Tatverdächtiger gesteht schwere Gewalttat in Brandenburg an der Havel

Überregional

Kategorie
Kriminalität
Datum
10.05.2019

Stadt Brandenburg an der Havel; Landkreis Märkisch-Oderland; Letschin, OT Voßberg; Landkreis Uckermark, Prenzlau

Untersuchungshaft angeordnet

Aktuell

Nachdem am gestrigen Tag vier Tatverdächtige einer wechselseitig handelnden Bande durch die Polizei festgenommen worden sind, hat die Kriminalpolizei der Polizeidirektion West die zuvor mit Haftbefehl Gesuchten vernommen. (Festnahmen: ein 19-Jähriger in Brandenburg an der Havel; ein 19-Jähriger in Prenzlau; ein 18-Jähriger und ein 19-Jähriger in Letschin)

Mit Ausnahme des 19-jährigen Beschuldigten, der in Prenzlau festgenommen wurde, äußerten sich die drei anderen Festgenommenen umfangreich zu einer Vielzahl, ihnen vorgeworfener Straftaten. Diese Aussagen werden jetzt durch die Kriminalpolizei weiter ausgewertet. Dabei konnte insbesondere eine schwere Körperverletzung vom 13. April 2018 am Brandenburger Hauptbahnhof (siehe unserer PM dazu im Anhang) aufgeklärt werden. Der gestern in Letschin festgenommene 18-Jährige gab in seiner Vernehmung an, gemeinsam mit einem namentlich bekannt gemachten 19-jährigen Tschetschenen sowie weiteren jungen Männern an der Tat gegen einen damals 14-Jährigen sowie einen damals 15-Jährigen beteiligt gewesen zu sein.

Der bezichtigte 19-Jährige Tschetschene wurde jedoch bereits im November 2018 aus Polen in sein Heimatland abgeschoben. Dieser soll dem damals 15-Jährigen Brandenburger die schweren Kopfverletzungen beigebracht haben.

Nach ihren Vernehmungen und Anhörungen wurde den beiden 19-Jährigen, die in Brandenburg und Prenzlau festgenommen worden sind, gestern der bestehende Haftbefehl von einem Richter verkündet. Beide wurden bereits in eine JVA gebracht. Die Vorführung der beiden in Letschin Festgenommenen (18, 19) erfolgt am heutigen Tag.

 

 

Hier finden Sie noch einmal die Pressemitteilungen von gestern bzw. vom April 2018:

Stadt Brandenburg an der Havel sowie Landkreis Märkisch-Oderland; Letschin, OT Voßberg

Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen Übergangswohnheime nach gesuchten Straftätern

09. Mai 2019; 06.00 Uhr

Heute Morgen durchsuchte die Kriminalpolizei der Polizeidirektion West mit Unterstützung von zwei Hundertschaften der Bereitschaftspolizei auf Grundlage richterlicher Beschlüsse zeitgleich zwei Übergangswohnheime im Land Brandenburg. Dabei handelt es sich um das Übergangswohnheim in Brandenburg an der Havel sowie um das Übergangswohnheim in Letschin, OT Voßberg (Landkreis Märkisch-Oderland). Ziel der Maßnahmen war das Auffinden von Beweismitteln und die Vollstreckung von vier Haftbefehlen.

Den Durchsuchungen und Verhaftungen liegen Ermittlungsverfahren der  Staatsanwaltschaft Potsdam und der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Zweigstelle Eberswalde zugrunde.

Seit Anfang 2018 haben sich mehrere jugendliche/heranwachsende russische Staatsbürger, tschetschenischer Nationalität zu einer Gruppierung zusammengeschlossen, um in der    Stadt Brandenburg in wechselnder Beteiligung Raubstraftaten, Körperverletzungs- und Diebstahlsdelikte zu begehen. Ihr Ziel ist es, Bargeld und/oder Mobilfunktelefone, Bekleidung und Fahrräder zu erlangen, welche teils eigengenutzt, überwiegend aber verkauft werden. Darüber hinaus wurden eine Reihe von weiteren Gewaltdelikten und Diebstählen auch in anderen Orten im Land Brandenburg, in Berlin und in Sachsen-Anhalt begangen. Insgesamt wird zu 84 Straftaten ermittelt.

Zur Aufklärung der bereits begangenen Straftaten und zur Verhinderung weiterer Straftaten wurde 2018 eine Ermittlungsgruppe, die „EG Kaukasus“, in der Kriminalpolizei der Polizeidirektion West gegründet.

