Verkehrsunfallbilanz der Polizeidirektion Süd für das Jahr 2021

Polizeidirektion Süd

Überregional

Kategorie
Daten und Fakten
Tags
Informationen
Verkehr
Datum
09.03.2022

Im Jahr 2021 sind weniger Menschen auf den Straßen in Südbrandenburg bei Verkehrsunfällen verunglückt. Die Zahl der Verletzten sank im Vergleich zum Vorjahr um 216 auf 2.172. Gleichzeitig sank auch die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle leicht um 94 auf 16.689. 33 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben, fünf mehr als im Jahr 2020.

 

Dazu der Leiter der Polizeidirektion Süd, Sven Bogacz: „Das Verkehrsunfallgeschehen hat sich auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert. Besonders positiv zu bewerten ist, dass weniger Menschen zu Schaden kamen. Unter Einbeziehung der abnehmenden pandemischen Effekte ist das positiv zu bewerten. Gleichzeitig starben wieder mehr Menschen auf den Straßen in Südbrandenburg. Vor allem überhöhte Geschwindigkeit, zu geringer Abstand und Vorfahrtverstöße führten zu diesen tragischen Verkehrsunfällen. Die Polizeidirektion Süd wird daher auch weiter ihre repressive und präventive Verkehrssicherheitsarbeit für die Menschen in der Region fortsetzen.“

 

Wesentliche Daten aus dem Verkehrsunfallgeschehen 2021
(in Klammern die Vergleichszahlen aus dem Jahr 2020)

Im Jahr 2021 registrierte die Polizeidirektion Süd insgesamt 16.689 (*16.783) Verkehrsunfälle. Das sind etwa 100 Verkehrsunfälle weniger als im Vorjahr und stellt wiederum einen historischen Tiefstand dar. Die Zahl der erfassten Verkehrsunfälle mit Personenschäden sank ebenfalls um 6,7 % auf 1.762 (*1885). 2.172 (*2388; - 9%) Menschen wurde dabei verletzt. Im Jahr 2021 starben bei Verkehrsunfällen in Südbrandenburg 33 Menschen (*28).

Damit haben sich die pandemiebedingten Entwicklungen des Vorjahres auch im Jahr 2021 bestätigt und liegen weiterhin deutlich unter den Werten der Vor-Pandemie-Zeit. Menschen haben weiterhin vermehrt im Homeoffice gearbeitet und zahlreiche Geschäfte mussten zeitweise schließen. Eingeschränkte Freizeit-, Reise- und Touristikmöglichkeiten reduzierten den sonst üblichen Wochenend- und Ferienreiseverkehr. Dies spiegelt sich im Verkehrsaufkommen auf den Bundesautobahnen 13 und 15 genauso wie auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wider.

 

Die Hauptunfallursachen bleiben weiterhin Geschwindigkeit, Vorfahrt, Abstand sowie Alkohol und Drogen am Steuer. Im Jahr 2021 registrierte die Polizeidirektion Süd 1.393 Verkehrsunfälle, die durch überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit verursacht wurden. Das sind entgegen dem allgemeinen Trend 222 Geschwindigkeitsunfälle mehr als im Vorjahr. Vorfahrtverstöße waren für 1.003 (*1.162) Verkehrsunfälle ursächlich und 1.846 (*1.994) Verkehrsunfälle hätten mit ausreichendem Sicherheitsabstand verhindert werden können. Unter dem Einfluss von Alkohol wurden 247 (*291), unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln 58 (*46) Verkehrsunfälle verursacht. Bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden sind die Hauptunfallursachen für rund die Hälfte der Fälle verantwortlich.

Dazu verloren 20 (*13) Menschen durch überhöhte Geschwindigkeit, fünf (*6) Menschen durch einen Vorfahrtfehler ihr Leben. Drei Fahrradfahrer starben bei Zusammenstößen mit einem abbiegenden LKW, wobei zwei Mal der Aufprall im toten Winkel zu verzeichnen war.
 

Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Süd (BAB 10, 13, 15, 113, 117) registrierte die Polizei im Jahr 2021 1.451 (*1.387) Verkehrsunfälle. Der gewerbliche Güterverkehr war dabei an 545 (*574) Verkehrsunfällen beteiligt. Damit hat sich auch auf den Autobahnen der pandemiebedingte Einfluss auf das Verkehrsunfallgeschehen bestätigt. Die Zahl der Verkehrsunfälle liegt weiterhin etwa 30 % unter den Werten aus dem Jahr 2019. Die Zahl der dabei verletzten Menschen sank leicht auf 244 (*255). Vier (*2) Menschen verloren bei Verkehrsunfällen auf der BAB 10, 13 und 15 im Jahr 2021 ihr Leben.

57,6 % (19) der im Straßenverkehr der PD Süd im Jahr 2021 getöteten Personen waren Erwachsene (25 bis 64 Jahre alt). Senioren (65 Jahre und älter) waren im Jahr 2021 mit 27,3 % (9) im Vergleich zum Vorjahr (35,7%) nicht mehr wesentlich überdurchschnittlich oft bei den Verkehrstoten vertreten. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei rund 26,5%.

Positiv zu bewerten ist der Rückgang der als Fahrradfahrer getöteten Senioren. Waren im Jahr 2020 acht getötete Fahrradfahrer dieser Altersgruppe zu verzeichnen, so waren es im Jahr 2021 nunmehr vier. Jedoch erlitten wiederum zwei Menschen tödliche Kopfverletzungen und trugen keinen Helm. In den beiden anderen Fällen wurden fahrradfahrende Senioren von LKW-Fahrern beim Abbiegevorgang im toten Winkel erfasst. Daher bleiben Senioren ein Schwerpunkt der Verkehrspräventionsarbeit. In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre alt) wurden drei tödliche Verkehrsunfälle registriert. Des Weiteren kamen ein jugendlicher (15 bis 17 Jahre alt) Mopedfahrer und ein fahrradfahrendes Kind (0 bis 14 Jahre alt) bei Verkehrsunfällen ums Leben.

 

Zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen werden auch im laufenden Jahr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Ein Schwerpunkt werden dabei weiterhin automatisierte Geschwindigkeitsmessungen bilden. Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes werden des weiteren Kontrollen zur Einhaltung der Gurtpflicht, des Verbotes der Benutzung von Mobiltelefonen am Steuer, der Fahrtüchtigkeit des Fahrers und zu Vorfahrtsregelungen intensiv fortgeführt.

Einen Schwerpunkt der Verkehrspräventionsarbeit bilden weiterhin Senioren im Straßenverkehr. Insbesondere die Themen „Toter Winkel“ und das gesetzlich nicht verpflichtende Tragen eines Helmes werden in den Fokus genommen. Zudem wird die flächendeckende Radfahrausbildung an Grundschulen mit anschließender Fahrradprüfung fortgesetzt. Bei verkehrserzieherischen Präventionsveranstaltungen in der Sekundarstufe sowie bei Verkehrsteilnehmerschulungen aller Altersstufen (Junge Erwachsene bis Senioren) finden sich sämtliche Themen der Unfallursachen wieder.

Im Jahr 2021 stellte die Polizeidirektion Süd bei ihren Kontrollen 768 (*759) Fahrer unter Alkoholeinfluss und 874 (*904) Fahrer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln fest, bevor ein schädigendes Ereignis eintreten konnte.

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