rahmen- oder Codiernummer. Diese erleichtert ebenfalls die Suche nach den Eigentümern.

 

Wichtige Daten notieren

Notieren Sie alle wichtigen Daten Ihres Fahrrades, dazu gehören beispielsweise die Rahmennummer, Marke und Typ des Rades. Bewahren Sie die Unterlagen zusammen mit einem Foto – am besten auch digital – sowie den Kaufbelegen (Rechnung und Quittung) sorgfältig auf. Diese Daten helfen der Polizei, aufgefundene Fahrräder ihren rechtmäßigen Eigentümern zuzuordnen.

Auch wenn sie den Diebstahl der Versicherung melden wollen, benötigen Sie die notierten Daten.

 

Rad individuell kennzeichnen

Mit einer individuellen Kennzeichnung kann ein gestohlenes Rad seiner Eigentümerin beziehungsweise seinem Eigentümer schnell zugeordnet werden. Das kann eine Rahmen- oder Codiernummer oder eine andere individuelle Kennzeichnung z.B. durch Aufkleber sein.

 

Individuelle Rahmennummer

Die individuelle Rahmennummer ist bei vielen in Deutschland verkauften Fahrrädern in den Rahmen eingraviert, eingeschlagen oder anderweitig fest mit dem Rahmen verbunden. In der Regel ist sie in der Nähe des Tretlagers, des Sattels oder des Steuerkopfes zu finden.

Es ist wichtig, dass Sie die Rahmennummer notieren, damit Sie diese bei einem Diebstahl schnell zur Hand haben. Viele Händler stellen beim Fahrradkauf einen Fahrradpass mit der individuellen Rahmennummer aus oder vermerken die Rahmennummer auf der Rechnung. Fragen Sie nach.

 

Fahrrad-Codierung

Beim Codieren wird mit Hilfe einer Graviermaschine dauerhaft ein bestimmter Code am Fahrrad angebracht. Dieser Code enthält die verschlüsselte Wohnanschrift des Eigentümers. Polizeidienststellen und Fundämter können so schnell ermitteln, wo der Besitzer des aufgefundenen Rades wohnt, ohne lange polizeiliche Fahndungsdateien durchsuchen zu müssen.

Außerdem kann die Codierung abschreckend auf Diebe wirken: Denn über den Code lässt sich schnell feststellen, ob ein Radfahrer auch tatsächlich der rechtmäßige Eigentümer eines Rades ist. Zudem macht sie die Weitergabe und den Verkauf gestohlener Räder unattraktiv, da der Code nur sehr schwer zu entfernen ist.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), Versicherungen, Vereine, auch die Polizei, bieten bei Vorlage eines Eigentumsnachweises eine Codierung an.

Um sich für eine Codierung anzumelden, senden Sie eine Email an die Polizeiinspektion Potsdam: CodierungPM.pipdm@polizei.brandenburg.de

Zur Codierung müssen Sie das Fahrrad, ein Ausweisdokument und den Eigentumsnachweis für Ihr Fahrrad mitbringen.

 

Elektronische Kennzeichnung

Einzelne Fachhändler bieten bereits das elektronische Kennzeichnen von Rädern an: Ein Mikrochip im Fahrradrahmen enthält die wesentlichen Daten des Fahrrads sowie des Eigentümers.

 

Diebstahl anzeigen

Wurde Ihr Fahrrad gestohlen, zeigen Sie den Diebstahl umgehend bei der Polizei an. Diese kann mit den Informationen aus Ihren Unterlagen die Ermittlungen aufnehmen und prüfen, ob Ihr Rad unter den aufgefundenen Fahrrädern ist.

Zeigen Sie den Diebstahl auch bei Ihrer Versicherung an. Hierfür benötigen Sie die Anzeige bei der Polizei als Beweis, dass ein Diebstahl vorliegt. Außerdem müssen Sie den Kaufbeleg vorlegen, um nachzuweisen, dass Sie der Eigentümer des gestohlenen Rades sind.

Verantwortlich:

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