Bargeld durch Enkeltrick erbeutet

Dienstag, 01. August 2017, 15:30 Uhr

Landkreis Havelland, Falkensee

Havelland

Kategorie
Kriminalität
Datum
02.08.2017

Trotz immer wieder währender Warnungen der Polizei, gelang es am Montag einer unbekannten Täterin erneut mehrere Zehntausend Euro Bargeld, durch den sogenannten Enkeltrick zu erbeuten. Der Geschädigte (89 Jahre) erhielt am Montagnachmittag einen Anruf, bei der ihn eine weibliche Stimme mit der typischen Frage „Erkennst du mich nicht?“  konfrontierte. Er dachte die Ehefrau seines Enkels erkannt zu haben, so dass die Anruferin anschließend ein Leichtes hatte weiter mit ihm ins Gespräch zu kommen. Unter dem Vorwand eine Eigentumswohnung kaufen zu wollen, bat sie den Geschädigten um eine finanzielle Unterstützung in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Weiter baute die Anruferin Druck auf indem sie angab, dass die Wohnung nur noch heute zur Verfügung stehen würde und sie so kurzfristig keinen Kredit bekäme. Ein Kreditantrag sei aber bereits in Arbeit und würde umgehend an den Geschädigten ausgezahlt, sobald er genehmigt werde, so die Anruferin. Nachdem der Geschädigte später einen Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters erhielt, der ihm bestätigte dass die Kreditauszahlung auf seinem Konto gutgeschrieben wurde, sagte er der Anruferin zu, und sie verabredeten sich. Unerwartet meldete sich aber ein angeblicher Notar beim Geschädigten, der ihm mitteilte, dass seine Verwandte es zeitlich nicht schaffen würde. Stattdessen würde er aber seine vertrauensvolle Notariatsangestellte vorbeischicken, die das Geld in Empfang nehmen würde. Diese erschien dann kurz darauf und es kam zur Geldübergabe:

 

Die Frau wird wie folgt beschrieben:

  • Alter: 50–55 Jahre alt
  • Größe: 160cm–170cm
  • normale Figur
  • ausländische Herkunft
  • ausländischer Akzent
  • Hautfarbe: braunfarbend, südländischer Phänotyp
  • Rock: schwarz
  • Oberteil: dunkel
  • Haare: dunkel, lang, eng anliegend

 

Ihre Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Teltow-Fläming, unter der Telefonnummer 03371 600-0 entgegen.

 

Die Polizei rät weiter, sich niemals auf solche dubiosen Geldforderungen, von wem auch immer und unter welchem Vorwand auch immer einzulassen.

Betroffene, die einen solchen Anruf erhalten, sollten niemals den Namen ihres Verwandten mitteilen. Häufig erfragen die Betrüger ihre Opfer am Telefon: „ ja, erkennst du mich nicht“? Die Geschädigten nennen dann häufig den Namen eines Verwandten, damit geben sie den Betrügern eine Vorlage.

Im Zweifelsfall immer die Polizei informieren.

Weiterhin sollten auch die Mitarbeiter von Bank- und Kreditinstituten sensibilisiert sein, sich zu erkundigen, wenn ältere Bürger eine ungewöhnlich hohe Summe von ihrem Konto abheben wollen.

Auch jüngere Bürger sollen das Phänomen kennen und so auch etwas dazu sagen können, wenn Verwandte bei ihnen nachfragen und sich einen Rat holen wollen. Es kam in der Vergangenheit vor, dass Senioren aus Scham nicht bei der Polizei anriefen, sondern Rat in der Familie suchten.

 

Hier noch ein paar Verhaltensweisen im Überblick:

  • lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis
  • lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
  • rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu die öffentlich bekannte Telefonnummer – ABER NICHT die Nummer, die die Anruferin oder der Anrufer Ihnen möglicherweise gegeben hat oder die auf dem Display angezeigt wurde!
  • notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers
  • bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle
  • übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind AUCH NICHT DER POLIZEI!
  • schließen sie die Wohnungstür immer ab
  • verwenden sie Sperrriegelkette
  • benutzen sie den Türspione
  • schließen sie keine Verträge an der Haustür ab

 

Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei. Sie erreichen sie unter der Nummer 110

Verantwortlich:

Polizeidirektion West
Pressestelle

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel

pressestelle.pdwest@polizei.brandenburg.de

Zu den Bürodienstzeiten:

Telefon: 03381 560-2020
Telefax: 03381 560-2009

Zum Impressum des Polizeipräsidiums


Das könnte Sie auch interessieren