Betrüger mit Schockanruf erfolgreich

Polizei bekannt: Montag, 07. August 2023, gegen 18:45 Uhr

Landeshauptstadt Potsdam, Waldstadt II

Potsdam

Kategorie
Kriminalität
Tags
Betrug
Opfer
Schadensfall
Datum
08.08.2023

Am Montagabend informierte der Sohn einer 94-jährigen Potsdamerin über den leider erfolgreichen Betrug an seiner Mutter. Die Dame wurde am Montag von einem Mann angerufen, der ihr erfolgreich vorspielte ihr Sohn zu sein. Der Mann am Telefon erklärte der Seniorin wortreich und offenbar sehr geschickt, dass er im Krankenhaus liege und nun dringend Bargeld benötigen würde. Da der falsche Sohn aber aus dem Krankenhaus das Geld nicht besorgen könne, wollte er eine Bekannte schicken, die das Geld bei der 94-Jährigen abholen würde. So geschah es auch und die aufgelöste Seniorin übergab einer Unbekannten in Sorge um ihren Sohn einen fünfstelligen Bargeldbetrag an der Haustür. Als der echte Sohn wenig später Kontakt zu seiner Mutter hatte, flog der Betrug auf. Leider war der Schaden da schon entstanden. Die alarmierte Polizei nahm eine Anzeige wegen Betruges auf und ermittelt nun zu dem Anrufer und der Geldabholerin.

 

Der beschriebene Sachverhalt beschreibt eine bei der Polizei leider hinreichend bekannte Form des Telefonbetruges.

 

Bei diesen so genannten „Schockanrufen“ nutzen die Täter die Schreckmomente aus, indem sie ihre Opfer anrufen und sich als Angehörige (Sohn, Tochter, Enkelkind) in einer dramatischen Situation ausgeben. Im Laufe derartiger Gespräche wird dann regelmäßig angegeben, dass man dringend Bargeld benötigen würde, dass nun durch den Angerufenen bitte besorgt werden soll. Die Kombination aus Schock, Drohungen und Mitleid gegenüber dem vermeintlichen Angehörigen soll die oftmals älteren Opfer dazu bringen, den Wahrheitsgehalt nicht zu hinterfragen und Geld herauszugeben. Die Täter sprechen oft akzentfrei und agieren rhetorisch begabt.

 

Anbei finden sich Hinweise, die Bürger bei allen Formen des Telefonbetruges beachten sollten. Diese so genannten „Schockanrufe‘“ reihen sich neben Enkeltrickbetrügereien und Anrufen falscher Polizisten ein, die alle das Ziel haben, an Wertgegenstände und oder Bargeld der meist älteren Opfer zu gelangen und können in ihrer Form auch stark variieren.

 

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
  • Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder bei der örtlichen Polizei überprüfen können!
  • Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers!
  • Bevor Sie jemandem ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
  • Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind!
  • Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei! Sie erreichen sie unter der Nummer 110!

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