Trotz immer wiederkehrenden Meldungen der Polizei und auch immer wieder übermittelten Präventionshinweisen gelingt es Ganoven weiterhin, mit dem sog. Love Scamming-Betrug Kasse zu machen.
Diese böse Erfahrung musste nun auch eine Mittvierzigerin machen, die über soziale Netzwerke angeblich mit einem bekannten deutschen Musiker in Kontakt kam. Die Personen, welche sich als dieser Musiker ausgaben, konnten die Frau im Laufe von drei Monaten immer wieder zum Überweisen von Geld animieren, bis schließlich eine größere vierstellige Summe zusammengekommen war und die Geschädigte endlich misstrauisch wurde. Sie wandte sich schließlich an die Polizei, die nun herausbekommen will, wer sich derart an ihr bereicherte.
Hier noch einmal einige Hinweise der Polizei, die bereits im Laufe der vorangegangenen Woche auf einen derartigen Fall aufmerksam gemacht hatte.
Lesen Sie hierzu die entsprechende Meldung vom 22.10.2025:
Fürstenwalde/Spree – Betrüger war erfolgreich
Am 21.10.2025 wandte sich eine Rentnerin an die Polizei, um ein Geschehen anzuzeigen, welches sie um viel Geld gebracht hatte.
Die Frau stand seit Anfang des Jahres in Kontakt mit einem Mann, den sie über eine Internetplattform kennengelernt hatte. Der gab an, aus dem französischen Nantes zu kommen und baute im Laufe der Monate eine persönliche Beziehung zu ihr auf.
Später hieß es dann, dass er überfallen worden sei und man sein Konto gesperrt habe. So und mit noch vielen anderen Behauptungen konnte er der Geschädigten schrittweise Geld entlocken. Letztlich hat die Frau an diesen Betrüger tatsächlich eine größere Gesamtsumme verloren. Erst dann wurde ihr klar, dass sich hinter dem „Claude Francois Aubert“ aus Nantes ein Betrüger verbarg, der es nur auf ihr Erspartes abgesehen hatte.
Sie war auf einen sogenannten „Love Scammer“ gestoßen, also eine Person, die Liebebeziehungen vorgaukelt und sich auf Dating-Portalen, in sozialen Netzwerken oder Messengern als attraktiver Single ausgibt. Mit faszinierenden (jedoch erfundenen) Lebensläufen und einfühlsamen Nachrichten bauen die Täter dann eine emotionale Bindung zu ihren potentiellen Opfern auf und gewinnen nach und nach deren Vertrauen. Dabei wird geschickt vorgegangen und sich Zeit gelassen. Je größer nämlich die emotionale Abhängigkeit wird, desto schwerer fällt es später, Geldforderungen und andere Gefälligkeiten abzulehnen.
Seien Sie deshalb bei einer Kontaktaufnahme mit Unbekannten im Netz oder über Messengerdienste grundsätzlich misstrauisch und geben Sie keine persönlichen Daten heraus! Mit jeder Information mehr, kann der Täter Sie letztlich emotional binden. Zumeist liegt zwischen Opfern und Tätern ein doch recht deutlicher Unterschied an Lebensjahren. Hinterfragen Sie sich also ruhig einmal selbst, ob es denn wirklich sein kann, dass ein/e) erheblich jüngere(r) Frau/Mann Sie sehr schnell mit Liebesschwüren überhäuft und Kosenamen gibt… Kurz gesagt, seien Sie einfach kritisch und bleiben Sie realistisch.
Überprüfen Sie umgehend nach der Kontaktanbahnung das Profil des potentiellen Partners und nutzen Sie dazu ruhig die Bilder-Rückwärtssuche, um das Profilbild desjenigen auf anderen Webseiten zu prüfen. Und gehen Sie schon gar keine finanziellen Transaktionen mit Online-Bekanntschaften ein.
Niemand wird behaupten, dass Sie über das Internet nicht Ihren Partner fürs Leben finden können. Doch geht bekanntlich nichts über ein persönliches Kennenlernen. Wenn also ein Treffen ins Auge gefasst wurde und dann immer wieder Ausreden kommen (z. B. keine finanziellen Mittel vorhanden, um ein Reiseticket zu bezahlen) und gar von Ihnen erst die Übersendung von Geld gefordert wird, dann lassen Sie den gesunden Menschenverstand walten und brechen den Kontakt umgehend ab.
Sollten Sie Opfer derartiger Machenschaften geworden sein, dann denken Sie bitte daran: Betrug kann jeden treffen. Erstatten Sie auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei. Speichern Sie alle Mails und Chat-Verläufe als Beweis auf einem Speichermedium. Falls Sie dies praktisch nicht hinbekommen und sich scheuen, Familienmitglieder oder Bekannte zu fragen, dann wenden Sie sich dahingehend an die Polizei.