Bei einem 17-Jährigen aus Glienicke/Nordbahn kam es gestern zu einem Polizeieinsatz, nachdem zwei Anrufe bei der Polizei eingegangen waren, in denen Zeugen mitteilten, dass der 17-Jährige vorhätte, sich mit einer Schusswaffe das Leben zu nehmen. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass es sich vermutlich um sogenannte Swatting-Anrufe handelte. Der 17-Jährige war zu diesem Zeitpunkt auf einer Internetplattform live online, sodass seine Zuschauer den Polizeieinsatz in der Wohnung live mitverfolgen konnten. Eine Schusswaffe wurde nicht aufgefunden. Eine Strafanzeige wurde aufgenommen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Bei dem sogenannten „Swatting“ handelt es sich um einen Trend, der seine Ursprünge in den USA haben soll. Dabei ruft eine Person die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan und behauptet wahrheitswidrig, es hätten sich Straftaten ereignet, die einer sofortigen starken polizeilichen Intervention bedürften.
Die Polizei warnt dringend von Nachahmungen, zudem fehlten dadurch die Einsatzkräfte an echten Einsatzorten. Für den Missbrauch von Notrufen sieht das Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor.