OT Wilhelmsdorf, Ereigniszeit: 08.02.2021; 20.00 Uhr
Nach dem Notruf vom gestrigen Abend, ermittelt die Polizei gegen die Mutter des neugeborenen Babys zum Verdacht des Vortäuschens einer Straftat gem. §145d StGB, da sie gegenüber der Polizei zunächst angab, ein fremdes, neugeborenes Baby im Freien gefunden zu haben und damit mehrere, in Frage kommende Straftatbestände vorgetäuscht haben könnte (z.B. Aussetzung gemäß §221 StGB). Zudem löste der Notruf umfangreiche polizeiliche und kriminalpolizeiliche Maßnahmen aus.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass die junge Frau das Kind am gestrigen Abend in einem Bungalow, unweit des Wohnhauses ihrer eigenen Mutter allein zur Welt gebracht hatte. Die Mitzwanzigerin wollte aus persönlichen Gründen die Geburt ihres Kindes nicht bekannt geben und täuschte vor, das Baby gerade im Freien gefunden zu haben. Daraufhin folgte der Notruf an die Polizei.
Nach bisherigem Kenntnisstand befand sich das Neugeborene jedoch zu keiner Zeit ungeschützt im Freien. Diese Erstbehauptung revidierte die Beschuldigte bereits am gestrigen Abend gegenüber der Polizei (siehe unsere Pressemitteilung von gestern, unten).
Nach den hier vorliegenden Informationen geht es der Mutter gut und das Baby ist wohlauf. Beide befinden sich in einem Krankenhaus. Wegen des Fehlens von Haftgründen sind derzeit keine freiheitsentziehenden Maßnahmen gegen die Beschuldigte angeordnet.
Weitere Informationen können auf Grund der noch laufenden Ermittlungen derzeit nicht veröffentlicht werden. Das genaue Alter der Mutter sowie das Geschlecht des neugeborenen Kindes werden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht veröffentlicht.
Hier finden Sie noch einmal unsere Pressemeldung vom gestrigen Tag:
Stadt Brandenburg an der Havel; Wilhelmsdorf
08.02.2021; 20.00 Uhr
Mutter von neugeborenem Baby ruft die Polizei
Durch eine Anruferin wurde die Polizei am heutigen Abend gegen 20.00 Uhr zu einem Haus, nahe des Brandenburger Stadtteils Wilhelmsdorf gerufen. Die Anruferin gab an, ein Baby, welches nach erstem Anschein erst vor kurzem entbunden wurde, im Freien, nahe ihres Wohnhauses gefunden zu haben. Die hinzugerufene Rettung brachte das Baby in ein Krankenhaus. Es lebte zu diesem Zeitpunkt. Zum genauen Gesundheitszustand kann derzeit noch nichts gesagt werden.
Erste Befragungen der Finderin (Alter Mitte 20) vor Ort ergaben den Verdacht, dass es sich bei der Frau selbst um die Kindsmutter handeln könnte. In den weiteren Befragungen gab sie schließlich an, dass Kind selbst entbunden zu haben. Der zunächst von ihr geschilderte Sachverhalt, das Baby im Freien gefunden zu haben, wurde von ihr nunmehr ebenfalls revidiert. Die Frau wurde zur ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht und wird zu den genauen Umständen vernommen, sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt.
Die Polizei hat eine BAO (Besondere Aufbauorganisation) strukturiert und weitere Suchmaßnahmen im Umkreis, auch mittels eines Fährtenhundes, durchgeführt. Es wurden umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. Der Kriminaldauerdienst der Polizeidirektion West hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft das Vorliegen von möglichen Straftatbeständen deren genaue Klassifizierung erst in den nächsten Stunden möglich sein wird.