Fliegerbombe in Oranienburg erfolgreich entschärft

Innenminister Stübgen dankt Team um Sprengmeister Müller und Einsatzkräften

Oranienburg

Überregional

Kategorie
Bombenentschärfung
Datum
12.12.2019

In Oranienburg (Landkreis Oberhavel) ist heute ein weiterer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Innenminister Michael Stübgen dankte Sprengmeister André Müller und den Einsatzkräften.

„Wieder haben die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg ihr ganzes Können unter Beweis gestellt: Dafür gebührt André Müller und seinem Team der höchste Respekt. Ich danke auch allen Helferinnen und Helfern der Stadt Oranienburg, der Polizei, der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen für die Unterstützung. Die Kampfmittelbeseitigung ist eine Generationenaufgabe. Das Erbe des Zweiten Weltkriegs sorgt leider dafür, dass wir auch in Zukunft immer wieder Evakuierungen erleben müssen. Umso mehr beeindruckt mich die Ruhe und Besonnenheit, mit der insbesondere die betroffenen Bürgerinnen und Bürger Oranienburgs immer wieder reagieren.“

Vom Sperrbereich waren nach Angaben der Stadt etwa 5.200 Menschen betroffen. Der Oder-Havel-Kanal musste gesperrt werden, auch der Bahnverkehr war betroffen. Die Fliegerbombe amerikanischer Bauart war bei der systematischen Kampfmittelsuche gefunden worden. Sie wog 500 Kilogramm und hatte einen chemischem Langzeitzünder. Es handelte sich nach Angaben der Stadt um den 209. Blindgänger, der seit der Wende in Oranienburg beseitigt werden musste.

Hintergrund

Oranienburg ist seit August vergangenen Jahres Modellregion bei der Kampfmittelbeseitigung. Der Zentraldienst der Polizei Brandenburg mit seinem Kampfmittelbeseitigungsdienst hat als Sonderordnungsbehörde auf dem Gebiet der Stadt probeweise für drei Jahre zusätzliche Aufgaben übernommen, um die Kampfmittelbeseitigung und Bombenentschärfung noch effektiver zu organisieren.

Oranienburg war im Zweiten Weltkrieg als Standort von chemischer Industrie und von Rüstungsbetrieben vorrangiges Ziel alliierter Luftangriffe. Ungewöhnlich hoch war dabei der Anteil an Großbomben mit chemischem Langzeitzünder. Die Blindgängerquote bei diesen Bomben war höher als bei Bomben mit anderen Zündern. Allein beim schwersten Bombenangriff auf Oranienburg am 15. März 1945 wurden mehr als 4.000 Fliegerbomben mit chemischem Langzeitzünder abgeworfen.

Das Land Brandenburg weist trotz aller Anstrengungen immer noch den höchsten Anteil an munitionsbelasteten Gebieten aller Bundesländer auf. Neben den militärisch genutzten Flächen bzw. Konversionsflächen stehen immer noch rund 350.000 Hektar zivil genutzter Fläche unter Kampfmittelverdacht. Lokale Schwerpunkte bilden nach wie vor Oranienburg, Potsdam, die Oder-Neiße-Linie oder der Bereich südlich Berlins.

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