Mehr als 27.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen stellte die Polizei des Landes Brandenburg in der Kontrollwoche vom 17. bis 23. April 2023 fest (im Vorjahr: 29.000). Dabei kontrollierten rund 700 Beamtinnen und Beamte ca. 630.000 Fahrzeuge mittels automatisierter Messtechnik und Handlasermessgeräten.
Beim Höhepunkt der Geschwindigkeitskontrollen, dem Speedmarathon am Freitag, dem 21. April 2023, wurden landesweit an 162 Orten 3.920 Verstöße festgestellt. Schwerpunkt war in diesem Jahr die Überwachung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften mit Alleecharakter, insbesondere an Verkehrsunfallschwerpunkten.
Mathias Funk
Leiter des Sachbereichs Verkehrsangelegenheiten und Verkehrsunfallprävention im Polizeipräsidium Land Brandenburg
„Die Anzahl der Geschwindigkeitsverstöße ist ein Anzeichen dafür, dass die erforderliche Akzeptanz und Einsicht für die Einhaltung der Geschwindigkeit bei einigen Verkehrsteilnehmern fehlt. Gerade auf Landstraßen, die in diesem Jahr im Fokus unserer Kontrollmaßnahmen stehen, ist zu schnelles Fahren besonders gefahrenträchtig, da hier Verkehrsunfälle meist schwerwiegende Folgen bedeuten. Deswegen werden wir auch weiterhin gleichgelagerte Aktionswochen durchführen."
So wurden u. a. in der vergangenen Woche folgende Verstöße festgestellt:
Auf der L 30 zwischen Mühlenbeck und Schönfließ im Landkreis Oberhavel kontrollierten Beamte einen Pkw-Fahrer, der zuvor mit 121 km/h bei erlaubten 70 km/h unterwegs war. Abzüglich der Toleranz war er damit 47 km/h schneller als erlaubt. Ein Bußgeldverfahren wurde eingeleitet. Ihn erwarten 320 € Bußgeld (zzgl. Bearbeitungsgebühr), 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot.
Alkoholgeruch nahmen Beamte während einer Kontrolle in Templin wahr. Ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest beim Fahrer ergab einen Wert von 0,79 Promille. Die Atemalkoholanalyse erbrachte schließlich einen Wert von 0,47 mg/l. Dem Betroffenen wurde die Weiterfahrt untersagt, ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Der Regelsatz für das Fahren unter Alkoholeinfluss bis 1,09 Promille liegt bei 500 €, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot (zzgl. Bearbeitungsgebühr).
Zu schnell und ohne gültige Hauptuntersuchung wurde eine Autofahrerin im Landkreis Uckermark auf der L26 zwischen Carmzow und Brüssow angehalten. Nachdem sie mit 101 km/h bei erlaubten 80 km/h mit einem Handlasergerät gemessen wurde, stellten die Beamten fest, dass die Hauptuntersuchung seit Juli 2022 fällig war. Neben einer Bußgeldanzeige wegen zu schnellen Fahrens erwartet die Fahrerin nun auch eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Die Höhe des Bußgelds beträgt 60 € für den Geschwindigkeitsverstoß sowie 60 € und 1 Punkt hinsichtlich der abgelaufenen Hauptuntersuchung (zzgl. Bearbeitungsgebühr).
Hintergrund:
Die Kontrollen fanden im Rahmen der europaweiten Aktionswoche zu Geschwindigkeits- und Aggressionsdelikten statt. Höhepunkt der Woche war dabei der Speedmarathon am 21. April 2023.
Im Jahr 2022 stellte die Polizei insgesamt 1.253.730 Geschwindigkeitsverstöße fest. Es ereigneten sich 4.866 Verkehrsunfälle aufgrund überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit. Zwar ist die Zahl der Verkehrsunfalltoten gesunken, aber die Ursache liegt weiter deutlich vor allen anderen Unfallursachen. 1.208 Verkehrsunfälle endeten mit einem Aufprall an Bäumen, 705 Menschen wurden verletzt, 36 Personen verunglückten tödlich. Damit starb letztes Jahr jeder Dritte der Verkehrsunfalltoten an einem Straßenbaum.
Mehr als 27.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen
Kontrollwoche Geschwindigkeits- und Aggressionsdelikte
- Kategorie
- Die Polizei
- Datum
- 24.04.2023
Verantwortlich:
Polizeipräsidium
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kaiser-Friedrich-Straße 143
14469 Potsdam
Telefon: 0331 283-3020
Telefax: 0331 283-3029
pressestelle.pp@polizei.brandenburg.de
Zum Impressum des Polizeipräsidiums