Weniger Beanstandungen und etwas mehr Unfälle

Wasserschutzpolizei mit Zwischenbilanz zum Bootsverkehr auf Brandenburgs Wasserstraßen

Überregional

Kategorie
Die Polizei
Datum
26.08.2016

Potsdam. Ein Zehntel weniger Beanstandungen bei annähernd gleichen Kontrollzahlen registrierte die Wasserschutzpolizei des Landes Brandenburg im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bei Sportschiffern und Freizeitkapitänen. Knapp 10.000 Kontrollen von Sportfahrzeugen führten die WSP-Beamten jeweils bis Ende Juni durch. In 1.673 Fällen stellten sie Mängel bei Fahrzeug und/oder Besatzung fest. Im Vergleichszeitraum 2015 waren es noch 1.914 Beanstandungen.

Etwa die Hälfte aller Beanstandungen betraf Verstöße gegen die Verkehrsregeln, darüber hinaus spielten fehlende oder mangelhafte Kennzeichnung der Boote, falsches Verhalten beim Fahren mit Wasserski oder Wassermotorrädern und Verstöße gegen die Führerscheinvorschriften eine Rolle. In den allermeisten Fällen (über 95 Prozent) wurden die Verstöße durch Erhebung von Verwarngeldern geahndet.

Weniger geworden sind auch die Feststellungen von Alkoholfahrten. Nach 43 Anzeigen im 1. Halbjahr 2015 gab es bis Juni dieses Jahres 32-mal positive Alkoholkontrollen bei Sportbootführern. In der Hälfte dieser Fälle mussten wegen Überschreitung der Grenzwerte Strafverfahren eingeleitet werden. Grundsätzlich gelten auf den Wasserstraßen dieselben Promillegrenzen wie im Straßenverkehr.

Gegenüber 53 im Vorjahreszeitraum haben die registrierten Unfälle im Sportbootverkehr in diesem Jahr auf 59 zugenommen. Zwölf Personen wurden dabei verletzt, es gab kein Todesopfer. Bei einem der Unfälle war Alkohol im Spiel, ein Boot war in Brand geraten. Die meisten Unfälle waren leichte Anfahrungen an Steganlagen oder anderen Booten.

Probleme bereitet der Wasserschutzpolizei rücksichtsloses und vorschriftswidriges Verhalten einiger Führer von Wassermotorrädern (sogenannter Jetski) und anderer Fahrer schneller Motorboote. So werden immer wieder Jetski gemeldet, die außerhalb dafür freigegebener Strecken mit hoher Geschwindigkeit ihre Manöver fahren und durch Lärm und Wellenschlag Personen belästigen und andere Boote gefährden. Ähnliches gilt für einige Führer PS-starker Motorboote, die offenbar bewusst bestehende Tempolimits und Sorgfaltsvorschriften ignorieren. Die WSP kann in solchen Fällen oft nicht schnell genug am Ort sein, bemüht sich aber durch Präsenz und teilweise zivile Kontrollfahrten gegen rücksichtsloses Verhalten vorzugehen.

Auf ähnlichem Niveau (217 im Vergleich zu 206 Fällen) bewegen sich die durch die WSP registrierten Fälle von Eigentumskriminalität rund ums Boot. Im ersten Halbjahr 2016 wurden dabei 114 Außenbordmotoren gestohlen (1. HJ 2015: 109 ABM). Ein Teil dieser Angriffe erfolgte offensichtlich vom Wasser aus. Die WSP appelliert darum an die Betreiber von Bootsplätzen, diese nicht nur landseitig gegen unbefugtes Betreten zu sichern, sondern auch durch Beleuchtung, technische bzw. elektronische Sicherung und durch unregelmäßige Kontrollen vor Ort das Entdeckungsrisiko potentieller Diebe zu erhöhen.

Natürlich hat die WSP auch die Berufsschifffahrt im Blick. Hier ging die Zahl der Kontrollen um gut zehn Prozent zurück. Bei einem Drittel der Kontrollen stellten die Beamten meist kleinere Mängel fest, die mit der Erhebung von Verwarngeldern geahndet wurden.

„Die Wasserschutzpolizei des Landes Brandenburg ist jederzeit für Ordnung und Sicherheit auf den Wasserstraßen im Einsatz. Schifffahrtstreibende wie auch Wassersportler und Urlauber sollen sich auf Brandenburgs Gewässern sicher fühlen und ungestört ihrem Beruf nachgehen bzw. sich erholen können“, betont der Leiter der WSP im Polizeipräsidium, Polizeioberrat Jan Müller.

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