Mit Covid-Erkrankungs-Masche Senior um viel Geld betrogen

Landeshauptstadt Potsdam

Überregional

Kategorie
Kriminalität
Datum
15.06.2021

Zunächst erhielt am Montag, gegen 14:00Uhr, ein Potsdamer Senior den Anruf seines angeblichen Sohnes. Dieser gab an, mit einem Hubschrauber in Richtung Berlin zu fliegen und an Corona erkrankt zu sein. Er solle nun drei Spritzen erhalten, die allerdings 100.000,-Euro kosten würden. Der Vater solle zur Bank gehen und Geld holen oder alles Gold, was er besitze. Der Potsdamer allerdings hielt Rücksprache mit seinem echten Sohn, so dass der Betrugsversuch aufflog.

Eine Stunde später allerdings erhielt ein weiterer Potsdamer Senior einen ähnlichen Anruf. Hier gab sich der Anrufer als Bekannter aus und teilte mit, an einer unheilbaren Variante des Covid-19-Virus erkrankt zu sein und er nur noch wenige Tage zu leben habe. Seine einzige Chance wären Spezialspritzen, die jedoch sehr teuer sind, und er bat um 35.000,-Euro. Im weiteren Verlauf erfragte der Anrufer auch Gold und andere Wertsachen, so dass sich der Angerufene derart unter Druck gesetzt fühlte, dass er der Übergabe einer fünfstelligen Bargeldsumme zustimmte. Das Geld sollte nun von einem Assistenzarzt an der Anschrift des Mannes in Potsdam abgeholt werden. Bis zu dessen Eintreffen verblieb der Anrufer die gesamte Zeit in der Telefonleitung bis der Abholer bei dem Opfer erschien und das Geld in Empfang nahm. Der Abholer wurde beschrieben als etwa 25-27 Jahre alt, etwa 170 cm groß, dunkles, nackenlanges Haar und dunkler Vollbart. Er war dunkel gekleidet mit einer Hose und einem Hemd und trug eine Umhängetasche. Als der angebliche Assistenzarzt dann weg war, wurde auch das Gespräch beendet. Als der Senior daraufhin einen Bekannten anrief um sich nach dem Wohlbefinden des vermeintlich Erkrankten zu erkundigen, wurde klar, dass er Opfer eines Betruges wurde.

Die Polizei nahm entsprechende Anzeigen auf, die weiteren Ermittlungen führt nun die Kriminalpolizei.

Anbei finden sich Hinweise, die Bürger bei allen Formen des Telefonbetruges beachten sollten. Diese Masche mit einer angeblichen Covid-Erkrankung reiht sich neben Enkeltrickbetrügereien, Anrufen falscher Polizisten und sogenannten „Schockanrufen“ ein, die alle das Ziel haben, an Wertgegenstände und/ oder Bargeld der meist älteren Opfer zu gelangen und können in ihrer Form auch stark variieren.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
  • Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder bei der örtlichen Polizei überprüfen können!
  • Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers!
  • Bevor Sie jemandem ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
  • Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind!
  • Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei! Sie erreichen sie unter der Nummer 110!​

Montag, 14.06.2021

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