Polizei stockt Ermittlungsgruppe auf

Brandenburg an der Havel

Brandenburg an der Havel

Kategorie
Kriminalität
Datum
16.04.2018

Brandenburg an der Havel

Polizei stockt Ermittlungsgruppe auf – Polizeipräsenz in der Havelstadt erhöht

 

Nach dem schweren Gewaltdelikt vom Freitagabend wertet die seit einer Woche eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei weiter und sehr intensiv die bisher vorhandenen Zeugenaussagen aus und ruft die Bevölkerung weiter zur Mithilfe auf. Gesucht werden weiterhin alle Bild- und Videoaufnahmen, die am Freitagabend, zwischen 20.30 Uhr und 21.15 Uhr auf und vor dem Hauptbahnhof, insbesondere auf dem Gleis 3 sowie vor dem Gesundheitszentrum angefertigt wurden. Auch weitere Zeugen, die sich bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, werden gebeten, sich unter 03381-560-0 zur Verfügung zu stellen. Insbesondere wird nach Hinweisen auf die Identität der Täter gesucht, von denen einer im Gesicht verletzt sein soll.

Um die vorhandenen und noch erwarteten Hinweise zeitnah abarbeiten zu können, wurde die Ermittlungsgruppe heute nochmals personell verstärkt und unter die Führung der für schwerste Straftaten zuständigen Kriminalpolizei in der Direktion gestellt.

 

Mathias Tänzer, Leiter der Polizeiinspektion Brandenburg an der Havel:

„Aus der bisherigen, schon frühzeitig intensivierten Arbeit der Kriminalisten haben sich bereits konkrete Ermittlungsansätze ergeben, die wir konsequent weiterverfolgen. Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, den Fall aufzuklären. Ich bitte jedoch um Verständnis, dass wir Einzelheiten hierzu erst dann veröffentlichen können, wenn es ohne Gefährdung des Ermittlungserfolges möglich ist, denn wir wollen die Täter ja nicht informieren, sondern inhaftieren!

Zur Erhöhung, nicht nur der subjektiven sondern auch der objektiven Sicherheit, habe ich bereits in der Vergangenheit, die polizeiliche Präsenz in der Stadt verstärkt. Dieses wird auch weiterhin aufrecht gehalten. Die zusätzlichen Polizisten sollen zu bestimmten Zeiten, mit sichtbarer Präsenz aber auch als zivile Streifen, für mehr Sicherheit und mehr Sicherheitsgefühl bei der Brandenburger Bevölkerung sorgen. Wir nehmen die hunderten von Meinungsäußerungen und Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger wahr und sehr ernst. Ich stehe dahingehend auch in engem Austausch mit dem Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg.

Die Polizei kann zwar nicht immer und überall sichtbar sein, Kriminelle müssen aber immer und überall damit rechnen, dass wir trotzdem da sind.“ so Tänzer weiter. „Jede Bürgerin und jeder Bürger der Havelstadt kann dabei auch selbst etwas zur Sicherheit beitragen, indem sie Feststellungen zu Straftaten der Polizei unverzüglich mitteilen und sich als Zeugen zur Verfügung stellen.“

 

Hier ist noch einmal die Pressemeldung der Polizeidirektion West zur gefährlichen Körperverletzung am Hauptbahnhof angehängt:

 

Brandenburg an der Havel, Neustadt, Am Hauptbahnhof
Jugendlicher nach gefährlicher Körperverletzung im Krankenhaus
13.04.2018, 21:00 Uhr