Zu den herausragenden Straftaten, die die Ermittler den Beschuldigten zuordnen, gehören

  • mehrere Raubstraftaten im März und April 2018 in der Innenstadt von Brandenburg an der Havel
  • ein schwere Körperverletzung am 13. April 2018 am Brandenburger Hauptbahnhof
  • mehrere, bandenmäßig begangenen Fahrraddiebstähle und Diebstähle in Brandenburg und Potsdam
  • Automatenaufbrüche sowie Körperverletzungen in und um Berlin

Die Durchsuchungen in der Stadt Brandenburg an der Havel waren um 10.00 Uhr beendet. Jeweils ein Tatverdächtiger konnte in dem Übergangswohnheim in Brandenburg und ein weiterer, durch Ermittlungen, in einem Heim in Prenzlau festgenommen werden. Beide Männer sind Asylbewerber mit einer Aufenthaltsgestattung.

Zwei weitere Haftbefehle lagen gegen  einen 18- und einen 19-jährigen Asylbewerber aus dem Übergangswohnheim in Letschin vor. Hier konnten die dort eingesetzten Polizisten ebenfalls beide Tatverdächtige festnehmen. Auch sie sind Asylbewerber mit einer Aufenthaltsgestattung.

Alle Tatverdächtigen werden nun einem Haftrichter vorgeführt.

Zur genauen Anzahl der Beschuldigten in diesem Verfahren, kann erst nach Verfahrensabschluss Auskunft gegeben werden.

Es wurden Beweismittel, darunter drei hochwertige Fahrräder, die wegen Diebstahls in Fahndung standen, sichergestellt.

Weitere Auskünfte zu den Verfahren obliegen alleinig den Staatsanwaltschaften.

 

 

Nr. 809/18 vom 15. April 2018

Brandenburg an der Havel, Neustadt, Am Hauptbahnhof

Jugendlicher nach gefährlicher Körperverletzung im Krankenhaus

13.04.2018, 21:00 Uhr

Zwei Jugendliche, 14 und 15 Jahre alt, wurden Freitagabend am Bahnsteig 3 des Brandenburger Hauptbahnhofes von fünf Männern verbal angepöbelt. Die Jugendlichen begaben sich dann fußläufig vom Bahnhof in Richtung Straßenbahnhaltestelle/Gesundheitszentrum, wobei zwei Personen aus der Gruppe ihnen folgten und weiter anpöbelten. Auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle wurden beide dann unvermittelt angegriffen. Dem 14-Jährigen wurde ins Gesicht geschlagen und dem 15-Jährigen soll der andere Täter mit dem Schuh gegen den Kopf getreten haben. Der 15-Jährige stürzte daraufhin und erlitt schwere Verletzungen. Nach weiteren Zeugenaussagen trat auch hier der Täter noch auf den am Boden liegenden Jungen ein. Anschließend flüchteten die beiden Täter unerkannt in Richtung Kleine Gartenstraße/Stadtzentrum. Der 14-jährige konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Der 15-jährige wurde auf Grund schwerer Kopfverletzungen auf die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt.

Die Polizei hat sofort nach Bekanntwerden der Tat Fahndungsmaßnahmen im Innenstadtbereich eingeleitet und Zeugen vor und im Bahnhof ermittelt und vernommen. Aus diesen Aussagen ergaben sich weitere Details zur Tat und den Tätern. Diese werden wir folgt beschrieben:

  1. Täter, welcher den 15-Jährigen getreten hat:....
  2. Täter, welcher den 14-Jährigen ins Gesicht schlug:....

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass eine Vielzahl von Personen zum Tatzeitpunkt rund um den Tatort und auf dem Bahnsteig anwesend gewesen sein müssen, ja sogar die Täter kurzzeitig verfolgt haben sollen. Die Polizei bittet deshalb diejenigen Anwesenden, deren Personalien bisher noch nicht bei der Landes- oder der Bundespolizei notiert wurden, sich unter der Telefonnummer 03381-560-0 zu melden und sich für Aussagen zur Verfügung zu stellen.

Weiterhin ergaben die intensiv geführten Ermittlungen, dass der Täter „2“ von dem 14-Jährigen bei dessen Gegenwehr im Gesicht verletzt worden sein muss. Ein blaues Auge oder eine Verletzung an der linken Wange könnten bei ihm vorhanden sein.

Die Polizei hat gemeinsam mit der Bundespolizei und der Deutschen Bahn die Sicherung der in Frage kommenden Videoaufzeichnungen veranlasst. Private Besitzer von tat- bzw. fluchtrelevanten Videoaufnahmen, vom Bahnhof oder entlang der Kleinen Gartenstraße werden gebeten, diese zu sichern und der Polizei zugänglich zu machen.

Ob ein täterbezogener Zusammenhang mit zwei Raubstraftaten vom 24. März 2018 in der Brandenburger Innenstadt gegeben ist, prüft die, in der vergangenen Woche eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Brandenburg.

Die Ermittlungen zur Tat von Freitagabend werden wegen gefährlicher Körperverletzung geführt.

Verantwortlich:

Polizeidirektion West
Pressestelle

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel

pressestelle.pdwest@polizei.brandenburg.de

Zu den Bürodienstzeiten:

Telefon: 03381 560-2020
Telefax: 03381 560-2009

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