Nach einem Brandanschlag auf Fahrzeuge von Mitgliedern einer Willkommensinitiative für Flüchtlinge in Neuhardenberg vom 19.09.2015 ermitteln die Kriminalpolizei der Direktion Ost und die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) unvermindert weiter zu den Tätern.
Angesichts der dabei erlangten Erkenntnisse ordnete das Amtsgericht Frankfurt (Oder) nunmehr Durchsuchungen für insgesamt elf Wohnobjekte in Neuhardenberg, Gusow-Platkow sowie Fürstenwalde und Strausberg an.
Diese Durchsuchungen erfolgten am 12.01.2016. Dabei konnten umfangreiche Beweismittel gesichert werden. Neben elektronischen Datenträgern befinden sich auch Propagandamaterial der rechten Szene, ein Baseballschläger, Pfefferspray, Devotionalien der NS-Zeit, Weltkriegsmunition und nicht in Deutschland zugelassene pyrotechnische Erzeugnisse unter den sichergestellten Gegenständen. Von den Maßnahmen waren neun Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 19 und 33 Jahren betroffen.
Hier die Ursprungsmeldung vom 19. September 2015:
Neuhardenberg – Zwei Fahnrzeuge angezündet Am 19. September, gegen drei Uhr, erhielt die Polizei Kenntnis von zwei Fahrzeugen, die in der Karl- Marx- Straße und im Ortsteil Neuhof von unbekannten Tätern angezündet wurden. In der Karl-Marx- Straße brannten ein Opel Corsa und in Neuhof ein VW Transporter. Ein daneben stehender Multivan fing Feuer. Der Schaden für die Fahrzeuge liegt insgesamt bei mehr als 30.000 Euro. Alle drei Fahrzeuge sind nicht mehr betriebsbereit. In der vergangenen Nacht (18. zum 19.09.2015) brachten unbekannte Täter Aufkleber in Neuhardenberg an Haustüren und Laternenmasten an, die zum Inhalt hatten, dass Flüchtlinge nicht willkommen seien. Ob Zusammenhänge zwischen den Ereignissen bestehen, wird Gegenstand der bereits aufgenommenen Ermittlungen der Kriminalpolizei sein.