Trauer um getöteten Tschetschenen ausgedrückt

Perleberg

Prignitz

Kategorie
Kriminalität
Datum
30.10.2017

Mit Unterstützung durch die Brandenburger Bereitschaftspolizei gewährleisteten Beamte der Polizeiinspektion am vergangenen Wochenende die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nach dem gewaltsamen Tod eines 37-jährigen Tschetschenen im Stadtgebiet durch öffentliche Präsenz und gezielte Kontrollen.

Dabei wurde z.B. am 27.10. gegen 20.40 Uhr in der Thomas-Müntzer-Straße ein PKW mit vier Insassen kontrolliert, der sich im Umfeld des Tatortes und der Trauergemeinde bewegt hatte. Bei der Suche nach Personaldokumenten konnte bei einem 30-jährigen Tschetschenen ein Schlagring in der Innentasche seiner Oberbekleidung festgestellt werden.

Daraufhin wurde der PKW in Augenschein genommen. In einem offenen Fach in der Mittelkonsole wurde ein weiterer Schlagring gefunden, der ebenfalls dem 30-Jährigen zuzuordnen war. Entsprechend wurde gegen ihn ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.

Bei der Überprüfung des PKW wurde zudem festgestellt, dass das Fahrzeug wegen fehlender Haftpflichtversicherung zur Fahndung ausgeschrieben war. Die Kennzeichentafeln wurden vom Fahrzeug entfernt und zusammen mit der Zulassungsbescheinigung sichergestellt. Gegen den 36-jährigen tschetschenischen Halter des Fahrzeuges wurde ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Versicherung eingeleitet. Die Weiterfahrt wurde untersagt. Die vier Tschetschenen erhielten einen Platzverweis, dem alle nachkamen. 

Am 28.10. meldeten gegen 17.00 Uhr mehrere Anwohner der Thomas-Müntzer-Straße, dass sich dort zahlreiche dunkel gekleidete Personen vor der Anschrift des Verstorbenen bzw. auf dem Parkplatz eines örtlichen Discounters treffen. Durch die eingesetzten Beamten wurden daraufhin zahlreiche Tschetschenen aus dem gesamten Bundesgebiet vor Ort festgestellt und von ca. 40 Männern die Identität erhoben und überprüft. Durch einen deutsch sprechenden Tschetschenen wurde mitgeteilt, dass sich die Männer vor dem Haus des Verstorbenen treffen, um für den Toten zu beten und seiner Frau ihr Beileid auszusprechen bzw. Spenden zu übergeben. Das sei bei ihnen so Tradition, wenn jemand verstirbt. Dieser Vorgang dauerte ca. eine Stunde an und wurde durch die Polizei präventiv begleitet. Nachdem die Männer ihr Beileid bekundet und ihre Beileidskarten an die Frau übergeben hatten, verließen sie den Ort. Es kam zu keinen Störungen oder Straftaten. Die polizeilichen Schutzmaßnahmen dauern an.

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