Landkreis Potsdam-Mittelmark; BAB 2, Richtung Berlin; 09.09.2020; 09.00-12.00 Uhr
Erstmalig in der Polizeidirektion West schwebte am heutigen Vormittag eine Drohne der Polizei dicht neben der Autobahn 2 in der Nähe der Abfahrt Wollin. Ziel war es, gefährliche Abstandsverstöße von LKW-Fahrern zu dokumentieren und zu ahnden.
Mit Unterstützung der Technischen Einsatzeinheit (TEE) der Direktion „Besondere Dienste“, führte die Verkehrspolizei der Polizeidirektion West diese Kontrollmaßnahme durch.
In der Zeit von 09.00-12.00 Uhr dokumentierte die die Kamera des unbemannten Flugobjekts 22 deutliche Abstandsverstöße (siehe Beispielbild im Anhang). Motorradfahrer der Westbrandenburger Verkehrspolizei setzten sich danach vor die LKW und lotsten sie auf den nächsten Parkplatz. Hier hatten Spezialisten der Sonderüberwachungsgruppe eine Kontrollstelle aufgebaut und kontrollierten die Abstandssünder darüber hinaus auf technische Fahrzeugmängel, richtige Ladungssicherung und Verstöße gegen die Pausen- und Ruhezeitregeln. Dabei wurden nochmals 5 Verstöße wegen zu langer Lenkzeiten festgestellt.
Ein ziviler Videowagen der Polizei war im Rahmen der Kontrollmaßnahmen ebenfalls auf der BAB 2 unterwegs und konnte weitere 5 Abstandsverstöße bei LKW-Fahrern feststellen. Alle LKW-Fahrer und deren Unternehmen müssen nun mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Allein der Abstandsverstoß kostet den LKW-Fahrer 80 Euro und einen Punkt. LKW müssen ab einer Geschwindigkeit von 50 Km/h einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten, das entspricht dem Abstand zwischen zwei Leitpfosten auf der Autobahn.
Wie wichtig die Einhaltung des Mindestabstands ist, zeigen leider immer wieder schwere Unfälle, bei denen LKW-Fahrer auf ihren Vordermann auffahren und die häufig mit Verletzten und hohen Sachschäden enden. Im ersten Halbjahr 2020 wurden in Westbrandenburg bereits 35 derartige LKW-Abstands Unfälle registriert. Insgesamt gab es in der Polizeidirektion West im ersten Halbjahr 2020 schon 263 Unfälle mit LKW-Beteiligung, wobei 179 von diesen auch durch LKW-Fahrer verursacht wurden.
Als Fazit des ersten Drohneneinsatzes stellte EPHK Sven Koppe, der Leiter der Autobahnpolizei in der Polizeidirektion West fest:
„Es hat sich heute deutlich gezeigt, dass die Drohne ein geeignetes Kontrollhilfsmittel ist, welches noch einen gewissen Überraschungseffekt hat. In ihrer Arbeitshöhe zwischen 70 und 135 Metern wird sie nämlich, anders als neben der Autobahn stehende Geräte, so gut wie gar nicht vom fließenden Verkehr wahrgenommen. So sind gefährliche Fahrweisen zu dokumentieren, die bei Warnungen der LKW-Fahrer untereinander, nur schwer zu ahnden sind. Derartige Kontrollen werden wir in nächster Zeit sicher wiederholen.“