Beim gestrigen europaweiten Speedmarathon im Rahmen der SpeedWoche haben Polizeibeamte allein im Bereich der Polizeidirektion Nord mehr als 400 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. An insgesamt 70 Kontrollorten waren die Beamten im Einsatz und nahmen mehr als 5.000 Messungen vor. Den Schwerpunkt bildeten dabei Straßen außerorts mit Alleecharakter, aber auch in schutzwürdigen Bereichen, wie Kitas oder Schulen, oder an Unfallschwerpunkten wurde verstärkt kontrolliert. Im Einsatz waren sowohl automatisierte Kontrollsysteme als auch fast 100 Polizeibeamte, welche die Geschwindigkeit per Handlaser überprüften und die Autofahrer bei Überschreitungen zur Kontrolle anhielten. Dabei stellten sie auch mehrere Fahrer fest, die unter Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln unterwegs waren.
Auch die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Oberhavel sowie die Stadt Hennigsdorf haben sich an dem europaweiten Schwerpunkttag beteiligt. An insgesamt acht Standorten überprüften sie mit automatisierter Messtechnik die gefahrenen Geschwindigkeiten von über 13.500 Fahrzeugen. Dabei wurden 126 Überschreitungen festgestellt.
Die derzeit laufende SpeedWoche der Polizei dauert auch nach dem Blitzermarathon an. Bis Freitag werden weiterhin verstärkt die Geschwindigkeiten auf Straßen mit Alleecharakter kontrolliert. Ziel ist es dabei auch, mit den Fahrzeugführern ins Gespräch zu kommen und sie auf korrektes Verhalten hinzuweisen.
Herausragende Feststellungen der Polizei
Negativer Spitzenreiter bei den automatisierten Messstellen war ein Motorradfahrer auf der Kreisstraße 6521 zwischen Behrensbrück und Germendorf (OHV), der mit 152 km/h unterwegs war, obwohl in diesem Bereich nur 70 km/h erlaubt sind. An selber Stelle wurde ein PKW Mercedes gemessen, der die Messstelle mit 130 km/h passierte.
Während einer Laserkontrolle in der Ortslage Marwitz (OHV) wurde im dortigen Kitabereich ein Lastwagen mit 48km/h bei erlaubten 30km/h gemessen. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sich weiterhin heraus, dass der Fahrer nicht mehr über die erforderliche Fahrerlaubnis verfügt. Diese war bereits 2023 abgelaufen. Außerdem hatte er seinen Sicherheitsgurt nicht angelegt. Gegen den 55-Jährigen wurde eine Anzeige aufgenommen und die Weiterfahrt untersagt.
Im Rahmen einer Laserkontrolle in der Hauptstraße in Dabergotz (OPR) fiel den Beamten gegen 00:29 Uhr ein Pkw Opel aufgrund seiner Fahrweise auf. Der 18-Jährige am Steuer gab an, dass er Fahrübungen machte. Nachdem ein Drogenschnelltest positiv auf den Konsum von Cannabis reagierte, wurde ihm eine Blutprobe entnommen und die Weiterfahrt untersagt. Da der junge Mann seine Fahrerlaubnis erst im Januar 2025 erworben hatte, erfolgte außerdem eine Mitteilung an die Fahrerlaubnisbehörde.
In der Pritzwalker Straße in Wittstock (OPR) fiel den Beamten eine 40-jährige Frau auf, welche mit einem E-Scooter ohne Versicherungskennzeichen fuhr. Bei der folgenden Verkehrskontrolle stellte sich heraus, dass der E-Scooter über keine Haftpflichtversicherung verfügt. Außerdem räumte die Fahrerin den Konsum von Betäubungsmitteln ein, nachdem ein freiwillig durchgeführter BtM-Vortest positiv auf Amphetamin und Cannabis reagierte.
Im verkehrsberuhigten Bereich der Friedrich-Ebert-Straße sowie der Fischbänkenstraße in Neuruppin (OPR) wurden in den Vormittagsstunden bei zahlreichen Fahrzeugen die Geschwindigkeit gemessen. Die Beamten hielten dabei in der Fischbänkenstraße 19 Fahrzeuge und in der Ebert-Straße 15 Fahrzeuge an, die sich nicht an die Schrittgeschwindigkeit hielten. Der schnellste Pkw, ein BMW, wurde mit 31 km/h gemessen und verwarnt. Eine Vielzahl der Verkehrsteilnehmer wurde auch ohne Messung angehalten und verwarnt.
Insgesamt 8 Rotlichtverstöße stellten Polizeibeamte an einer Kreuzung in Hennigsdorf (OHV) innerhalb einer Stunde fest. Die betroffenen Fahrzeugführer setzten ihre Fahrt ungeachtet einer roter Ampel fort und wurden nachfolgend einer Verkehrskontrolle unterzogen. Jeweilige Bußgeldverfahren wurden eingeleitet. Nicht jeder Verkehrsteilnehmer zeigte sich einsichtig.