Eine Zeugin meldete am vergangen Montagnachmittag der Polizei, dass sie in einem Nebengelass ihrer Mietwohnung über 100 Pakete/Warensendungen eines Versanddienstleisters aufgefunden habe. Erste Ermittlungen ergaben, dass dem Versanddienstleister bereits Unregelmäßigkeiten eines Mitarbeiters aufgefallen waren und interne Ermittlungen eingeleitet wurden.
Der 35-jährige verdächtigte Paketfahrer räumte gegenüber der Polizei die Unterschlagung der aufgefundenen sowie weiteren Pakete ein. Bei der Durchsuchung des Tatverdächtigen, seines Fahrzeugs und seiner Sachen fanden Polizeibeamte zudem Betäubungsmittel in nicht unerheblicher Menge. Diese wurden sichergestellt und der Tatverdächtige vorläufig festgenommen.
Im Rahmen der intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Brandenburg an der Havel konnten weitere Abstellorte unterschlagener Pakete und Warensendungen ausfindig gemacht werden. Auf der Grundlage eines Beschlusses des Amtsgerichtes Potsdam wurden bei einer Durchsuchung weit über 900 Pakete und Warensendungen verschiedener Adressaten aufgefunden und sichergestellt. Nach ersten Schätzungen könnte sich der Schaden wohl auf mehrere zehntausend Euro erstrecken.
Die strafrechtliche Aufarbeitung, welche sich auf Grund der Vielzahl der Pakete sehr umfangreich gestaltet, wird gemeinsam von der Staatsanwaltschaft Potsdam und der Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Brandenburg durchgeführt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Potsdam erließ am Mittwoch das Amtsgericht Brandenburg einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen, der sich nunmehr in einer Justizvollzugsanstalt befindet.