Zwei Jugendliche, 14 und 15 Jahre alt, wurden Freitagabend am Bahnsteig 3 des Brandenburger Hauptbahnhofes von fünf Männern verbal angepöbelt. Die Jugendlichen begaben sich dann fußläufig vom Bahnhof in Richtung Straßenbahnhaltestelle/Gesundheitszentrum, wobei zwei Personen aus der Gruppe ihnen folgten und weiter anpöbelten. Auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle wurden beide dann unvermittelt angegriffen. Dem 14-Jährigen wurde ins Gesicht geschlagen und dem 15-Jährigen soll der andere Täter mit dem Schuh gegen den Kopf getreten haben. Der 15-Jährige stürzte daraufhin und erlitt schwere Verletzungen. Nach weiteren Zeugenaussagen trat auch hier der Täter noch auf den am Boden liegenden Jungen ein. Anschließend flüchteten die beiden Täter unerkannt in Richtung Kleine Gartenstraße/Stadtzentrum. Der 14-jährige konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Der 15-jährige wurde auf Grund schwerer Kopfverletzungen auf die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt.

Die Polizei hat sofort nach Bekanntwerden der Tat Fahndungsmaßnahmen im Innenstadtbereich eingeleitet und Zeugen vor und im Bahnhof ermittelt und vernommen. Aus diesen Aussagen ergaben sich weitere Details zur Tat und den Tätern. Diese werden wir folgt beschrieben:

Täter, welcher den 15-Jährigen getreten hat:

  • ca. 16-22 Jahre alt
  • ca. 1,75-1,80 m groß
  • normale Statur
  • schwarze, ca. 3 cm lange Haare
  • trug einen ungepflegten, sogenannten „Araberbart“, welcher vom Haaransatz (Kotletten) über das Kinn spitz zusammen geht
  • er hatte dabei jedoch keinen Oberlippenbart
  • er soll dunkle Hautfarbe, wie bei einem türkischstämmigen Phänotyp üblich, besitzen und möglicherweise russischer Herkunft sein
  • er hatte NIKE-Turnschuhe an

 

Täter, welcher den 14-Jährigen ins Gesicht schlug:

  • ca. 16-22 Jahre alt
  • ca. 1,80 m groß
  • normale Statur
  • schwarze, kurze Haare
  • trug einen Oberlippenbart und einen Dreitagebart
  • er soll dunkle Hautfarbe, wie bei einem türkischstämmigen Phänotyp üblich, besitzen und möglicherweise russischer Herkunft sein
  • er hatte eine dunkle Jacke mit tarnfarbener Kapuze an

 

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass eine Vielzahl von Personen zum Tatzeitpunkt rund um den Tatort und auf dem Bahnsteig anwesend gewesen sein müssen, ja sogar die Täter kurzzeitig verfolgt haben sollen. Die Polizei bittet deshalb diejenigen Anwesenden, deren Personalien bisher noch nicht bei der Landes- oder der Bundespolizei notiert wurden, sich unter der Telefonnummer 03381-560-0 zu melden und sich für Aussagen zur Verfügung zu stellen.

Weiterhin ergaben die intensiv geführten Ermittlungen, dass der Täter „2“ von dem 14-Jährigen bei dessen Gegenwehr im Gesicht verletzt worden sein muss. Ein blaues Auge oder eine Verletzung an der linken Wange könnten bei ihm vorhanden sein.

Die Polizei hat gemeinsam mit der Bundespolizei und der Deutschen Bahn die Sicherung der in Frage kommenden Videoaufzeichnungen veranlasst. Private Besitzer von tat- bzw. fluchtrelevanten Videoaufnahmen, vom Bahnhof oder entlang der Kleinen Gartenstraße werden gebeten, diese zu sichern und der Polizei zugänglich zu machen.

Ob ein täterbezogener Zusammenhang mit zwei Raubstraftaten vom 24. März 2018 in der Brandenburger Innenstadt gegeben ist, prüft die, in der vergangenen Woche eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Brandenburg.

Die Ermittlungen zur Tat von Freitagabend werden wegen gefährlicher Körperverletzung geführt.

Verantwortlich:

Polizeidirektion West
Pressestelle

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel

pressestelle.pdwest@polizei.brandenburg.de

Zu den Bürodienstzeiten:

Telefon: 03381 560-2020
Telefax: 03381 560-2009

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