Kriminalitätslage 2017 in der Polizeidirektion Nord

Neuruppin

Ostprignitz-Ruppin

Kategorie
Daten und Fakten
Datum
27.03.2018

Am heutigen Tag stellten der Leiter der Polizeidirektion Frank Storch und der Leiter der Kriminalpolizei der Direktion Olaf Gaebel die Entwicklung der Kriminalität im Jahr 2017 der Öffentlichkeit dar.

Nach einem leichten Anstieg im Jahr 2016 sanken die Fallzahlen im Jahr 2017 wieder deutlich um 350 auf 25.278 registrierte Fälle an. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote leicht auf 56,5 und liegt damit weiterhin deutlich über dem Landesdurchschnitt (55,3%).

Bei der Politisch Motivierten Kriminalität wurde dem landesweiten Trend entsprechend ein weiterer deutlicher Anstieg der Straftaten (+69) auf den bislang höchsten Stand (459 Fälle) registriert, allerdings bei einem Sinken der registrierten Gewaltdelikte von 48 auf 42 Fälle. Zugleich sank die Aufklärungsquote auf 55,3%.

Insgesamt wurden in der Polizeidirektion Nord für das vergangene Jahr 25.278 Straftaten (2016: 25.628) erfasst, von denen 14.281 (2016: 14.425) aufgeklärt werden konnten. Damit stieg die Aufklärungsquote von 56,3% auf jetzt 56,5% und lag damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 55,3%.

Dabei wurden 448 Kinder, 1.019 Jugendliche, 617 Heranwachsende und 8.078 Erwachsene (ab 21 Jahren) als Tatverdächtige ermittelt. Von den insgesamt 10.162 Personen waren 1.613 (+52) nichtdeutscher Herkunft und davon wiederrum 640 Zuwanderer. Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen bilden dadurch die Polen mit ca. 40% weiterhin die stärkste Gruppe (262 Tatverdächtige), vor 202 Syrern, 150 Straftätern aus der Russischen Föderation, 137 Rumänen, 113 Afghanen, 54 Türken und 44 Serben.

Die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner) sank leicht auf 6.551 nach 6.670 im Vorjahr. Das bedeutet dennoch, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, deutlich unter dem Landesdurchschnitt (7.015) liegt und wahrscheinlich auch unter dem Bundesdurchschnitt (7.755 in 2016).

Für den Landkreis Prignitz wurden 4.832 Straftaten erfasst (+205), von denen 3.046 aufgeklärt werden konnten (AQ 63,0%). In Ostprignitz-Ruppin wurden 4.609 von 7.625 (+149) erfassten Straftaten aufgeklärt (AQ 60,4%) und im Landkreis Oberhavel waren es 6.626 von 12.821 (-704) registrierten Fällen (AQ 51,7%).

Die Kriminalitätsentwicklung zeigt sich uneinheitlich:

Während die Diebstähle zum Beispiel um 703 auf 8.766 Fälle sanken, stiegen die Rohheitsdelikte um 108 auf 4.366 Fälle, die Betrugsfälle um 114 auf 2.704 Straftaten und die Sachbeschädigungen um 226 (!) auf 3.100 Fälle. Rauschgiftdelikte wurden wie im Vorjahr exakt 871 Fälle gezählt. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sanken um 28 auf 253 Straftaten.

Der Rückgang der Diebstahlsdelikte zieht sich durch alle Phänomenbereiche. Der Diebstahl von PKW sank von 224 auf 214 Fälle, von denen 66 aufgeklärt werden konnten (AQ 30,8%). Diebstähle in/aus PKW sanken auf 1.074 Fälle (-69), Wohnungseinbrüche sanken um 203 (!) Fälle auf 563, der Fahrraddiebstahl um 68 auf 1.590 Fälle und der Diebstahl in/aus Firmen um 145 Fälle auf 736 Delikte, die niedrigste Zahl seit vielen Jahren!

Während die Betrugsdelikte insgesamt leicht um 114 Fälle auf 2.704 Fälle stiegen, sanken die Straftaten unter Nutzung des Internets, die ja zum wesentlichen Teil auch Betrugsstraftaten sind, leicht um neun auf 1.145 Fälle.

Besonders gravierend und Besorgnis erregend ist der Anstieg der Gewaltkriminalität um 150 Fälle auf 835 Straftaten, von denen aber 88 % (735 Fälle) aufgeklärt werden konnten. Dazu zählen allein 2.810 Körperverletzungen (+99). Damit korrespondierend wurden auch allein 205 (+26) Gewaltstraftaten gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte registriert.

Erstmals gesondert ausgewiesen wurden die Brandstiftungen aufgrund eines deutlichen Rückganges um 98 auf 163 Fälle.

Die Politisch Motivierte Kriminalität stieg dagegen von 390 auf 459 Fälle, der höchste Stand seit vielen Jahren. Zugleich sank jedoch der Anteil der Gewaltdelikte hier auf nur noch 42 Fälle (-6). 254 Fälle konnten aufgeklärt werden (AQ 55,3 %). Davon gehörten 255 (-30) Fälle zur rechts, aber auch 80 (+38) Fälle zur links motivierten Kriminalität. Die Anzahl der Straftaten der politisch motivierten Ausländerkriminalität, z.B. in Form deutschfeindlicher Beleidigungen oder körperlicher Angriffe, sank von 17 auf zehn Fälle. Von den 42 politisch motivierten Gewaltstraftaten waren 33 rechts und ein Fall links motiviert sowie zwei der politisch motivierten Ausländerkriminalität zuzurechnen. Sechs Fälle konnten nicht eindeutig zugeordnet werden.

In der Prignitz wurden 108 (+19) politisch motivierte Delikte erfasst, für OPR insgesamt 137 (-16) und für OHV 214 (+66).

Verantwortlich:

Polizeidirektion Nord
Pressestelle

Karl-Gustav-Str. 1
16816 Neuruppin

Telefon: 03391 4047-2020

pressestelle.pdnord@polizei.brandenburg.de
Zum Impressum des Polizeipräsidiums


Das könnte Sie auch interessieren