Landeskriminalamt feiert 25-jähriges Bestehen

Große Kriminalfälle und neue Herausforderungen für Brandenburger Ermittler

Überregional

Kategorie
Besondere Ereignisse
Datum
22.09.2017

Eberswalde – Mit einem Festakt ist am Freitag das 25-jährige Bestehen des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg begangen worden. Bei der Feierstunde am heutigen Standort des LKA in Eberswalde würdigten Innenminister Karl-Heinz Schröter und Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke den hervorragenden Ruf der Einrichtung, den sich das LKA seit seiner Gründung  im Januar 1992 erarbeitet hat.

„Die Brandenburger Polizei kann auf ein Vierteljahrhundert teils spektakulärer Ermittlungen und großer Kriminalfälle zurückblicken. Ermittler, Wissenschaftler und Sachverständige arbeiten hart für die Sicherheit in unserem Land, oft auch ohne den ersehnten Treffer oder den dringend benötigten eindeutigen Beweis.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unermüdlich in ihrem Kampf gegen kri-minelle Strukturen. Dabei rücken immer neue Kriminalitätsphänomene in den Fokus der Ermittler, die Menschen in unserem Land erwarten zu Recht, dass wir in der Lage sind dies zu erkennen“, betonte Innenminister Schröter. „Wir müssen am Ball bleiben und unsere Strukturen den Entwicklungen anpassen. Dazu gehört es auch, das LKA zu stärken“, so Schröter in seiner Festrede.

Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke verwies auf herausragende Kriminalfälle der vergangenen Jahre. Die Ermittlungen zur sogenannten „XY-Bande“, die Entführung von Matthias Hintze oder das Tötungsverbrechen an Ulrike Brandt hielten Öffentlichkeit und Medien über die Landesgrenzen Brandenburgs hinweg über Wochen in Atem. „Nur durch die akribische Polizeiarbeit der Kolleginnen und Kol-legen des Landeskriminalamtes konnten diese schwersten Straftaten aufgeklärt werden“, so Hans-Jürgen Mörke. „Die Arbeit vieler heutiger und ehemaliger Mitar-beiter des LKA Brandenburg können wir nicht hoch genug würdigen. Genauso wichtig ist es aber auch, neue Herausforderungen der Verbrechensbekämpfung zu meistern. Dafür sind wir heute gut gerüstet. Es ist wichtig, auch in Zukunft die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass unser Landeskriminalamt leistungsfähig und fortschrittlich bleibt“, betonte Polizeipräsident Mörke. Er erinnerte auch an die schwierigen Anfangsjahre in Basdorf. Mehr als 15 Jahre lang war ein Herzstück des LKA, das Kriminalistische Institut (KTI), räumlich getrennt in Berlin-Johannisthal untergebracht. Mit dem Umzug des LKA nach Eberswalde, konnte auch das KTI  auf der vollständig sanierten Liegenschaft untergebracht werden.

Axel Lüdders, der erste Direktor des Landeskriminalamtes, sprach über die Grün-dungszeit des LKA. Mit 195 Mitarbeitern nahm das LKA am 1. Januar 1992 unter der Führung des inzwischen 69-Jährigen die Arbeit am damaligen Standort in Basdorf auf. Schon im Februar 1992 wurde bereits die erste Ermittlungskommissi-on „Weide“ gegründet. Nachdem es seit Herbst 1991 verstärkt zu professionell ausgeführten Großviehdiebstählen gekommen war, ermittelte die bis zu acht Be-amte umfassende Ermittlungskommission bis Oktober und klärte 17 der  insge-samt 23 Taten. Fälle wie der Entführungsfall „Hintze“ (1997), die Ermordung der 12-jährigen Ulrike (2001), die Ermittlungen zur „XY- Bande“ (2004), die illegale Entsorgung von ölkontaminierter Klärschlämme im Kiessandtagebau Schilda-Tröbitz (2008) sind nur einige der spektakulären Fälle der Folgejahre. Inzwischen verfügt das LKA über etwa 530 Mitarbeiter und hat neben dem Hauptstandort in Eberswalde auch Außenstellen in Potsdam, Cottbus, Frankfurt/Oder, Neuruppin und Brandenburg an der Havel.

