Potsdam. Nach intensiven Ermittlungen konnte die Polizei Brandenburg gemeinsam mit anderen deutschen, polnischen und tschechischen Behörden einen 46-jährigen polnischen Tatverdächtigen in Berlin festnehmen, der dringend tatverdächtig ist, Kopf einer internationalen Kfz-Schieberbande zu sein. Grundlage für die Festnahme war ein zuvor durch das Amtsgericht Brandenburg an der Havel ausgestellter Haftbefehl, der auf den Ermittlungsergebnissen des Kommissariats grenzüberschreitende Eigentumskriminalität des Landeskriminalamts Brandenburg basierte. Die Schwerpunktabteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) zur Bekämpfung schwerer grenzüberschreitender Eigentumskriminalität führt das Ermittlungsverfahren wegen schweren Bandendiebstahls gegen den Tatverdächtigen.
Polizeipräsident Oliver Stepien zum Ermittlungserfolg:
„Durch die enge internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden konnte ein schwerwiegender Akteur der organisierten Fahrzeugkriminalität festgenommen werden. Polizei und Justiz ist damit ein bedeutender Schlag gegen die Strukturen der internationalen Kfz-Kriminalität gelungen. Ich danke allen Beteiligten für ihre intensive Arbeit, die zu diesem Erfolg geführt hat.“
Allein 50 gestohlene Fahrzeuge in Brandenburg und Berlin seit März 2024, davon 13 verhinderte grenzüberschreitende Verbringungen
Den Ermittlungen zufolge ist der Beschuldigte für rund 50 Fahrzeugdiebstähle der Marken Hyundai, Mitsubishi und Kia in der Region Berlin und Brandenburg verantwortlich. Ausgangspunkt für die Ermittlungen war zunächst eine Tat aus dem März 2024 in Brandenburg an der Havel. Im Rahmen polizeilicher Maßnahmen konnten dann in den vergangenen Monaten 13 dieser Fahrzeuge noch vor der Verbringung ins Ausland wieder aufgefunden werden. Der Schadenswert beläuft sich dennoch auf rund 1.000.000 Euro. In Zusammenarbeit mit den polnischen und tschechischen Behörden konnten bereits im Vorfeld sechs Mitglieder der Bande auf polnischem Hoheitsgebiet festgenommen werden.
Nach längerer Überwachungs- und Ermittlungsarbeit führten die von den Kriminalisten gewonnenen Erkenntnisse zur Identifizierung und anschließenden Lokalisierung des Mannes. Am 3. Februar 2025 konnte er in Berlin unter Einsatz von Spezialkräften der Polizei Brandenburg festgenommen werden.
Beachtliches Equipment sichergestellt
Im Zuge der Festnahme sowie anschließender Durchsuchungen wurde eine Vielzahl an Beweismitteln sichergestellt. Darunter befanden sich spezielle Einbruchswerkzeuge, Mobiltelefone und hochprofessionelles Equipment zur Manipulation von Fahrzeugschlössern und -elektronik. Der Wert dieser sogenannten Entwendungstools beläuft sich auf über 80.000 Euro. Eine besonders relevante Durchsuchung fand im Landkreis Ostprignitz-Ruppin statt, wo die Ermittler einen erheblichen Teil dieser Entwendungstechnik sicherstellten.
Untersuchungshaft in JVA Neuruppin
Das Amtsgericht Brandenburg an der Havel erließ am 4. Februar 2025 den Haftbefehl gegen den Mann. Der Beschuldigte wurde in die Justizvollzugsanstalt Neuruppin überstellt.