Fassadenkletterer sind die Exoten

+++ eine Stunde für den Einbruchschutz +++

Überregional

Kategorie
Vorbeugen und Schützen
Datum
22.10.2020

Potsdam. Herbstzeit ist Einbruchszeit und damit Hochsaison für viele Langfinger. 2.654 Wohnungsbesitzer wurden im vergangenen Jahr Opfer von Wohnungseinbrechern. Traditionell wird deshalb der Zeitpunkt der Zeitumstellung genutzt, um die Bevölkerung für dieses Thema verstärkt zu sensibilisieren und über die Möglichkeiten des Einbruchschutzes zu informieren.

Eigene Erhebungen der Brandenburger Polizei zeigen, dass die Einbrecher zwischen Oktober und März am Montag und Dienstag bzw. Freitag und Samstag zwischen 10 und 12 bzw. 17 und 19 Uhr sowie gegen Mitternacht besonders häufig in Wohnungen und Häuser einsteigen.

Polizeihauptkommissar Bodo Schacht:
Wir wollen den Langfingern den „Saisonstart“ vermiesen

„Die Diebe sind häufig gar nicht mitten in der Nacht aktiv, sondern sie nutzen für ihre Taten die nun wieder früher eintretende Dunkelheit. Ein wichtiger Schutz ist und bleibt, neben mechanischen Vorkehrungen, das individuelle Verhalten. Oftmals sind es kleine Dinge wie eingeschaltetes Licht, die helfen, mögliche Einbrecher zu vertreiben und das eigene Heim sicherer zu machen“, so der amtierende Leiter der Prävention im Polizeipräsidium.

Im Podcast „Sprechwunsch“ der Polizei Brandenburg gibt es zusätzlich Tipps zum richtigen Verhalten in der dunklen Jahreszeit - für Hausbesitzer und Verkehrsteilnehmer. Zu hören im Bürgerportal unter https://polizei.brandenburg.de/seite/sprechwunsch-der-podcast/2227005.

Titelbild Sprechwunsch, der Podcast der Polizei des Landes Brandenburg, Episode 2Folge 2 Sprechwunsch

Täter meiden Kontakte - Aufhebeln von Fenstern und Türen ist klare Nummer 1

Die Einbrüche erfolgen häufig zu einer Tageszeit, zu der die Bewohner nicht zu Hause sind, wenn das Haus oder die Wohnung leer steht, weil die Bewohner beispielsweise zur Arbeit oder zum Einkaufen unterwegs sind. Die Täter können dann, im Schutz der Dunkelheit, von außen erkennen, ob Licht brennt oder Bewegungen am Haus erfolgen.

Bodo Schacht: „Fassadenkletterer, das Einsteigen über die Dachfenster oder Einbrecher, die mit einem Glasschneider fein säuberlich ein Loch in Scheibe schneiden, sind eher die Ausnahme. Der gewöhnliche Einbrecher hebelt mit Gewalt Türen oder Fenster auf. Im Ausnahmefall – denn dies verursacht häufig unangenehmen Lärm – werden Glasscheiben eingeschlagen, um Fenster oder Türen zu öffnen. Zudem erleichtern mangelnde Beleuchtung und eine optische Abschottung des Grundstücks, z.B. durch hohe Hecken und Mauern, Dieben das Handeln.“

Jeweils mehr als 100 Wohnungseinbrüche wurden 2019 in Blankenfelde-Mahlow, Potsdam und Cottbus registriert, gefolgt von Brandenburg a. d. Havel, Falkensee und Bernau bei Berlin mit mehr als 40 Delikten. Bevorzugt wurden Einfamilienhäuser angegriffen und dabei Bargeld, Schmuck, Armbanduhren, Laptops und Mobiltelefone erbeutet.

Zum Schutz vor Einbrechern bietet die Polizei kostenfreie Beratungen vor Ort an. Termine für derartige Beratungen sind im Bürgerportal unter www.polizei.brandenburg.de unter - Aktuelles/Termine für Bürger – eingestellt oder können individuell bei der Prävention ihres Wohnortes gern vereinbart werden.

Einbrecher haben keine Zeit – Tipps der Polizei

  • Je schwerer Sie dem Einbrecher das Leben machen, desto eher lässt er von der Tat ab.
  • Haustüren auch bei kurzer Abwesenheit immer abschließen und nicht nur zuziehen!
  • Gekippte oder offene Fenster, Balkon- und Terrassentüren bieten eine „günstige Gelegenheit“ für Einbrecher. Schließen Sie daher immer die Fenster – auch bei kurzem Verlassen!
  • Nutzen Sie mechanische Sicherungen für Haus- und Wohnungstüren, Nebeneingänge, Balkon- und Terrassentüren sowie Fenster!
  • Schon zwei von außen erkennbare Sicherungssysteme (z. B. aufschraubbare Nachrüstsicherungen an Türen und Fenster) wirken abschreckend.
  • Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen erfordert in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm. Einbruchhemmende Folie oder Glasbruchsensoren können auch „Profis“ abschrecken.
  • Verstecken Sie keine Schlüssel draußen! Wechseln Sie das Schloss nach Verlust oder Diebstahl von Schlüsseln.
  • Sollten Sie für längere Zeit nicht zu Hause sein, informieren Sie Ihre Nachbarn, lassen Sie den Briefkasten leeren und die Rollläden öffnen und schließen, verwenden Sie Zeitschaltuhren für eine unregelmäßige Beleuchtung und erwecken Sie so den Eindruck, dass jemand zu Hause ist!
  • Geben Sie auch auf dem Anrufbeantworter und in sozialen Netzwerken keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit!

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