Der Polizei ist am Dienstagmorgen, 29.10.2024, ein Diebstahl an einem Sportmotorboot bekannt geworden. Nach derzeitigem Kenntnisstand hatten die unbekannten Täter in der vorausgegangenen Nacht das Sportmotorboot vom Liegeplatz entwendet und in eine nahegelegene Bucht gezogen. Dort wurde der Außenbordmotor abmontiert und abtransportiert. Der Sachschaden wird in einer ersten Schätzung auf rund 20.000 Euro beziffert. Beamte der Wasserschutzpolizei begaben sich vor Ort und sicherten Spuren. Zudem veranlassten sie eine Fahndungsausschreibung für den gestohlenen Außenbordmotor und nahmen eine Strafanzeige wegen des besonders schweren Falls des Diebstahls auf.
EPHK Heiko Schmidt - Leiter der Wasserschutzpolizei in der Polizeidirektion West Erster Polizeihauptkommissar Heiko Schmidt, Leiter der Wasserschutzpolizei in der Polizeidirektion West, rät insbesondere für den Herbst und den Winter: „Gerade jetzt am Ende der Wassersportsaison, wenn die Bootsplätze weniger frequentiert sind, sollten Bootsbesitzer mit ihren Stegnachbarn täglich, kurze Kontrollgänge organisieren – am besten zu unregelmäßigen Zeiten. Das schreckt Diebe ab, wenn sie die avisierten Diebstahlsorte auskundschaften. Viel Licht und Bewegungsmelder in der Nacht wirken ebenfalls abschreckend für potenzielle Diebe.“
Schmidt rät weiter: „Informieren Sie sich gegenseitig bei Auffälligkeiten oder Veränderungen und auch über längere Abwesenheiten. Nehmen Sie kleinere Motoren grundsätzlich nach der Fahrt von den Booten ab und verschließen Sie diese extra, am besten in alarmgesicherten Räumen. Sichern Sie große Außenbordmotoren mit Spezialbolzen und Alarmanlagen, die im Handel erhältlich sind. Wie beim Fahrrad, sollten hier hochwertige, dem Wert der Motoren entsprechende Schlösser zum Einsatz kommen, die es potenziellen Dieben so schwer wie möglich machen und bestenfalls ganz von ihrem Tun abbringen, weil es zu lange dauern würde, die robusten Sicherungen zu überwinden. Fotografieren Sie zudem Ihr Boot, den Außenbordmotor sowie wertvolle Ausrüstungen inklusive deren Individualnummern.“
Wasserschutzpolizist Schmidt erklärt an einem konkreten Fall, wie man sein Boot vor einem Motordiebstahl noch schützen kann: „Eine häufig festgestellte Begehungsweise ist das vorherige Abbinden und Wegziehen des gesamten Bootes, um dann an einer unbeobachteten Stelle den Außenbordmotor abzumontieren. Diese Diebstahlsweise kann erheblich erschwert werden, wenn man auch das Boot selbst mit entsprechend großer Kette und Schloss sichert. Weiterhin rate ich, einen sogenannten GPS-Tracker im Boot und zusätzlich unter der Haube des Außenbordmotors zu platzieren. Diese Geräte sind nicht größer als eine Streichholzschachtel, sehr preiswert und können so programmiert werden, dass sie bei Standortänderung einen Alarm an den Besitzer aussenden. Außerdem sind sie in der Lage, den aktuellen Standort auf dem Handy anzuzeigen, was in diesem Jahr schon zum Ergreifen von zwei Dieben geführt hat, inklusive wiedergefundenem Bootsmotor.“
Für den Fall, dass es doch zu einem Diebstahl gekommen ist, hat der Wasserschutzpolizist noch folgende Hinweise: „Auf dem Bootsplatz sollte die telefonische Erreichbarkeit eines oder mehrerer Verantwortlicher aushängen, die über eine aktuelle Liste aller Steganlieger verfügen. Für eine schnelle Benachrichtigung im Fall der Fälle ist auch ein kleines Schild am Bootskörper sehr hilfreich, welches die aktuelle Telefonnummer des Eigentümers enthält.“
Gravuraufkleber Wenn die Boote rausgeslippt werden und ins Winterquartier wechseln, denken Sie daran, Ihren Bootsmotor bei der Wasserschutzpolizei gravieren zu lassen. Im Land Brandenburg ist dieser Service der Polizei kostenlos. Dies schützt zwar nicht gänzlich vor Diebstahl, schreckt die Diebe aber ab. Denn durch die dauerhafte Gravur der Motorenindividualnummer lässt sich der Motor immer zum tatsächlichen Eigentümer zurückverfolgen. Einen Termin für eine solche Gravur können Sie direkt bei der Wasserschutzpolizei der Polizeidirektion West unter der Telefonnummer 0331/9688424 vereinbaren (Landkreise Potsdam-Mittelmark, Havelland, Teltow-Fläming sowie Städte Brandenburg an der Havel und Potsdam).
Ist Ihr Boot dann im Winterstand angekommen, sollten sämtliche Wertgegenstände von Bord entfernt und die Gardinen offengelassen werden. So sieht man schon von außen, dass es nichts zu holen gibt.