Aufklärung mal anders

Tags
Betrug
Informationen
Opfer
Senioren
Datum
21.08.2017

Um vor dem Enkeltrick zu warnen, suchte die Polizei in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) Laiendarsteller. Zwei Drehbücher gibt es schon, am Donnerstag nun war das lang ersehnte Casting. Und die Darsteller? Sie kamen. Läuft alles nach Plan, dann geht das Ensemble ab Oktober auf Tournee durch die Seniorenwohnheime.

Doch bis dahin gibt es für Polizeikommissar Andreas Pauli und seine Kollegen noch viel zu bewegen.

Seit 2014 steht der Bürgertreff am Fontaneplatz in Königs Wusterhausen Kindertageseinrichtungen, Jugendclubs und paritätischen Wohlfahrtverbänden für Angebote und Projekte zu Verfügung.

Begrüßung der CastingteilnehmerBegrüßung der Castingteilnehmer Am Donnerstag den 17.08.2017 sollte der zentrale Anlaufpunkt des Neubaugebiets Schauplatz für das Casting zum gemeinsamen Seniorentheater der Beratungsstelle der Polizeiinspektion Dahme-Spreewald und des Netzwerks Verkehrssicherheit Brandenburg werden. Die Räumlichkeiten hatte die Stadt Königs Wusterhausen unkompliziert und kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Gastgeberin“ Petra Gröhnke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sorgte für eine angenehme Atmosphäre in den modernen Räumen und stand uns mit Rat und Tat zur Seite.

Das Konzept

Andreas Pauli in AktionAndreas Pauli in Aktion Die Idee eines Seniorentheaters brachte Präventionsleiterin Susanne Heinrich vom Präventionstag aus Hannover mit. Gemeinsam mit den Partnern des Netzwerks Verkehrssicherheit, der Stadt Königs Wusterhausen, der regionalen Verkehrsgesellschaft RVS und dem städtischen Präventionsrat wollen sie und Andreas Pauli die Idee nun auch in ihrem Landkreis umsetzen.

Sie wollen eine Laienspielgruppe aufbauen, die mit Spaß am Theaterspiel in Seniorenwohnheimen und –wohngruppen auf Tour geht. Dort werden szenisch aktuelle Kriminalitätsphänomene, wie der „Enkeltrick“, Gefahren im Straßenverkehr oder die Fragen zur Mobilität im Alter aufgeführt.

Das Besondere

Spaß beim CastingSpaß beim Casting Nicht wir als Polizei sollen alleine auf der Bühne stehen, sondern ältere Menschen, die Lust am Schauspiel haben. Einen „Tourbus“ gibt es auch schon, den stellt die RVS zur Verfügung. In und an diesem wird es dann auch um die Sicherheit im öffentlichen  Nahverkehr gehen.

Auch alltägliche Fragen zur Mobilität im Alter, wie das Fahren mit der S-Bahn oder die sichere Benutzung von Rolltreppen werden einfließen.

Von der Resonanz sind unsere Präventioner immer noch überwältigt. Dem Aufruf aus der Presse und unseren sozialen Kanälen folgten 30 Neugierige, der älteste mit stolzen 90 Jahren. Sogar langjährige Laienschauspieler aus Berlin und auch pensionierte Kollegen ließen sich von der Idee anstecken.

Das Casting

Begrüßung durch Andreas PauliBegrüßung durch Andreas Pauli Nach einer kurzen Einführung durch Andreas Pauli hieß es auch schon Bühne frei. Maren Börn vom Netzwerk Verkehrssicherheit hatte dafür schon die ersten Drehbücher mitgebracht. Schnell fanden sich kleine Gruppen und probten die Texte, bevor es zum Vorsprechen ging. In den Re-Call sind übrigens alle gekommen.

Die weiteste Anreise hatte Michael Upmeier auf sich genommen. Der 59-jährgie Bankangestellte im Vorruhestand wohnt in Vehlefanz (Oberhavel) und hatte aus dem Oranienburger Generalanzeiger vom Casting erfahren. Im Gespräch sagte er, dass ihm gerade die Aufklärung über den Enkeltrick eine Herzensangelegenheit ist. „Ich erlebte selbst immer wieder, wie ältere Menschen viel Geld von ihrem Konto abheben wollten. Wenn ich dann nach den Hintergründen fragte, stellte sich allzu oft heraus, dass Betrüger die Gutgläubigkeit der Senioren ausnutzen wollten. Einmal gelang es sogar, einen Täter zu stellen“, so Upmeier.

Die Idee eines Theaters von Senioren für Senioren findet er toll und jetzt hat er endlich Zeit, seinem Interesse für die Schauspielerei nachzugehen. Und wenn er sich wohl fühlt und Spaß hat, nimmt der passionierte Autofahrer die Fahrstrecke von knapp 80 Kilometern gerne in Kauf.

Das Casting selbst beschreibt er als sehr professionell. „Die Vorbereitung mit den Drehbüchern war sehr gut. Das Vorsprechen hat mir Spaß gemacht. Vorhin habe ich den Täter gespielt. Ich kann mir aber auch vorstellen, andere Rollen zu übernehmen.“

Susanne Heinrich zieht ebenfalls ein überaus positives Resümee: „Ich bin völlig begeistert, wie viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind, nicht nur aus Königs Wusterhausen. Teilweise sind es sogar noch aktive Schauspieler.“

Die Zukunft

In den kommenden Wochen will sich die Theatergruppe einmal in der Woche zu Proben treffen, bevor es im Oktober heißt „Vorhang auf“.  Im Rahmen des Seniorenballs tritt das Theater dann zum ersten Mal vor Publikum auf.

  • Das Vorsprechen
  • Die Probe mit Drehbüchern
  • Drehbücher lesen
  • Maren Börn und Andreas Pauli

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