Äußerst professionell arbeitende Betrüger erbeuteten vergangenes Wochenende mehrere 10.000 Euro, indem sie mit hohem Aufwand einen 88-jährigen Hennigsdorfer über mehrere Tage hinweg manipulierten. Dabei führte das Opfer seit dem vergangenen Donnerstag Telefonate mit unterschiedlichen Personen, die akzentfreies Deutsch sprachen und sich als Beamte des Bundeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft vorstellten. Die Täter schafften es, ihrem Opfer einen bevorstehenden Einbruch glaubhaft zu vermitteln. Diese Einbrecher hätten angeblich durch einen Informanten bei dessen Bank von seinen finanziellen Mitteln erfahren. Die Täter ließen ihr Opfer nunmehr in dem Glauben, an einer polizeilichen Ermittlung mitzuwirken und brachten es dazu, einen größeren Geldbetrag per Eilüberweisung an einen Goldhandel vorzunehmen, um so eben jenen Informanten der Bank zu identifizieren. Für die Überweisung sollte der 88-Jährige dann Gold im gleichen Wert erhalten. Ein Übergabetermin wurde vorab vereinbart. Die Täter nutzten für die Durchführung der Tat eine gefälschte Internetseite, die auf den ersten Blick nicht von der eines existierenden, seriösen Goldhändlers zu unterscheiden war. Der Geschädigte vollzog die Überweisung am Freitag und erhielt von da an noch bis zum Sonntag täglich Anrufe, in welchen er durch den vermeintlichen Beamten des Bundeskriminalamtes zum Stillschweigen aufgefordert wurde, um die polizeilichen Ermittlungen nicht zu gefährden. Gestern Abend wurde dann die echte Polizei informiert.
Neben dem 88-Jährigen wurden am Freitag acht weitere Personen aus Hohen Neuendorf und Birkenwerder durch unbekannte Anrufer kontaktiert. In diesen Fällen kam es nicht zur Verwirklichung der Tat.
Keine deutsche Ermittlungsbehörde wird sich so verhalten. Betrüger agieren wie in diesem Fall zu sehen teils hochprofessionell. Wenden Sie sich bei solchen Anrufen an die Polizei und tun Sie nichts, was der Anrufer, so freundlich und glaubhaft er auch klingen mag, von ihnen fordert.
