Mehr Einsatzbearbeiter in Polizeileitstelle

Berichterstattung Märkische Allgemeine zu „Personalmangel in der Polizei-Leitstelle“ bzw. „Notruf in Nöten“ vom 27.08.2018

Überregional

Kategorie
Die Polizei
Datum
27.08.2018

Potsdam. Im Einsatz- und Lagezentrum der Polizei (ELZ) in Potsdam gehen täglich etwa 1.000 Notrufe ein. Das führt zu rund 300.000 Einsätzen im Jahr. Damit ist das ELZ des Polizeipräsidiums unverzichtbarer Bestandteil zur Gewährleistung der Sicherheit der Menschen im Land Brandenburg.

Für die Notrufbearbeitung stehen im ELZ 108 Stellen zur Verfügung. Zum 1. August dieses Jahres verrichten 113 Polizisten ihren Dienst als Einsatzbearbeiter – also bereits fünf Polizeibeamte mehr als vorgesehen. Allerdings stehen diese 113 Polizisten aus verschiedensten Gründen wie Mutterschutz, Elternzeiten, Krankheitsausfällen, Personalentwicklung, Abordnungen wie in jeder anderen Organisation bzw. Unternehmen auch nicht immer zur Verfügung. Damit verfügt das ELZ aktuell über 86 Einsatzbearbeiter.

Die durchschnittlichen Fehlzeiten im ELZ liegen im Jahr 2017 mit 35,7 Tagen (2016: 31,9) unter dem Schnitt des Polizeipräsidiums (36,4, 2016: 35,8).

Um diesem Umstand entgegen zu wirken, sind bereits seit mehreren Monaten Maßnahmen eingeleitet worden. So wird das Polizeipräsidium zum kommenden Oktober weitere 17 Einsatzbearbeiter im ELZ einsetzen.

Einmal mehr zeigt auch die Entscheidung der Behördenleitung, dass zweimal pro Jahr (1.4. und 1.10.) bedarfsgerecht mindestens zehn Einsatzbearbeiter zusätzlich zur Kompensation von Mutterschutz, Elternzeit etc. im ELZ verwendet werden können, dass das Polizeipräsidium seine Verantwortung zur Einsatzbearbeitung, Notrufkoordinierung und Einsatzführung wahrnimmt.

Notrufannahme und -bearbeitung

In der Leitstelle sind insgesamt 18 technische Arbeitsplätze für Einsatzbearbeiter vorgesehen, von denen durchschnittlich 12 rund um die Uhr besetzt sind. Dies ist für die „normale“ Lagebewältigung im Land Brandenburg ausreichend. Selbstverständlich können zur Spitzenbelastungszeiten weitere Einsatzbearbeiter eingesetzt werden, in einsatzarmen Zeiten können es auch mal weniger sein. Für Krisenlagen mit einem besonderen Notrufaufkommen, wie jüngst die Unterwetterlagen „Friederike“ und „Xavier“, bei denen bis zu 5.553 Notrufe im ELZ eingingen, besteht die Möglichkeit, die Notrufe auch in den Polizeiinspektionen auflaufen zu lassen um sie dort, unterstützend durch die Polizeiinspektionen abarbeiten zu lassen. Ebenso obliegt dem Leiter vom Dienst im Einsatz- und Lagezentrum die Entscheidung, bei größeren ad-hoc-Lagen weitere Einsatzbearbeiter aus den Polizeiinspektionen im Einsatz- und Lagezentrum einzusetzen.

Keinesfalls werden über die 110 eingehende Notrufe der Bevölkerung an die Regionalleitstellen der Feuerwehr automatisch umgeleitet. Sollte jedoch der durch einen Anrufer geschilderte Sachverhalt nicht die Polizei, sondern ausschließlich Feuerwehr und Rettungsdienste betreffen, erfolgt die Übermittlung des Anrufes an die jeweilig zuständige Regionalleitstelle. Das bedingt aber, dass dieser Anruf durch einen unserer Mitarbeiter zuvor auch entgegen genommen worden ist.

Aus- und Fortbildung

Vor der Zusammenführung beider Leitstellen im Jahr 2015 erfolgte eine zentrale Ausbildungsinitiative für Einsatzbearbeiter, welche sich über 8 Wochen erstreckte.

Jeder Polizeibeamte, der zur Leitstelle umgesetzt wird, erhält eine Einarbeitung, welche sich an den jeweils mitgebrachten Vorkenntnissen ausrichtet. Diese kann bis zu einem Vierteljahr dauern. Alle Einsatzbearbeiter im ELZ haben an der Fachhochschule der Polizei (FHPol) entweder ein Studium oder eine Ausbildung zum Polizeibeamten erfolgreich absolviert.

Aktuell erfolgt diese zentrale Ausbildung über einen Zeitraum von zwei Wochen an der FHPol mit anschließender individueller Einarbeitung. Darüber hinaus gibt es mehrwöchige Seminare an der Fachhochschule der Polizei u.a. zu den Themen Einsatzbearbeitung, Kommunikationstraining und Stressbewältigung.

Derzeit prüft die Fachhochschule der Polizei gemeinsam mit der Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz (LSTE)  Synergieeffekte bei der Aus- und Weiterbildung der Leitstelle der Polizei und den Regionalleitstellen der Feuerwehr.

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