Keine PIN ins Portmonee!

Polizei warnt vor angeblich „sicheren Verstecken – und hat als kleine Erinnerung bedruckte RFID-Schutzhüllen für Bürgerinnen und Bürger beschafft

Überregional

Kategorie
Vorbeugen und Schützen
Datum
06.06.2023

Während des Einkaufs im Supermarkt mal schnell nicht hingeschaut – und schon ist es passiert: Die Handtasche ist weg, inklusive Portmonee. Wenn sich dann auch noch irgendwo in einem vermeintlichen „Versteck“ im Geldbeutel die PIN-Nummer befindet, ist der Ärger groß. Wie Bürgerinnen und Bürger den vermeiden können, dazu gibt die Polizeidirektion West hilfreiche Tipps.

Taschendiebe bevorzugen Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten und dadurch Deckung bieten, wie z.B. öffentliche Verkehrsmittel, Haltestellen, Bahnhöfe, Kaufhäuser, Supermärkte und Großveranstaltungen. Die Diebe arbeiten oft in Gruppen: Einer lenkt das Opfer ab, indem er es zum Beispiel anrempelt, um eine Auskunft, Hilfe oder Geld bittet. Diesen Moment nutzt der Nächste, um die Beute blitzschnell aus der Tasche oder der Kleidung zu stehlen und gibt sie an den Dritten weiter, der damit verschwindet. Oft nutzen die Täter es auch aus, dass jemand seine Handtasche oder Rucksack unbeaufsichtigt lässt, zum Beispiel im Einkaufswagen im Supermarkt. Hier greifen die Täter gerne und vor allem schnell zu, während sich der Geschädigte nicht am Wagen befindet.

 

Die Tipps der Polizei:

  • Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit wie nötig.
  • Achten Sie vor allem im Gedränge besonders auf Ihre Wertsachen und Ihre Tasche.
  • Tragen Sie Bargeld und Zahlungskarten in verschiedenen, verschlossenen Innentaschen Ihrer Kleidung möglichst nah am Körper.
  • Hängen Sie Ihre Tasche nicht an den Einkaufswagen bzw. legen Sie diese nicht hinein. Tragen Sie sie stattdessen stets am Körper – mit der Verschlussseite zum Körper.
  • Geben Sie Ihre EC-Karte niemals aus der Hand! Manche angeblichen Verkäufer bitten um die Karte, um die Zahlung angeblich schneller abzuwickeln bzw. diese schon einmal in die Wege zu leiten.

Und vor allem: Notieren Sie niemals Ihre Geheimzahl und legen diese in Ihrer Geldbörse oder Ihrer Tasche ab! Diebe kennen jedes noch so vermeintlich gute Versteck – und haben so ganz einfach Zugriff auf Ihr Geld.

RFID-SchutzhüllenRFID-Schutzhüllen Damit man das auch nicht vergisst, hat die Polizeidirektion West bedruckte RFID-Schutzhüllen für Geldkarten beschafft. Diese werden auf verschiedenen Präventionsveranstaltungen der vier Polizeiinspektionen (Brandenburg an der Havel, Potsdam, Havelland und Teltow-Fläming) verteilt.

Doch auch wenn die PIN-Nummer nicht irgendwie notiert ist, haben Kriminelle noch eine weitere Masche, wie sie meist einfach und unbemerkt an die Geheimzahl kommen – durch das sogenannte „Shoulder Surfing“. Der Begriff lässt sich sinngemäß übersetzen mit „jemandem über die Schulter schauen“. So einfach die Methode, so schwerwiegend oft die Konsequenzen. Manchmal erspähen die Täter Ihre PIN-Nummer, während Sie diese am Geldautomaten eintippen und versuchen anschließend, Sie abzulenken und die Karte zu stehlen. Mit Geheimzahl und Bankkarte können die Kriminellen dann problemlos das Konto der Betroffenen plündern.

 

Die Polizei rät deshalb:

  • Achten Sie bei der Eingabe von PIN und Passwort immer darauf, dass Sie von niemandem beobachtet werden können.
  • Decken Sie Tastaturfelder gegebenenfalls mit einer Hand oder einem Gegenstand ab.
  • Lassen Sie Ihre Bankkarten nicht aus den Augen.
  • Vergewissern Sie sich, dass Sie einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu anderen Personen haben. Sagen Sie Personen, die beispielsweise hinter der Kasse nahe hinter Ihnen stehen, dass sie einen Schritt zurücktreten sollen.
  • Bitten Sie (angeblich) hilfesuchende Personen darum, zu warten bis Sie fertig sind und bis dahin Abstand zu halten.
  • Überprüfen Sie Bankautomaten: Manipulationen (sogenanntes Skimming), wie montierte Anbauteile, um Magnetstreifen auszulesen oder Kartendaten auszuspähen, sind keine Seltenheit.
  • Prüfen Sie das Limit für das Abheben von Bargeld Ihres Kontos. Je höher das Limit, desto höher der Schaden bei kriminellen Übergriffen. Passen Sie die Höhe gegebenenfalls an.

 

Was tun, wenn es dennoch passiert ist?

  • Fällt Ihnen Ungewöhnliches am Geldautomaten auf, meiden Sie solche Geldautomaten und informieren Sie Bankmitarbeiterinnen oder -mitarbeiter oder verständigen Sie die Polizei.
  • Bei Verdacht auf Kartenmissbrauch lassen Sie umgehend Ihre Karte sperren. Der bundesweite Sperrnotruf: 116 116. Beachten Sie, dass Sie Ihre Karte(n) nur dann über den Notruf sperren lassen können, sofern sich Ihre Bank dem Notruf angeschlossen hat. Ansonsten wenden Sie sich direkt an Ihr Kreditinstitut
  • Bei Unsicherheiten lassen Sie sich von Ihrer Bank vor Ort beraten. Sie sperrt auch Ihre Karten für Sie.
  • Damit Ihre Debitkarte (z.B. girocard, früher ec-Karte) auch für das elektronische Lastschriftverfahren (SEPA Lastschrift) gesperrt werden kann, für das nur eine Unterschrift und keine PIN benötigt wird, müssen Sie den Verlust der Polizei melden. Nur dort kann eine so genannte freiwillige KUNO-Sperrung bei den Handelsunternehmen veranlasst werden. Erst dann wird die Karte beim Bezahlen in Geschäften auch im Lastschriftverfahren abgelehnt.

Terminankündigung

Am Donnerstag, 08.06.2023, findet im Bad Belziger Rathaus eine Präventionsveranstaltung für Seniorinnen und Senioren statt. Es wird in zwei Durchgängen einen Vortrag zu verschiedenen Betrugsmaschen geben – und natürlich viele hilfreiche Präventionstipps. Die Vorträge finden um 9:30 Uhr sowie um 11:00 Uhr im Saal des Rathauses statt. Auch Informationsmaterial werden die Kolleginnen und Kollegen natürlich an die Bürgerinnen und Bürger vor Ort verteilen – darunter die neu beschafften RFID-Schutzhüllen. Draußen im Bereich des Marktplatzes werden zudem Revierpolizisten vor Ort sein. Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sie finden den Termin auch im Bürgerportal der Polizei.

  • RFID-Schutzhüllen

Verantwortlich:

Polizeidirektion West
Pressestelle

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel

pressestelle.pdwest@polizei.brandenburg.de

Zu den Bürodienstzeiten:

Telefon: 03381 560-2020
Telefax: 03381 560-2009

Zum Impressum des Polizeipräsidiums


Das könnte Sie auch interessieren