Brandenburg an der Havel, Neustadt, Am Hauptbahnhof; 13.04.2018, 21:00 Uhr
Zwei Jugendliche, 14 und 15 Jahre alt, wurden Freitagabend am Bahnsteig 3 des Brandenburger Hauptbahnhofes von fünf Männern verbal angepöbelt. Die Jugendlichen begaben sich dann fußläufig vom Bahnhof in Richtung Straßenbahnhaltestelle/Gesundheitszentrum, wobei zwei Personen aus der Gruppe ihnen folgten und weiter anpöbelten. Auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle wurden beide dann unvermittelt angegriffen. Dem 14-Jährigen wurde ins Gesicht geschlagen und dem 15-Jährigen soll der andere Täter mit dem Schuh gegen den Kopf getreten haben. Der 15-Jährige stürzte daraufhin und erlitt schwere Verletzungen. Nach weiteren Zeugenaussagen trat auch hier der Täter noch auf den am Boden liegenden Jungen ein. Anschließend flüchteten die beiden Täter unerkannt in Richtung Kleine Gartenstraße/Stadtzentrum. Der 14-jährige konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Der 15-jährige wurde auf Grund schwerer Kopfverletzungen auf die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt.
Die Polizei hat sofort nach Bekanntwerden der Tat Fahndungsmaßnahmen im Innenstadtbereich eingeleitet und Zeugen vor und im Bahnhof ermittelt und vernommen. Aus diesen Aussagen ergaben sich weitere Details zur Tat und den Tätern. Diese werden wir folgt beschrieben:
- Täter, welcher den 15-Jährigen getreten hat:
- ca. 16-22 Jahre alt
- ca. 1,75-1,80 m groß
- normale Statur
- schwarze, ca. 3 cm lange Haare
- trug einen ungepflegten, sogenannten „Araberbart“, welcher vom Haaransatz (Kotletten) über das Kinn spitz zusammen geht
- er hatte dabei jedoch keinen Oberlippenbart
- er soll dunkle Hautfarbe, wie bei einem türkischstämmigen Phänotyp üblich, besitzen und möglicherweise russischer Herkunft sein
- er hatte NIKE-Turnschuhe an
- Täter, welcher den 14-Jährigen ins Gesicht schlug:
- ca. 16-22 Jahre alt
- ca. 1,80 m groß
- normale Statur
- schwarze, kurze Haare
- trug einen Oberlippenbart und einen Dreitagebart
- er soll dunkle Hautfarbe, wie bei einem türkischstämmigen Phänotyp üblich, besitzen und möglicherweise russischer Herkunft sein
- er hatte eine dunkle Jacke mit tarnfarbener Kapuze an
Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass eine Vielzahl von Personen zum Tatzeitpunkt rund um den Tatort und auf dem Bahnsteig anwesend gewesen sein müssen, ja sogar die Täter kurzzeitig verfolgt haben sollen. Die Polizei bittet deshalb diejenigen Anwesenden, deren Personalien bisher noch nicht bei der Landes- oder der Bundespolizei notiert wurden, sich unter der Telefonnummer 03381-560-0 zu melden und sich für Aussagen zur Verfügung zu stellen.
Weiterhin ergaben die intensiv geführten Ermittlungen, dass der Täter „2“ von dem 14-Jährigen bei dessen Gegenwehr im Gesicht verletzt worden sein muss. Ein blaues Auge oder eine Verletzung an der linken Wange könnten bei ihm vorhanden sein.
Die Polizei hat gemeinsam mit der Bundespolizei und der Deutschen Bahn die Sicherung der in Frage kommenden Videoaufzeichnungen veranlasst. Private Besitzer von tat- bzw. fluchtrelevanten Videoaufnahmen, vom Bahnhof oder entlang der Kleinen Gartenstraße werden gebeten, diese zu sichern und der Polizei zugänglich zu machen.
Ob ein täterbezogener Zusammenhang mit zwei Raubstraftaten vom 24. März 2018 in der Brandenburger Innenstadt gegeben ist, prüft die, in der vergangenen Woche eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Brandenburg.
Die Ermittlungen zur Tat von Freitagabend werden wegen gefährlicher Körperverletzung geführt.