Aufgemotzte, PS-starke Autos erfreuen bekanntlich ja das Herz so manchen Fans, fordern Anwohnern jener Orte, welche die Szene für ihre Treffen erkoren hat, aber durchaus Nervenstärke ab. Deshalb schaut die Polizei bei derartigen Auffälligkeiten ganz besonders hin, auch im Wissen darum, dass so manch Tuner es nach technischen Eingriffen mit dem anschließenden „Papierkram“ nicht so genau nimmt. Und zulässige Geschwindigkeiten werden gern mal als reine Empfehlung angesehen. In der Vergangenheit hatte sich die Tuning-Szene bspw. auch mehrfach in den Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten und Fredersdorf-Vogelsdorf entlang der Bundesstraße B1/B5 eingefunden.
Letztes Wochenende startete deshalb die Inspektion Märkisch-Oderland in Zusammenarbeit mit der Bereitschaftspolizei sowie Berliner Kolleginnen und Kollegen im Bereich rund um Hoppegarten einen Einsatz, der abermals zu erwartende „PS-Jünger“ unter die Lupe nehmen sollte. Darüber hinaus unterstützten Kräfte der Verkehrspolizeien mehrerer Direktionen und der Hochschule des Landes Brandenburg, aber auch das zuständige Ordnungsamt und Mitarbeiter eines technischen Prüfinstitutes die Kontrollmaßnahmen.
Und tatsächlich - einige Hundert Personen der Tuning-Szene hatten sich mit ihren zwei- und vierrädrigen Fahrzeuge abermals eingefunden!
Im Gewerbegebiet der Ortschaft wurden sie an zwei Kontrollstellen aus dem Verkehr gewunken. Im Laufe von sechs Stunden stoppten die Einsatzkräfte so ca. 150 Kraftfahrzeuge. Zu drei Verkehrsstraftaten sowie zwölf Ordnungswidrigkeiten sind anschließend Verfahren eingeleitet worden. Ein 19-jähriger Kradfahrer war zum Beispiel gar nicht im Besitz der Fahrerlaubnisklasse, die ihn zum Bewegen seiner Ducati berechtigt hätte. Bei zehn Fahrzeugen war die Betriebserlaubnis durch technische Eingriffe erloschen. Das betraf u.a. einen 25 Jahre alten Berliner, der die Abgasanlage seines BMW 535 manipuliert hatte. Darüber hinaus sind zehn Verwarngelder ausgesprochen und neun Mängelkarten verteilt worden.
Aber auch die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten hatten die Beamten im Blick. Entlang der B1 durchfuhren knapp 1.600 Fahrzeuge die Messstelle, wobei 68 davon zu schnell unterwegs gewesen sind. Trauriger Spitzenwert waren dabei gefahrene 107 km/h bei eigentlich erlaubten 70 km/h. Bei den Messungen machte ein 33-jähriger Deutscher von sich reden, als er die Maßnahmen störte und immer wieder wild gestikulierend vor dem Gerät herumlief. Letztlich mussten die Messbeamten ihm recht deutlich klarmachen, dass er nur noch kurz die Möglichkeit habe, einem Platzverweis zu folgen, bevor man sich seiner annehmen würde und er sein erhitztes Gemüt im polizeilichen Gewahrsam abkühlen könne. Erst dann kam der Mann zur Vernunft.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes hatten währenddessen den ruhenden Verkehr im Blick. Auch sie mussten einschreiten und ahndeten insgesamt 24 Parkverstöße.
Es sei an dieser Stelle schon einmal angekündigt, dass es nicht der letzte Einsatz dieser Art auf dem Territorium der Polizeidirektion Ost im Jahr 2025 gewesen sein wird!