Weil er angeblich in einem afghanischen Gefängnis inhaftiert sei und er für seine Freilassung eine Kaution in Höhe 25.000 Euro benötige, hat ein Unbekannter eine 53-Jährige um Geld gebeten. Sie hatte den bisher unbekannten Mann über eine Social-Media-Plattform kennengelernt und stand mit ihm bereits über ein Jahr in Kontakt. Die Frau veranlasste mehrere Überweisungen auf ein ausländisches Konto, wobei sie Geld in Höhe eines niedrigen fünfstelligen Betrages transferierte. Als die Tochter der 53-Jährigen den Sachverhalt mitbekam erkannte sie den Betrug und erstattete Anzeige.

Die Polizei warnt vor diesem Phänomen, das auch international unter dem englischen Begriff „romance scamming“ oder „love scamming“ bekannt ist und ständig neue Facetten entwickelt. Die Täter spielen dabei mit nachvollziehbaren menschlichen Wünschen und eröffnen das Gespräch meist mit wortreichen Versprechungen oder täuschen Interesse an einer intimen Beziehung vor. Mit Schmeicheleien soll Vertrauen für den nächsten Schritt geschaffen werden. Angeblich treten immer wieder Komplikationen auf, die einem persönlichen Treffen im Weg stehen. Hinter dieser Masche stecken oft ganze Netzwerke von Betrügern, die arbeitsteilig Geschichten erfinden und aufrechterhalten, bis die Opfer gezahlt haben.