Mehrfach versuchter Polizei und Enkeltrickbetrug


Montag, 15. Juli 2019, 16:00 – 17:00 Uhr

Landkreis Potsdam-Mittelmark, Bad Belzig und Gemeindeteile

Potsdam-Mittelmark

Kategorie
Kriminalität
Datum
16.07.2019

Am Montag versuchten unbekannte Täter mehrfach durch telefonischen Trickbetrug an das Ersparte Bad Belziger Bürger zu kommen. So versuchten es die Täter in Ragösen mit dem Polizeitrick. Ein angeblicher Polizist gab per Telefon an, den Teil einer Einbrecherbande gefasst zu haben und bei ihm eine Liste aufgefunden zu haben auf denen die Adresse der Angerufenen verzeichnet war. Die Angerufene (82) erkannte die Trickmasche, beendete das Gespräch, noch bevor der Anrufer weitere Ausführungen machen konnte und informierte die Polizei.

Ähnlich reagierten eine 81-jährige Dame in Fredersdorf und eine 88-jährige Frau in Bad Belzig, als sie am Montagnachmittag den Anruf eines angeblichen Familienmitgliedes erhielten und nach Geld zwecks Kaufs einer Eigentumswohnung gefragt wurden. Beide reagierten goldrichtig und legten auf, bevor sich das Gespräch weiter vertiefen konnte.

 

Anders erging es einer 89-jährigen Frau in Ragösen. Diese glaubte zunächst an den Anruf ihrer Enkeltochter, die unter dem Vorwand eine Eigentumswohnung kaufen zu wollen, Bargeld von über 30.000 Euro forderte. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, gaukelte man ihr vor bereits beim Notar zu sitzen und deswegen das Geld sofort zu benötigen. Dazu übergab die angebliche Enkeltochter das Telefon an eine weitere weibliche Person, die sich als Notarin ausgab und die Frau nochmals unter Druck setzte. Dabei ließ sich die Ragösenerin von den beiden unbekannten Frauen derart überrumpeln, dass sie am Telefon ihre Kontodaten preisgab. Nach Beendigung des Gesprächs bemerkte sie jedoch ihren Fehler und informierte sofort ihre Hausbank, welche dann das Konto umgehend sperren konnte. Ein Sachschaden ist in keinen der vier bekannt gewordenen Fälle eingetreten.

 

Die Polizei rät sich niemals auf solche dubiosen Geldforderungen, von wem auch immer und unter welchem Vorwand auch immer einzulassen.

Betroffene, die einen solchen Anruf erhalten, sollten niemals den Namen ihres Verwandten mitteilen. Häufig erfragen die Betrüger ihre Opfer am Telefon: „ ja, erkennst du mich nicht“? Die Geschädigten nennen dann häufig den Namen eines Verwandten, damit geben sie den Betrügern eine Vorlage.

Im Zweifelsfall immer die Polizei informieren.

Weiterhin sollten auch die Mitarbeiter von Bank- und Kreditinstituten sensibilisiert sein, sich zu erkundigen, wenn ältere Bürger eine ungewöhnlich hohe Summe von ihrem Konto abheben wollen.

Auch jüngere Bürger sollen das Phänomen kennen und so auch etwas dazu sagen können, wenn Verwandte bei ihnen nachfragen und sich einen Rat holen wollen. Es kam in der Vergangenheit vor, dass Senioren aus Scham nicht bei der Polizei anriefen, sondern Rat in der Familie suchten.

Hier Verhaltensweisen im Überblick:

  • lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen. Geben sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis
  • lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren sie einen späteren Gesprächstermin, damit sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
  • Rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu die öffentlich bekannte Telefonnummer – ABER NICHT die Nummer, die die Anruferin oder der Anrufer Ihnen möglicherweise gegeben hat oder die auf dem Display angezeigt wurde!
  • Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Nummer des Anrufers!
  • Bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
  • Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind AUCH NICHT DER POLIZEI!
  • Haben sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei. Sie erreichen sie unter der Nummer 110

Verantwortlich:

Polizeidirektion West
Pressestelle

Magdeburger Straße 52
14770 Brandenburg an der Havel

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