Durchsuchungen im Rauschgiftmilieu

21 Objekte durchsucht - 2 Männer festgenommen – 14 kg Amphetamin und 3 kg Marihuana sichergestellt

Überregional

Kategorie
Kriminalität
Datum
28.01.2022

Potsdam. Am 26. und 28. Januar 2022 haben Ermittler des Landeskriminalamtes Brandenburg unter Sachleitung der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität im Land Brandenburg insgesamt 21 Objekte und Wohnungen im Land Brandenburg durchsucht und zwei Männer festgenommen. Die Einsatzmaßnahmen fanden in den Brandenburger Städten Brandenburg a.d.H. mit neun Objekten und Potsdam mit einem Objekt, sowie den Landkreisen, Potsdam-Mittelmark mit sieben Objekten, Uckermark und Barnim mit je einem Objekt und Märkisch- Oderland mit zwei Objekten statt.

An den Durchsuchungen waren insgesamt 166 Beamte des Landeskriminalamtes, der Direktion Besondere Dienste, der Polizeidirektion Ost und Diensthundeführer beteiligt.

Seit dem Frühjahr 2021 führt das Landeskriminalamt Brandenburg das Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen und setzte in dieser Woche Beschlüsse des Amtsgerichts Frankfurt (Oder) um.

Frank Adelsberger
Leiter der Abteilung Organisierte Kriminalität am Landeskriminalamt

„Nach intensiven Ermittlungen ist es gelungen eine Bande zu zerschlagen, die in weiten Teilen Brandenburgs aktiv war. Es handelt sich hierbei um ein weiteres Verfahren, bei dem die Auswertung von Daten des Kryptoanbieters EncroChat entscheidende Informationen lieferte, die Tatverdächtigen namentlich bekannt zu machen und einer Strafverfolgung zuzuführen.“
 

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand handelt es sich bei den insgesamt neun deutschen Beschuldigten um Männer im Alter von 26 bis 57 Jahren, welche Handel mit Betäubungsmitteln, vornehmlich Marihuana, gemeinschaftlich betrieben haben.

Am 26. Januar 2022 wurden insgesamt 14 kg Amphetamin, über 3 kg Marihuana, beweiserhebliche Unterlagen sowie ein Elektroschocker beschlagnahmt. Als Zufallsfunde konnten drei Bootsmotoren und ein Bootstrailer beschlagnahmt werden, welche aus Diebstahlshandlungen stammten.

In Brandenburg a. d. Havel wurde ein 33-jähriger Beschuldigter vorläufig festgenommen. In einer Wohnung und in einem Keller, der ihm zugerechnet werden kann, wurden das Amphetamin, 1,5 kg Marihuana, 76.145 Euro Bargeld und beweiserhebliche Unterlagen aufgefunden. Der Haftrichter ordnete die Untersuchungshaft an.

Ein vom Amtsgericht Frankfurt (Oder) erlassener Haftbefehl konnte am 28. Januar 2022 in Angermünde vollstreckt werden. Dem 40-jährigen Deutschen wird der Handel mit 362 kg Marihuana vorgeworfen.

Er wird noch heute dem Haftrichter vorgeführt.

Zudem konnten eine geringe Menge an Marihuana und Kokain, beweiserhebliche Unterlagen sowie eine Schreckschusswaffe aufgefunden und beschlagnahmt werden.

Auf die Spur sind die Ermittler des Landeskriminalamtes den Männern gekommen, weil diese für die Absprachen ihrer kriminellen Geschäfte kryptierte Kommunikation nutzten, welche durch eine ausländische Strafverfolgungsbehörde entschlüsselt und an deutsche Ermittlungsbehörden übermittelt wurde.

 


 

Hintergrund zu EncroChat Verfahren in Brandenburg

Derzeit wird im Land Brandenburg gegen 75 Tatverdächtige wegen Straftaten unter Nutzung des ehemaligen Kryptoanbieters EncroChat ermittelt. In diesem Kontext liegen bereits Verurteilungen gegen 13 Angeklagte im Zusammenhang mit der organisierten Betäubungskriminalität vor. Die Angeklagten sind zu Gesamtfreiheitsstrafen von bis zu 8 Jahren und 9 Monaten verurteilt worden. Weitere Verhandlungen vor Landgerichten im Land Brandenburg laufen derzeit bzw. stehen vor der Eröffnung.

Im Zusammenhang mit Ermittlungen im Bereich der organisierten Rauschgiftkriminalität unter Auswertung von EncroChat-Daten konnten bisher 36 Haftbefehle durch die Polizei des Landes Brandenburg vollzogen werden.

Die Ermittlungen und Auswertungen basierend auf Übermittlungen von Straftaten mit EncroChatbezug laufen indes weiter.

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