Ein 75-Jähriger erhielt am Abend des 29.07. einen vermutlich betrügerischen Anruf einer Frau, welche dem Senior eine hochwertige Lexikon-Sammlung abkaufen und dafür ein Zertifikat aushändigen wollte. Für die Ausstellung des Zertifikates sollten keine zusätzlichen Kosten anfallen. Jedoch müsse es persönlich übergeben werden. Weil dem Oberhaveler das komisch vorkam, informierte er die Polizei. Am 30.07. suchten zwei Männer den Senior auf. Der Oberhaveler verkaufte seine Sammlung nicht an die Unbekannten. Beamte kontrollierten die Berliner, welche zur Tatzeit 43 und 44 Jahre alt waren, und fanden im Kofferraum ihres Wagens mehrere Zertifikate. In der Vergangenheit waren sie bereits polizeilich wegen Betruges mit Büchersammlungen in Erscheinung getreten. Ihre Personalien wurden erhoben und Anzeigen wegen versuchten Betruges aufgenommen.
Der Betrug mit Büchersammlungen ist ein bundesweites Phänomen, das gerade in den letzten Jahren vermehrt um sich greift. Die Vorgehensweisen sind hierbei unterschiedlich. Oft versuchen die Täter, ihren Opfern Sammlungen von Lexika zu einem enorm überhöhten Preis zu verkaufen und bewerben diese als sichere Geldanlage. Oder aber die Täter kaufen die hochwertige Lexikon-Sammlungen für einen geringen Preis an, um sie dann teuer weiter zu verkaufen.
Dreh- und Angelpunkt hierbei: Für den Verkauf bedarf es angeblich stets eines Gutachtens, für das im Voraus gezahlt werden soll. Nach der Zahlung stellen die Betrüger den Kontakt umgehend ein. Bei Gesprächen verwenden sie jedoch ohnehin meist falsche Namen.