20 Jahre „Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift“ im Landeskriminalamt Brandenburg

Eberswalde

Überregional

Kategorie
Die Polizei
Datum
04.05.2017

In diesem Jahr begeht die Gemeinsame Ermittlungsgruppe
Rauschgift des Landeskriminalamtes Brandenburg und des Zollfahndungsamtes
Berlin-Brandneburg (GER) ihr 20-jähriges Bestehen.


Am 15. April 1997 wurde die „Vereinbarung über die Errichtung einer
Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER)“ zwischen dem
Landeskriminalamt Brandenburg und der damaligen Oberfinanzdirektion Cottbus
unterzeichnet. Der Sitz dieser auf Dauer angelegten Ermittlungseinheit ist im
Landeskriminalamt Brandenburg.


Im Rahmen der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität besteht die wesentliche
Aufgabe der GER darin, Taten festzustellen, Täterstrukturen beweiserheblich
aufzuhellen und eine Sicherung der aus den Rauschgiftgeschäften erlangten
Vermögen zu veranlassen - mit dem Ziel internationale kriminelle
Händlerorganisationen zu zerstören.


Seit Bestehen der GER haben die Ermittler rund 900 Strafverfahren geführt und
etwa 800 kg illegale Drogen selbst sichergestellt. Herausragend war bspw. die
Sicherstellung von 56 kg Amphetamin im Jahr 2012 nach einem
Schmuggeltransport aus den Niederlanden in die Region Berlin/Brandenburg.
Hinzu kommen noch viele Sicherstellungen im Ausland, die erst durch
Ermittlungen der GER möglich wurden. So wurden im Jahr 2002 bspw. 600.000
Ecstasy-Tabletten in den USA sichergestellt, welche zuvor durch zahlreiche
Kuriere in die USA geschmuggelt worden waren.


Zuletzt waren die Ermittler der GER auch für die Sicherstellungen am 06. April
2017 mitverantwortlich, als in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens 138 kg Marihuana sichergestellt wurden.
Im Zuge der Ermittlungen der GER wurden in den vergangenen Jahren in vielen
Fällen den meist international agierenden Tätergruppierungen der Handel mit
Betäubungsmitteln im mehrstelligen Kilogrammbereich gerichtsverwertbar nachgewiesen. Nahezu regelmäßig folgen den Ermittlungen langjährige
Haftstrafen, die nicht selten im zweistelligen Bereich liegen.


Zu Beginn der GER Brandenburg im Frühjahr 1997 bearbeiteten jeweils drei
Ermittler des Zolls und der Polizei gemeinsam Straftaten der schweren und
organisierten Rauschgiftkriminalität. Zwischenzeitlich besteht die GER aus acht
Beamten des LKA Brandenburg sowie acht Beamten des Zollfahndungsamtes
Berlin-Brandenburg.


Die GER Brandenburg ist für das gesamte Land Brandenburg zuständig und
bearbeitet Ermittlungsverfahren, bei denen Zuständigkeiten sowohl für die Polizei
als auch für den Zoll gegeben sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn große
Mengen Betäubungsmittel in die Bundesrepublik eingeschmuggelt, durch- oder
ausgeführt werden. Hierbei muss es hinsichtlich der Tat oder des Täters einen
bedeutenden Bezug zum Land Brandenburg geben. Der große Vorteil der GER
besteht darin, dass im Rahmen der komplexen Ermittlungen auf die gebündelten
Ressourcen der Polizei und des Zolls zurückgegriffen werden kann. Dies führt bei
der Bekämpfung der schweren und organisierten Rauschgiftkriminalität zu den
gewünschten Synergieeffekten beider Ermittlungsbehörden.


Ein kleiner Rückblick in die Historie - die erste Gemeinsame Ermittlungsgruppe
Rauschgift wurde Anfang der 70er Jahre auf Initiative der britischen Alliierten in
Hamburg gegründet. Im Kampf gegen die schwere und organisierte
Rauschgiftkriminalität war damals schnell festzustellen, dass dieses Bündnis,
bestehend aus Kriminalisten und Zollfahndern, ein Erfolgsrezept ist. Mittlerweile
gibt es in jedem Bundesland mindestens eine GER.


Dirk Volkland, Leiter des Landeskriminalamtes: „Auch für die Zukunft wird die
gemeinsame Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität in Brandenburg in der GER
vor große Herausforderungen gestellt. An dieser Stelle sei beispielsweise das
„Darknet“ und der damit verbundene Postversand erwähnt, in welchem
Rauschgiftgroßhändler weltweit ihre Ware an ihre Kunden bringen. Hier heißt es
innovativ zu sein, mit der Zeit zu gehen und auch neue Wege zu bestreiten. Die
Basis einer erfolgreichen Arbeit der GER wird weiterhin eine intakte,
vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit der Behörden von Polizei und
des Zolls sein, verbunden mit einer engen Kooperation der weltweiten
Ermittlungsbehörden.“


„Wir als Zollfahndung sind sehr froh, auf die Ressourcen der Polizei unterstützend
für die gemeinsame Arbeit in der GER zugreifen zu können. Damit leisten wir alle
einen effektiven Beitrag für den Rechtsstaat. Das soll auch in Zukunft so sein.“, so der Leiter des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg, Oliver-Thomas Pampel-
Jabrane.

Verantwortlich:

Polizeipräsidium
Landeskriminalamt

Tramper Chaussee 1
16225 Eberswalde
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