Mittwoch, 24. Februar 2021
Im Laufe des gestrigen mittwochs versuchten erneut Telefontrickbetrüger in der Landeshauptstadt und dem Potsdamer Umland an das Ersparte argloser Senioren zu kommen. Während sich in Babelsberg und Potsdam-West eine Anruferin als enge Angehörige ausgab und mehrere Hunderttausend Euro für den Erwerb eines Grundstückes bzw. einer Immobilie erbetteln wollte, versuchten es die Betrüger in Kleinmachnow durch das Vortäuschen eines Lottogewinns die Leute zu ködern. Die Anrufer gaben an, dass die Leute mehrere Zehntausend Euro gewonnen hätten, jedoch erst Notarkosten und Auslagen in Höhe von 500 Euro begleichen müssten. Dazu wäre es erforderlich Amazon-Gutscheinkarten zu kaufen und die Codes per Telefon zu übermitteln.
In Bornstedt hingegen versuchten es die unbekannten Betrüger mit der Masche des falschen Polizisten, an Wertgegenstände und Bargeld des Angerufenen zu ergaunern.
Sie forderten den Mann sogar auf sein Erspartes von der Bank zu holen, da es dort angeblich nicht sicher sei.
In allen Fällen erkannten die Angerufenen glücklicherweise jedoch die Betrugsversuche, beendeten die Telefonate und informierten die Polizei unter der Notrufnummer 110. Im letzten beschriebenen Fall des falschen Polizisten vereinbarte der Angerufene zwar erst noch einen Übergabetermin mit den Betrügern, bemerkte dann aber noch seinen Irrtum und informierte ebenfalls die richtige Polizei über den Vorfall. Jedoch erschienen die Betrüger nicht zum verabredeten Zeitpunkt – das wäre ihnen dann wohl auch zum Verhängnis geworden, da zivile Polizisten den Treffpunkt die ganze Zeit im Blick behielten. So bleiben nur mehrere Ermittlungsverfahren wegen der versuchten Trickbetrüge.
Beachten Sie folgende Hinweise der Polizei:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben und sich nicht selbst mit Namen vorstellen!
- Antworten Sie auf die Aufforderung „Rate mal wer hier dran ist“ nicht mit den wirklichen Namen oder der Stellung von Verwandten!
- Erfragen Sie Details beim Anrufer, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann!
- Informieren Sie sich bei Familienangehörigen und rufen Sie nur die Ihnen bekannten Telefonnummern an!
- Geben Sie keine Einzelheiten zu familiären und finanziellen Verhältnissen preis!
- Lassen Sie sich vom Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen!
- Seien Sie misstrauisch, wenn angebliche Verwandte Sie am Telefon um Geld bitten!
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald der Anrufer Geld von Ihnen fordert!
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
- Ruft jemand unter der Notrufnummer 110 an, können Sie sicher sein, hier ist ein Trickbetrüger am Werk! --> Auch hier gilt, keine Informationen über Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände herausgeben.
- Informieren Sie sofort die Polizei (Notruf 110), wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt!
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, auch wenn kein Schaden entstanden ist!
- Seien Sie auch der Polizei (und anderen unbekannten Personen) gegenüber an der Haustüre misstrauisch und rufen Sie die zuständige Dienststelle oder den Notruf an! Dort kann man den Einsatz bestätigen oder Ihnen Hilfe senden.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich bitte an die Telekom.
- Rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu aber unbedingt die öffentlich bekannte Telefonnummer – ABER NICHT die Nummer, die Ihnen die Anrufer möglicherweise gegeben haben bzw. die Telefonnummer, die Ihnen auf dem Telefondisplay angezeigt wurde!
- Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Telefonnummer des Anrufers!
- Bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
- Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind AUCH NICHT DER „vermeintlichen“ POLIZEI!
- Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei. Sie erreichen sie unter der Nummer 110!
Weitere Tipps zum Schutz vor dem Enkeltrick und anderen Formen des Trickbetruges erhalten Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de , in den Broschüren "Sicher Leben" und „Sicher zu Hause“ des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) sowie bei jeder Polizeidienststelle.