Verkehrsunfallentwicklung 2017

Neuruppin

Überregional

Kategorie
Daten und Fakten
Datum
16.03.2018

Das Verkehrsunfallgeschehen in der Polizeidirektion Nord im Jahr 2017 gestaltete sich durchaus unterschiedlich. Bei einem Anstieg der Unfälle um 5 Prozent sank gleichzeitig die Zahl der Verletzten um 2,5 Prozent, während die Anzahl der Toten mit 22 auf dem gleichen hohen Niveau blieb.

Im Bereich der Polizeidirektion (Landkreise Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz sowie auf den Bundesautobahnen 10, 14, 19, 24 und 111) ereigneten sich 2017 insgesamt 13.860 Verkehrsunfälle, ein Anstieg um 655 Unfälle gegenüber 2016. Bei insgesamt davon 1.490 Unfällen mit Personenschaden (+16) wurden 1.897 (-48) Beteiligte verletzt bzw. 22 (+/-0) getötet.

Dies stellt die höchste Unfallzahl in den vergangenen sechs Jahren dar und leider auch die höchste Zahl bei den Unfällen mit Personenschaden.

Im Landkreis OHV wurden 6.059 Unfälle (+317), im Landkreis OPR 3.395 Unfälle (+61), im Landkreis PR 2.904 Unfälle (+100) und auf den Bundesautobahnen 1.502 Unfälle (+208) registriert.

Damit liegt das Risiko, an einem Unfall beteiligt zu sein bzw. dabei verletzt zu werden, im Nordwesten Brandenburgs erneut über dem Landes- wie dem Bundesdurchschnitt. In der Hochrechnung der Anzahl der Getöteten auf die Vergleichsgröße je eine Million Einwohner liegt die Direktion Nord zwar knapp unter dem Landesdurchschnitt, aber deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Maßgeblich für den Gesamtanstieg der Unfallzahlen sind offenbar erneut die Wildunfälle mit 3.342 (+99), die damit ebenfalls den Höchststand in den vergangenen sechs Jahren markieren.

Erneut bleiben zudem die traditionellen Hauptunfallursachen auch weiterhin bestimmend. Registriert wurden 1.483 (+46) Unfälle aufgrund zu geringen Sicherheitsabstandes, 693 (-100) Unfälle aufgrund unangepasster bzw. überhöhter Geschwindigkeit, 871 (+45) aufgrund von Vorfahrtfehlern, 356 (+36) wegen Fehlern beim Überholen und 188 (+12) wegen Alkohol und/oder Drogen am Steuer.

In 311 Fällen (+47) endete der Unfall an einem Straßenbaum. Dabei wurden 174 (-2) Menschen verletzt und fünf Beteiligte verstarben an den Folgen.

Bei einer Betrachtung nach den Verursachern ist zum zweiten Mal in Folge wieder ein Anstieg bei den jungen Fahrern (18 – 24 Jahre) festzustellen, der zudem mit einem Anstieg um 71 auf 1.103 Fälle auch deutlich ausfiel. Aber auch bei den Senioren als Verursacher erhöhten sich die Unfallzahlen deutlich um 152 auf insgesamt 2.039 Fälle.

Andererseits sanken die Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern um 39 auf 544 Fälle, wobei 421 (-17) Personen verletzt und leider auch sechs (+5) Radfahrer verstarben.

Problematisch bleiben zudem auch die 2.706 (+221) so genannten Unfallfluchten, zumal die Aufklärungsquote hier bei ca. 40 Prozent liegt, und bei denen 160 Personen verletzt sowie eine getötet wurden.

Und analog zum Landestrend nahmen auch die Unfälle mit Güter-Kfz. nach mehreren Jahren des Rückgangs in 2017 auf 2.157 (+242) Fälle zu. Verletzt wurden hier 231 Menschen, getötet fünf.

Entsprechend wurde seitens der Polizeidirektion Nord sowohl mit repressiven als auch präventiven Mitteln versucht, die Entwicklung des Unfallgeschehens positiv zu beeinflussen.

Über 328.000 Geschwindigkeitsverstöße wurden festgestellt und geahndet, ähnlich wie 764 Alkohol- und 420 folgenlose Drogenfahrten und mehr als 9.000 weitere Verstöße, z.B. gegen Gurt- und Helmpflicht (2.544 Fälle), Telefonieren am Steuer (1.952 Fälle) oder Vorfahrt- und Rotlichtverstöße bzw. Verstöße gegen die StVZO (3.421 Fälle zusammen).

Zugleich wurden 8.852 Fahrzeuge des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs kontrolliert und dabei 4.233 Verstöße bei 3.838 Fahrzeugen festgestellt, vorwiegend gegen Lenk- und Ruhezeiten-Regelungen (716 Fälle) bzw. technische Mängel (132 Fälle) oder Ladungssicherheit (237 Fälle).

240 LKW mussten aufgrund gravierender Mängel vor Ort stillgelegt werden.

Der Videomesswagen stellte zudem innerhalb eines Jahres erneut 1.675 gravierende Geschwindigkeits- bzw. Abstandsverstöße („Raser und Drängler“) fest.

Gleichzeitig begleiteten die Beamten der Verkehrspolizei und der Inspektionen insgesamt 1.786 (+490) Großraum- und Schwerlasttransporte mit 2.095 (+428) Fahrzeugen.

Daneben wurden aber auch insgesamt 538 Präventionsveranstaltungen mit 12.190 Teilnehmern erfolgreich durchgeführt, in erster Linie im Bereich der Busschule (111 Veranstaltungen), der Fußgängerausbildung (156) und der Radfahrerprüfung von Kindern (225 Prüfungen). Aber auch 46 Veranstaltungen mit Senioren und LKW-Fahrern wurden verzeichnet.

Der Leiter der Polizeidirektion Nord, Frank Storch, betont dazu: „Die Beibehaltung der umfangreichen repressiven Verkehrsüberwachungsmaßnahmen wie auch der Maßnahmen der Verkehrsprävention ist notwendig, denn nur so können wir eine dauerhafte positive Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer erzielen!“

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