Kinder angesprochen- Polizei sucht Zeugen

Landeshauptstadt Potsdam

Überregional

Kategorie
Zeugen gesucht
Datum
28.08.2020

Am Donnerstagnachmittag, gegen 16:10 Uhr, lief eine Neunjährige die Heinrich-Mann-Allee entlang in Richtung Innenstadt. Hierbei sei ihr aufgefallen, dass ihr ab etwa Höhe des Netto-Marktes Kuckucksruf ein Mann folgte. Dies tat er, ohne sie anzusprechen, jedoch folgte er ihr bis zur Wohnanschrift des Mädchens. Hier wiederum soll er sich mit dem Mädchen  zusammen in das Mehrfamilienhaus gedrängt haben und gefragt haben, ob er die Toilette nutzen darf. Das Mädchen habe dies verneint und fragt an der Tür laut die Mutter, die wiederum lautstark antwortete und einen Toilettenbesuch verneinte. Als sich die Mutter dann zur Tür begab, war der Unbekannte bereits verschwunden. Er wurde wie folgt beschrieben:

  • ca. 30 Jahre
  • ca. 180 cm groß
  • dünn
  • braune, ca. 1 cm kurze Haare, stoppeliger Bart
  • Er war bekleidet mit einer knielangen Armeemuster-Hose, einem braunen T-Shirt ohne Aufdruck und einem hellbraunen Base Cap.

Heute wurde der Polizei zudem ein zweiter Fall bekannt. Demnach sei eine ebenfalls Neunjährige am gestrigen Donnerstag, gegen 14:35 Uhr, gemeinsam mit einer Freundin, die Straße zum Teufelssee entlanggelaufen, als sie beim Edeka einen Mann bemerkten. Nachdem sich der Weg der Mädchen trennte, sei der Unbekannte dann der Neunjährigen bis an die Wohnanschrift gefolgt. Hier habe der Mann sich an die Wand gelehnt und versucht, das Mädchen in ein Gespräch zu verwickeln. Nachdem das Kind klingelte und die Mutter die Tür öffnete, rannte das Kind nach oben und schilderte der Mutter den Sachverhalt. Der Mann sei indes  in den Kellerbereich gegangen. Die Eltern prüften daraufhin den Keller, konnten den Mann jedoch nicht mehr feststellen.

Er wurde wie folgt beschrieben:

  • ca. 26-31 Jahre alt
  • ca. 170- 180 cm groß
  • kurze, dunkelblonde Haare, ohne Bart
  • sprach Deutsch mit Berliner Dialekt
  • Er war bekleidet mit einem schwarzen Basecap, einem braunen T-Shirt und einem blauen Mundschutz.
  • hielt ein braunes Portmonee in der Hand

Zu körperlichen Übergriffen kam es in beidem Fällen  nach derzeitigen Erkenntnissen nicht.

Die weiteren Ermittlungen übernimmt nun die Kriminalpolizei. Sie bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich an die Inspektion Potsdam, unter 0331-55080, zu wenden.

Die Polizei informiert zu diesem Thema:

Grundsätzlich wird die Polizei bei jedem, direkt an uns gemeldeten Sachverhalt aktiv. Jede Meldung wird sehr ernst genommen und intensiv geprüft, jedem Hinweis wird nachgegangen. Insbesondere wird Kontakt zu dem Kind, aber auch den zuständigen Behörden und Einrichtungen aufgenommen. Bei diesem wichtigen Thema gilt folgender Grundsatz in besonderem Maße:

Wachsamkeit und Sensibilität sind sehr wichtig, „Panikmache“ jedoch fehl am Platze.

Die Polizei rät:

Eltern sollten ihre Kinder zum Thema „Verhalten gegenüber fremden Personen“ sensibel und kindgerecht informieren. Wichtig ist, ihnen damit keine Angst zu machen. Auch die polizeiliche Prävention bietet für Schulen und Kindergärten altersgerechte Veranstaltungen zu diesem Thema an.

Zunächst sollten Eltern ihren Kindern grundsätzlich glauben, dass sich Sachverhalte auch so zugetragen haben, wie von den Kindern geschildert. Speziell geschulte Polizisten können bei der späteren Befragung diese Glaubhaftigkeit nochmals, gemeinsam mit den Eltern überprüfen.

Wenn Kinder durch Fremde angesprochen und/oder zum Mitgehen aufgefordert wurden, sollte dieses der Polizei direkt mitgeteilt werden. Eine sofortige Meldung an die Polizei ist auch deshalb wichtig, weil sie nur so in der Lage ist, schnell, erfolgversprechende Fahndungsmaßnahmen einzuleiten.

In Bezug auf das undifferenzierte Weiterverbreiten von vermeintlich wahren Sachverhalten über soziale Medien sollte immer bedacht werden, dass dadurch bei vielen Eltern und auch Kindern Verunsicherung erzeugt wird. Sichere Informationsquellen zu derartigen Sachverhalten sind die Polizeimeldungen, da hier vor Veröffentlichung eine Prüfung stattfindet und alle wichtigen Umstände zusammengetragen werden, die für eine Information und ggf. gezielte Warnung oder Entwarnung der Bevölkerung notwendig sind.

TIPPs , die den Kindern sensibel und einfühlsam vermittelt werden sollten, ohne ihnen dabei Angst zu machen:

  1. Kinder sollten keinesfalls mit fremden Männern oder Frauen mitgehen, auch wenn diese ihnen etwas zeigen oder schenken wollen. (Tierbabys, kleinen Hund, Vögel, Spielzeug etc.)
  2. Grundsätzlich sollten Kinder keine Geschenke von Fremden annehmen (z.B. Geld, Süßigkeiten, Videospiele, Spielzeug).
  3. Sagen Sie Ihren Kindern, dass Sie (Eltern) niemals fremde Personen schicken würden, um sie abzuholen oder nach Hause zu fahren.
  4. Kinder sollten von fremden Personen, die sie ansprechen, immer zwei Armlängen (drei „Elefantenschritte“) Abstand halten.
  5. Sollten Kinder zum Mitgehen oder Einsteigen aufgefordert werden, sollten sie ohne Antwort weglaufen, sich jedoch nicht verstecken, sondern auf dem schnellsten Weg zu einer Vertrauensperson oder in ein Geschäft gehen und die Polizei und die Eltern verständigen.

Verantwortlich:

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