Mehrere Bürger erhielten gestern betrügerische Anrufe angeblicher Polizeibeamter.
Gegen 12:00 Uhr erhielt eine Kleinmachnower Seniorin den Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters, der mitteilte, dass es auf ihrem Konto zu einer auffälligen Überweisung von mehreren hundert Euro ins Ausland gekommen sei und ob diese Überweisung richtig wäre. Als die Dame dies verneinte, wurde sie mit einem angeblichen Polizisten „verbunden“. Dieser wiederum erklärte, dass die Masche bekannte sei und man hätte einen Gauner gefasst, der eine Liste bei sich hatte, auf der auch die Dame draufstünde. Anschließend wurde sie nach Vermögensverhältnissen befragt, worauf sich die Frau nicht einließ.
Eine weitere Kleinmachnowerin hatte indes großes Glück. Sie war gestern bereits dabei, große Bargeldbeträge von ihrem Konto abzuheben. Eine skeptisch gewordene Bankmitarbeiterin informierte glücklicherweise die Polizei, die eine Anzeige aufnahm. So wurde die Frau vor großem Schaden bewahrte.
Am Abend dann erfolgten derartige Anrufe in Potsdam Babelsberg. Gegen 19:20 Uhr wurde einem 88-Jährigen von einem angeblichen Polizisten erzählt, dass es in Potsdam, in der Schopenhauer Straße, zu einem größeren Diebstahl gekommen sei und man bei den Dieben Zettel aufgefunden habe, auf denen auch Name und Anschrift des Angerufenen gestanden hätten. Im weiteren Verlauf wurde der Herr von dem angeblichen Polizisten nach seinem „Hab und Gut“ befragt. Der Angerufenen erkannte den Betrugsversuch und beendete das Gespräch. Einem 76-jährigen Babelsberger wurde nur kurze Zeit später, nämlich gegen 20:40 Uhr, von einem angeblichen Polizisten am Telefon erzählt, dass in der Potsdamer Karl-Marx-Straße Einbrecher gestellt wurden. Diese hätten eine Liste mit Einbruchszielen bei sich, auf der auch der Angerufenen stehen würde. Daher wolle man nun nach Wertgegenständen in der Wohnung fragen. Der Potsdamer erkannte ebenfalls den Betrugsversuch und informierte die Polizei. Etwa eine Stunde später, um 21:30 Uhr, wurde ein 68-jähriger Babelsberger angerufen. Hier stellte sich der Anrufer als Beamter der Bundespolizei vor. Der angebliche Bundespolizist berichtete von Festnahmen von Einbrechern in unmittelbarer Wohnortnähe des Angerufenen. Man hätte eine Liste aufgefunden, wonach der Angerufene auch Opfer von Diebstahlshandlungen werden sollte. Als der Potsdamer misstrauisch wurde und nach Dienstgrad und Dienststelle fragt, legte der Betrüger auf.
Die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Betruges und Amtsanmaßung und rät in diesem Zusammenhang:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
- Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können!
- Rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu die öffentlich bekannte Telefonnummer – ABER NICHT die Nummer, die die Anruferin oder der Anrufer Ihnen möglicherweise gegeben hat oder die auf dem Display angezeigt wurde!
- Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers!
- Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind- auch nicht an angebliche Polizisten!
- Haben sie bereits eine Übergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei – Nutzen Sie dazu die Telefonnummer: 110!