Mit einer Betrugsmasche haben bislang Unbekannte offenbar in den zurückliegenden Tagen mehrmals versucht, in Jüterbog Bargeld zu erbeuten. In einem Fall waren sie dabei auch erfolgreich.
Nach bisherigen Erkenntnissen erhielten bereits am Mittwoch mindestens vier Personen einen Anruf, wobei sich der Anrufer jeweils als Polizist ausgab. Ein weiterer Anruf wurde am Donnerstag der Polizei gemeldet. Es wurde jeweils behauptet, man gehe davon aus, dass die angerufene Person Opfer einer rumänischen Einbrecherbande werden könnten, da man bei bereits verhafteten Dieben den Namen der Person auf einem Zettel gefunden hätte. Es handelt sich dabei um eine bereits häufig aufgetretene Betrugsmasche, bei der telefonisch erfragt wird, welche Wertsachen bzw. wie viel Bargeld die Opfer jeweils zuhause haben, welches sie dann vorsorglich der angeblichen Polizei übergeben bzw. an einem für die Täter zugänglichen Ort verstecken sollen.
Eine der Angerufenen, eine 74-jährige Frau, ließ sich in einem etwa dreistündigen Telefonat auf die Forderung ein und verlor eine vierstellige Summe Bargeld. Durch die später informierten Polizeibeamten wurde eine Anzeige wegen Betrugs aufgenommen und weitere Ermittlungen eingeleitet.
Die Polizei rät sich niemals auf solche oder ähnliche dubiosen Geldforderungen, von wem auch immer und unter welchem Vorwand auch immer einzulassen. Die Polizei fordert Bürger auf niemals am Telefon ihre finanzielle Situation zu schildern oder ihre Geldverstecke zu verraten.
Im Zweifelsfall beenden Sie das Telefonat und rufen anschließend ihre örtliche Polizeidienststelle unter der öffentlich bekannten oder im Telefonbuch eingetragen Telefonnummer an.
Hier noch ein paar Verhaltenshinweise im Überblick:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen! Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
- Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen! Vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin, damit Sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
- Rufen Sie die Polizei an. Verwenden Sie dazu aber unbedingt die öffentlich bekannte Telefonnummer – ABER NICHT die Nummer, die Ihnen die Anrufer möglicherweise gegeben haben bzw. die Telefonnummer, die Ihnen auf dem Telefondisplay angezeigt wurde!
- Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Telefonnummer des Anrufers!
- Bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
- Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind!
- Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei. Sie erreichen sie unter der Nummer 110!