„Das Landeskriminalamt Brandenburg hat sich in seinem 25-jährigen Bestehen zu einem wichtigen Akteur der Sicherheitsarchitektur Brandenburgs entwickelt. Ins-besondere bei der Bekämpfung von Schwerstkriminalität haben die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des Landeskriminalamtes ihre Leistungsfähigkeit immer wie-der unter Beweis gestellt“, so der Direktor des Landeskriminalamtes Dirk Volkland.„Dessen ungeachtet werden die zukünftigen Herausforderungen nicht weniger. Der islamistische Terrorismus, die Internationalisierung und Digitalisierung der Kriminalität und der damit verbundenen neuen Erscheinungsformen werden uns auch in Zukunft erheblich fordern. Diesen Aufgaben stellen wir uns mit unseren Partnern im Land, auf nationaler und insbesondere internationaler Ebene, um auch in Zukunft unseren Anteil dazu zu leisten, dass die Bürgerinnen und Bürger im Land Brandenburg sicher leben können.“

Weiterführende Informationen zu 25 Jahren Kriminalgeschichte im Land Branden-burg finden Sie auch im aktuellen Mitarbeitermagazin der Brandenburger Polizei, der „info110“. Die neue Ausgabe der „info110“ steht unter www.polizei.brandenburg.de zum Download im Internet bereit.

Terminhinweis

Wir möchten Sie auch auf folgenden Termin aufmerksam machen:

Tag der offenen Tür des Landeskriminalamtes Brandenburg am Sonnabend, 23. September 2017, von 10 bis 16 Uhr auf dem Gelände des Landeskriminalamtes Brandenburg Tramper Chausee 1, 16225 Eberswalde

Kriminalisten, Analytiker, Wissenschaftler, Fahnder und viele andere Experten, die für das LKA tätig sind, stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Ihre Arbeit und ihre Fälle werden am Samstag, den 23.09.2017 beim Tag der offenen Tür vorgestellt.

Jeder Interessierte ist eingeladen, sich von 10 bis 16 Uhr selbst ein Bild von dieser abwechslungsreichen und vielseitigen Arbeit zu machen. Besuchen Sie uns!Sie sind sehr herzlich eingeladen, an diesem Tag der offenen Tür teilzunehmen.

Information und Historie:

Bislang gab es drei Leiter des Landeskriminalamtes:

  • Axel Lüders: 1992-2004
  • Dieter Büddefeld: 2004-2011
  • Dirk Volkland: seit 2012

15. April 1997 Einrichtung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER)  für Fälle der grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität

Juni 1997 Ausgliederung der Entschärfer USBV aus dem Staatlichen Munitions-bergungsdienst und organisatorische Zuweisung an das LKA

Einrichtung des Dezernates Finanzermittlungen - die bereits seit dem 01.11.1998 bestehende Ermittlungskommission Vermögensabschöpfung

01.07.2001 Umzug des Landeskriminalamtes von Basdorf nach Eberswalde

November 2001 mit Umsetzung der Polizeistrukturreform werden die Spezialein-heiten von der Landeseinsatzeinheit (LESE) zum LKA verlegt und in die bisherige Abteilung 5 eingegliedert

Sommer 2007 Umzug der Abteilung „Kriminaltechnik“ (heutiges Kriminaltechni-sches Institut) von Berlin-Johannisthal nach Eberswalde

01.11.2011 Eingliederung des Landeskriminalamtes in das neu gegründete Polizeipräsidium Land Brandenburg

Das Landeskriminalamt ist dem Polizeipräsidium unterstellt und gliedert sich in vier Abteilungen mit insgesamt 12 Dezernaten.

Es ist alleinig zuständig für alle Ermittlungen wegen des Verdachts Organisierter Kriminalität und Wirtschaftskriminalität, aber auch wegen Landes-, Friedens- und Hochverrats sowie der Bildung einer terroristischen Vereinigung.

Im Rahmen der Zentralstellenfunktion werden Lagebilder zu verschiedenen Problemfeldern erarbeitet sowie landesweite statistische Daten zur Verfügung gestellt und analysiert.

Die Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes unterstützen nicht nur die eigenen Ermittlungen des Landeskriminalamtes, sondern stehen der Polizei des gesamten Landes für die Bewältigung besonderer Einsatzlagen zur Verfügung.                    * * *

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