Nach einer Häufung von Meldungen über dubiose Spendensammler sucht die Polizeiinspektion Potsdam nach weiteren Tatorten und möglichen Betrugsopfern, denen durch die falschen Spendensammlungen ein finanzieller Schaden entstanden sein könnte.
Einem möglichen Betrug ist eine Frau aus Caputh zum Opfer gefallen. Sie wurde am 18.06.2020 in einem Einzelhandelsgeschäft in der Teltower Oderstraße von einer Frau angesprochen, die vorgab taubstumm zu sein, und um eine Spende für einen Behinderten- und Taubstummenverband gebeten. Außerdem wurde ihr eine an einem Klemmbrett befestigte Spendenliste gezeigt, auf der sich augenscheinlich schon mehrere Personen eingetragen und somit gespendet hatten. Die Dame schenkte dem Szenario zunächst Glauben und spendete fünf Euro. Der vom Betrugsopfer daraufhin angesprochene Leiter des Geschäfts hatte keinerlei Kenntnis von einer solchen Spendenaktion und sprach die Spendensammlerin an. Sie gab an, damit nichts zu tun zu haben. Als der Leiter die Frau und einen Begleiter des Ladens verwies und das Klemmbrett an sich nahm, wurde der Begleiter verbal aggressiv. Anschließend entfernten die beiden. Die hinzugerufenen Beamten konnten die Personen nicht mehr feststellen.
Ein ähnlicher Vorfall soll sich am 20.06.2020 in Rehbrücke ereignet haben. Hier erhielt die Polizei über die Internetwache einen Hinweis, dass sich zwei junge Männer zur Mittagszeit an einem Supermarkt aufhielten und ebenfalls Spenden für einen Verband für Taubstumme sammeln wollten. Dem Melder ist jedoch kein Schaden entstanden.
Die Polizeiinspektion Potsdam sucht nun nach möglichen weiteren Betrugsopfern bzw. weiteren Tatorten und bittet Zeugen oder Geschädigte, sich unter der Telefonnummer 0331 5508-0 zu melden.
Grundsätzlich ist das Sammeln von Spenden natürlich erlaubt. Allerdings gibt es auch „schwarze Schafe“, die die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der Bürger mit betrügerischen Absichten missbrauchen. Hiervor möchten wir warnen und raten:
- Lassen Sie sich einen Spendenausweis zeigen
- Spenden Sie nicht leichtfertig und lassen Sie sich nicht zu einer Spende drängen
- Geben sie auf der Straße nicht zu viele persönliche Daten preis
- Informieren Sie sich in Ruhe über Ziele und Verwendung des Geldes, lassen Sie sich - wenn möglich - Informationsmaterial geben.
- Sehen Sie sich mögliche Spendenlisten genau an. Rechtschreibfehler oder sehr ähnliche Handschriften sind ein mögliches Indiz für eine unrechtmäßige Spendensammlung
- Wenn Sie von jemandem angesprochen werden, der Ihnen unseriös erscheint, weisen Sie ihn freundlich aber bestimmt ab
Tatzeit: Donnerstag 18.06.2020 – Samstag 20.06.2020 / aktuell