Entschärfer des Landeskriminalamtes erhalten neue Spitzentechnik

Neues Einsatzfahrzeug mit zwei Fernlenkmanipulatoren und einem Aufklärungsroboter im Wert von 1,65 Millionen Euro übergeben.

Überregional

Kategorie
Die Polizei
Datum
25.02.2019

Eberswalde. Neueste Technik mit erweiterten Einsatzmöglichkeiten zur Identifizierung sprengstoffverdächtiger Gegenstände wurde heute vom Zentraldienst der Polizei an die Entschärfer des Landeskriminalamtes übergeben.

Das Gesamtpaket beinhaltet einen Aufklärungsroboter, zwei Fernlenkmanipulatoren sowie ein entsprechendes Transportfahrzeug. Die neue Technik ersetzt die technisch überholten zwei Einsatzfahrzeuge des LKA aus dem Jahr 1992.
 

Fernlenkmanipulator und TransportfahrzeugFernlenkmanipulator und Transportfahrzeug



















 

Dirk Volkland, Leiter des Landeskriminalamtes Brandenburg

„Mit den neuen Manipulatoren verfügt die Brandenburger Polizei über die modernste Entschärfertechnik in Deutschland. Damit sind die Beamten in der Lage, auch in kompliziertesten Gefahrenlagen sprengstoffverdächtige Gegenstände sicher zu delaborieren“.
 

Fernlenkmanipulatoren sind ferngesteuerte Fahrzeuge zur Untersuchung und zum Transport gefährlicher Gegenstände. Mit modernster, hochauflösender digitaler Kameratechnik ausgestattet, ersetzt das neue System die alte schwarz-weiß-Bildübertragung. Mit einer Vielzahl von technischem Zubehör, wie zum Beispiel verschiedenen Manipulationshaken und Greifern ausgestattet, bieten die neuen Manipulatoren neben erweiterten Schwenkmöglichkeiten auch eine höhere Tragkraft der Gelenke bzw. der Greifarme. Ein leistungsstarkes Akkusystem sorgt für eine Einsatzdauer von bis zu 12 Stunden.

Fernlenkmanipulator Fernlenkmanipulator

Die Entschärfer des Landeskriminalamtes sind Spezialisten der Brandenburger Polizei, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn USBV-verdächtige Gegenstände festgestellt werden und diese zu sichern und zu bewerten sind (USBV: unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen).

Die besondere Schwierigkeit liegt darin, dass diese Gegenstände Explosivstoffe oder andere gefährliche Stoffe enthalten können und keine Erkenntnisse zu Gefährdungen vorliegen. Dieses ist z. B. der Fall, wenn herrenlose Taschen, Koffer oder verdächtige Päckchen und Pakete entdeckt werden.

Die Mitarbeiter sind zuständig, diese USBV-verdächtigen Gegenstände zu erkennen, zu untersuchen, zu bewerten, ggf. zu entschärfen und darüber hinaus den sicheren Transport für deren Verwahrung bzw. Vernichtung zu gewährleisten.

Ein weiteres großes Aufgabenspektrum der Mitarbeiter ist die Absicherung von Veranstaltungen (z. B. Wahlveranstaltungen). Hier ist bei Auffinden der genannten Gegenstände ein zeitnahes Einschreiten der Mitarbeiter zur unmittelbaren Gefahrenabwehr dringend notwendig.

Zum Einsatz werden sie zudem auch gerufen, wenn bei Durchsuchungen Waffen, Sprengstoff oder unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen gefunden werden.

Aktuell arbeiten sieben Mitarbeiter im Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamtes als Entschärfer. Im vergangenen Jahr waren sie mehr als 100-mal im Einsatz. Die letzten zwei Einsatzfahrzeuge mit Lenkmanipulatoren wurden im Jahr 1992 beschafft und in den Jahren 2007 bis 2011 nochmals technisch modernisiert.

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