Eine 76-jährige Dame erschien gestern bei der Polizei und gab an, Opfer eines Gewinnspielbetruges geworden zu sein. Sie erhielt vor einigen Tagen einen Anruf von einer Frau, die sich namentlich als Notarin vorstellte, die für eine bekannte Lotterie die Gewinnverteilung bearbeitet. Sie teilte der Geschädigten mit, dass sie 141.000 Euro gewonnen habe. Um den Gewinn zu erhalten, müsse jedoch vorher eine Aufwandsgebühr für die Sponsoren, bekannte deutsche Firmen, geleistet werden. Diese benannte Aufwandsgebühr müsse in Gutscheinform erbracht werden. Die 76-Jährige besorgte sodann Gutscheinkarten in Höhe des geforderten Betrages und rief, wie mit der vermeintlichen Notarin abgesprochen, einen Tag später bei einer anderen Notarin in Berlin an. An diese Frau übermittelte sie telefonisch die freigelegten Codes auf der Rückseite der Gutscheinkarten.
Diese zweite vermeintliche Notarin erklärte der Geschädigten nun, dass die Verlosung des Gewinns in China stattgefunden hatte und nun noch Transfergebühren für die Gewinnerin anfallen. Diese sollten sich auf mehrere Tausend Euro belaufen. Der Geschädigten wurden Kontodaten mitgeteilt und sie wurde aufgefordert das Geld dort einzuzahlen. Die Ausgaben würden dann später mit der Gewinnsumme verrechnet werden, sodass ihr kein finanzieller Schaden entstehen würde. Weitere Instruktionen wurden der Geschädigten dann von einer vermeintlichen Bankangestellten gegeben. Da die 78-Jährige doch Probleme mit der Überweisung in ein anderes Land hatte, verzögerte sich der Geldtransfer und sie bekam einen erneuten Anruf, in dem Druck ausgeübt wurde. Das Opfer wurde nun stutzig, rief direkt bei der Lotterie an und hinterfragte die Vorgänge. Danach war klar, dass Betrüger am Werk waren.
Donnerstag, 07.03.2019, 15:15 Uhr
Allgemeine Tipps zum Thema Trickbetrug:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
- Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten, einem Rückruf bei der örtlichen Polizei oder bei der Firma/Organisation von deren Namen angerufen wurde, überprüfen können!
- Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers!
- Bevor Sie jemanden ihr Geld geben/überweisen wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
- Übergeben/Überweisen Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind!
- Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei!
- Übergeben/überweisen Sie kein Geld, um einen angeblichen Gewinn ausgezahlt zu bekommen. Dies ist eine Betrugsmasche!
Sie erreichen sie unter der Nummer 110.
Weitere Tipps zum Schutz vor Formen des Trickbetruges erhalten Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de , in den Broschüren "Sicher Leben" und „Sicher zu Hause“ des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) sowie bei jeder Polizeidienststelle.
