Viele Verstöße bei Fahrradkontrollen in Brandenburger Städten festgestellt

Überregional

Kategorie
Verkehr
Datum
16.04.2019

Potsdam. Rotlichtverstöße, falsche Straßenseite benutzt und technische Mängel: Diese und andere Ordnungswidrigkeiten musste die Polizei des Landes Brandenburg in den letzten zwei Wochen bei verstärkten Fahrradkontrollen zwischen Elbe und Oder immer wieder feststellen. Insgesamt wurden bei mehr als einem Drittel der knapp 1.300 kontrollierten Radfahrer Verstöße festgestellt und geahndet, die Mehrheit radelt aber vorschriftsmäßig. Die Beamten vor Ort nutzen die Kontrollen zudem für Gespräche mit den Zweiradfahrern, um die Gefahren des Fehlverhaltens zu verdeutlichen.

Polizeioberrat Jan Strotzer,
Leiter des Bereichs Verkehrsangelegenheiten im Polizeipräsidium

„Schon eine kleine Unachtsamkeit eines jeden Verkehrsteilnehmers kann für Radfahrer fatale Folgen haben. Rad und Fahrer verfügen über keine Knautschzonen und tragen bei Kollisionen mit Kraftfahrzeugen oft schwere Verletzungen davon.
Aufmerksamkeit und richtiges Verhalten im Straßenraum sind mein Appell an die wachsende Schar der Radfahrer, dazu gehört auch ein technisch einwandfreies Gefährt. Rad fahren soll Freude machen, ist umweltfreundlich und sollte nicht in einem Unfall enden.
Wir Erwachsenen sind Vorbild mit unserem Verhalten, auch auf zwei Rädern!“

Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Wochen 1.254 Fahrradfahrer landesweit kontrolliert. Bei 314 davon wurde eine falsche Straßenbenutzung festgestellt, in 70 Fällen wiesen die Fahrräder technische Mängel auf. 52 Radfahrer wurden von den Polizisten beobachtet, wie sie rote Ampeln überfuhren, 19 waren beispielsweise durch die Benutzung eines Mobiltelefons abgelenkt. Ein Radfahrer war zudem in Potsdam mit über 1,6 Promille alkoholisiert unterwegs.

Die Notwendigkeit intensiver polizeilicher Kontrollen zeigt sich in der Verkehrsunfallstatistik des vergangenen Jahres. Im vergangenen Jahr ereigneten sich landesweit 3.874 Verkehrsunfälle mit Radfahrern. Das ist ein Plus 7,7 Prozent im Vergleich zu 2017. 20 Fahrradfahrer starben, die Zahl verletzter Zweiradfahrer stieg um 14,7 Prozent auf 2.949. Die Analyse zeigt zudem, dass 46,4 Prozent dieser Verkehrsunfälle von Radfahrern selbst verursacht werden.

Ein großes Sicherheitsproblem für Radfahrer ist allerdings auch, dass sich Rad- und Autofahrer im Verkehrsraum oft gefährlich nahe kommen. Gemeinsam mit dem ADFC wirbt die Landespolizei Brandenburg deshalb in einem Pilotprojekt für mehr Verkehrssicherheit.

Einsatzfahrzeug mit Aufkleber: 1,50 Meter AbstandAufkleber: 1,50 Meter Abstand Dazu wurden am heutigen Tage Fahrzeuge der Polizei und der Landeshauptstadt Potsdam mit Aufklebern ausgestattet, die auf einen Mindestabstand von 1,50 Metern hinweisen.

Polizeioberrat Jan Strotzer,
Leiter des Bereichs Verkehrsangelegenheiten im Polizeipräsidium

„Rad- und Autofahrer sollten stets einen seitlichen Mindestabstand von anderthalb Metern zueinander einhalten, der sowohl für den fließenden als auch im ruhenden Verkehr gilt. Für mehr Sicherheit werben wir saisonal auf der Heckscheibe unserer Streifenwagen mit den Aufklebern zum Projekt.“

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