Kontrollstelle_Anhalteposten Am vergangenen Wochenende fand auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes in Niedergörsdorf, das „29. Motorcycle Jamboree“ statt. Zum nunmehr 18. Mal trafen sich mehrere tausend Motorradfahrer und Fans der Motorradszene auf dem Festgelände im Einzugsbereich der Polizeiinspektion Teltow-Fläming. Veranstaltungsbegleitend führte die Polizei eigene Kontroll- und Präventionsmaßnahmen rund um das Veranstaltungsgelände durch.
Anlass sind die gestiegenen Unfallzahlen beim Motorradfahren. Motorradfahrer tragen dem Grunde nach bereits ein hohes Risiko, bei Verkehrsunfällen schwer verletzt und/oder getötet zu werden. So waren im Jahr 2018, allein im Bereich der Polizeidirektion West, Motorradfahrer an insgesamt 572 Unfällen beteiligt. Das sind vier Prozent mehr, als es noch im Jahr 2017 waren. Dabei bleibt es oftmals nicht bei reinen Sachschäden, so dass bei den 572 Motorradunfällen 353 Motorradfahrer*innen bzw. Mitfahrer*innen verletzt und vier Biker getötet wurden. Im Jahr davor waren es noch fünf tote Biker, auf den Straßen Westbrandenburgs.
Aus diesem Grund wurden am Donnerstag, dem ersten Anreisetag, unter anderen Geschwindigkeitskontrollen im Bereich Niedergörsdorf durchgeführt. Des Weiteren befanden sich Kollegen des Sachgebietes Prävention mit dem Infomobil im Bereich, um Motorradfahrer gezielt anzusprechen, zu beraten und sie bezüglich der besonderen Gefahren für Motorradfahrer im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Dabei kamen sie mit 74 Kradfahrern ins Gespräch. Die festgestellten zwölf Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden alle samt von Pkw-Fahrern begangen. Für die höchste Überschreitung (+16km/h) war eine 36 Jahre alte VW-Fahrerin verantwortlich.
Ab Freitag waren neben Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei, auch 25 spezialisierte Beamte der Kradkontrollgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet im Einsatz. An drei Einsatztagen kontrollierten durchschnittlich 45 Beamte, aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Hamburg und Brandenburg insgesamt 315 Motorräder. Dabei stellten sie an insgesamt 47 Motorrädern technische Mängel fest, die an 43 so gravierend waren, dass deren Fahrern die Weiterfahrt mit den Motorrädern untersagt werden musste.
Auch wurden acht Strafanzeigen gefertigt. Darunter zweimal Fahren ohne Fahrerlaubnis, zweimal wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz, zweimal Urkundenfälschung und zweimal wegen des Verdachts einer Falschbeurkundung durch einen Sachverständigen. Dabei waren Fahrzeugumbauten als zugelassen in den Papieren eingetragen, die keinesfalls eine Zulassung erhalten haben können (z.B. offener Belt).
