170 Beamte des Landeskriminalamtes und der Bereitschaftspolizei Brandenburgs vollziehen am heutigen Tag seit 8:30 Uhr an 32 Geschäfts- und Wohnadressen in Potsdam und Berlin Durchsuchungsbeschlüsse in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Abrechnungsbetruges im Gesundheitswesen.
Das im Auftrag der Staatsanwaltschaft Potsdam im Dezernat Wirtschaftskriminalität des Landeskriminalamtes Brandenburg seit September 2016 geführte Ermittlungsverfahren richtet sich gegen neun Verantwortliche und Mitarbeiter einer Pflegestation mit Geschäftssitzen in Potsdam und Berlin. Es besteht der Verdacht, dass der von der Maßnahme betroffene Pflegedienst seit mindestens 2014 systematisch Pflegeleistungen gegenüber den Kostenträgern abgerechnet hat, die entweder gar nicht oder aber durch nicht ausreichend qualifiziertes Personal erbracht worden sind. Bei den Beschuldigten sowie auch bei den Pflegebedürftigen handelt es sich nahezu ausschließlich um Bürger mit osteuropäischem Migrationshintergrund.
Die Durchsuchungsmaßnahmen werden durch Beamte des LKA Berlin unterstützt. Die Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt.
Aufgrund vorliegender Strafanzeigen ermittelt das LKA Brandenburg derzeit landesweit gegen weitere ambulante Pflegedienste wegen des Verdachts der Abrechnung von nicht ordnungsgemäß erbrachten Pflegeleistungen. Die im Einzelfall teilweise sehr aufwändigen Ermittlungen werden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Potsdam geführt.