Falsche Handwerker erbeuten fünfstelligen Bargeldbetrag – Polizei warnt vor Masche

Landeshauptstadt Potsdam, Nördliche Innenstadt

Potsdam

Kategorie
Kriminalität
Datum
14.06.2019

Am Mittwochmorgen läuteten zwei vermeintliche Handwerker an der Tür eines 93-Jährigen in der Potsdamer Innenstadt. Zwei Männer in Arbeitskleidung erklärten dem Mann, dass auf Grund einer Havarie die Wasserleitung in der Wohnung geprüft werden müsste. Der Mann ließ die sehr vertrauenerweckenden falschen Monteure ein. Und diese machten sich umgehend an den Wasserinstallationen der Wohnung zu schaffen. Einer der Monteure sagte im Verlauf, dass er im Keller Prüfungen vorzunehmen hätte und ging aus der Wohnung. Der Senior wurde dann von dem in der Wohnung zurückgebliebenen betrügerischen Handwerker gefragt, ob er die aufgedrehte Duschbrause halten könne, während er noch einige Reparaturen durchführte. Der ältere Herr tat dies im Vertrauen auf die Seriosität der Handwerker auch noch, als diese aus dem Bad ging. Als nach etwa einer halben Stunde der Sohn des Rentners die Wohnung betrat und den Vater mit der Duscharmatur in der Hand erblickte, ahnte der Mann bereits, dass er auf Trickdiebe hereingefallen war. Bei der Kontrolle der Wertsachen bemerkten beide schnell, dass der Schlüssel zu einer Geldkassette fehlte. Nachdem sie die Kassette von einem Schlüsseldienst öffnen ließen, stellten sie fest, dass ein fünfstelliger Bargeldbetrag aus der Wohnung verschwunden war. Die beiden alarmierte am Donnerstag die Polizei. Auch beim Wohnungsunternehmen fragten sie nach beauftragten Reparaturen. Dort wusste man von angeblichen Arbeiten an den Wasserleitungen nichts. Die Polizei sicherte in der Wohnung Spuren und nahm eine Anzeige auf. Der Senior beschrieb die beiden Männer als berufstypisch gekleidet, etwa 1,60 m groß und zwischen 40 und 50 Jahren alt. Beide sprachen fließend Deutsch und waren nach Ansicht des Opfers südländischen Typs.

Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen und fahndet nach den beiden falschen Handwerkern. Dabei wird auch geprüft, ob ein Zusammenhang zu einer Tat vom Donnerstag in Brandenburg an der Havel mit einer sehr ähnlichen Begehungsweise besteht.  Die Polizei fragt, wer hat am Mittwoch gegen 9:00 Uhr zwei Männer beobachtet, auf die die oben genannte Beschreibung passen könnte oder kann sonst Hinweise zu dieser Tat geben. Ihre sachdienlichen Hinweise richten Sie bitte unter der Rufnummer 0331 5508-0 an die Polizeiinspektion Potsdam. Selbstverständlich kann auch jede andere Polizeidienststelle kontaktiert oder das Hinweisportal unter www.polbb.eu/hinweis genutzt werden.

Polizei bekannt: Donnerstag, 12. Juni 2019, 12:00 Uhr

Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei:

Die Täter täuschen eine „amtliche“ oder „berufliche“ Funktion vor, die sie angeblich zum Betreten der Wohnung berechtigt.

Sie behaupten, sie kämen in amtlicher Eigenschaft/mit Befugnis, im Auftrag der Stadt oder eines Amtes und müssen etwas in der Wohnung überprüfen. Dabei treten sie z.B. als Handwerker, Heizkostenableser, Beauftragter der Hausverwaltung, Mitarbeiter der Krankenkasse, aber auch als Kriminalbeamter, Gerichtsvollzieher, Postzusteller oder Monteure auf. Eine gelegentliche telefonische Ankündigung soll mögliche Bedenken des Opfers im Voraus zerstreuen und Seriosität vortäuschen. Man war ja schließlich angemeldet.

Tricktäter sind erfinderisch und schauspielerisch begabt. Sie denken sich immer neue „Maschen“ aus.

Ziel der Täter ist immer, dass das Opfer die Tür öffnet und die Täter in die Wohnung gelangen. In der Regel „arbeiten“ die Täter zu zweit. Während ein Täter das Opfer in ein Gespräch verwickelt und ablenkt, durchsucht die zweite Person in Windeseile die Wohnung nach Bargeld und Wertgegenständen.

Verhaltenstipps:

Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. Vergewissern Sie sich immer, wer zu Ihnen will.

Gibt der Fremde vor, von einem Amt, einer Behörde oder z.B. von der Hausverwaltung zu kommen, bitten Sie um Geduld und kontaktieren Sie die entsprechende Institution, um sich zu vergewissern, dass der Besuch rechtens ist.

Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind.

Verantwortlich:

Polizeidirektion West
Pressestelle

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel

pressestelle.pdwest@polizei.brandenburg.de

Zu den Bürodienstzeiten:

Telefon: 03381 560-2020
Telefax: 03381 560-2009

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