In den frühen Morgenstunden des 25. Februar 2022 wurden in der Nähe von Gorzów Wlkp./Polen bei einem Einsatz des CBŚP Gorzów und des Landeskriminalamts Brandenburg (LKA) mit polnischen Spezialeinheiten sieben polnische Männer festgenommen. Kurz zuvor hatten diese auf den Raststätten Bachfurt-West und Rosselquelle-Ost an der BAB 9 aus zwei LKW insgesamt über 100 Fahrrädern im Wert von ca. 450.000 Euro entwendet. Die Täterbande im Alter von 35 bis 48 Jahren sitzt seither in Polen in Untersuchungshaft.
Dem vorausgegangen waren monatelange intensive und gemeinsam geführte Ermittlungen unter der Sachleitungsbefugnis der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für grenzüberschreitende Eigentumskriminalität Frankfurt (Oder). Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen, steht die Bande im Verdacht seit September 2021 entlang der BAB 9, 10 und 14 Ladungsdiebstähle begangen zu haben. Der Bande werden nach derzeitigen Erkenntnissen insgesamt 349 Taten in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt zugerechnet. Dabei handelt es sich um 29 vollendete und 313 versuchte Ladungsdiebstähle sowie sieben Dieseldiebstähle. Alleinig der entstandene Schaden durch das entwendete Diebesgut beläuft sich auf ca.1,5 Millionen Euro.
In Polen in der Nähe von Gorzów Wlkp. wurden die Wohnanschriften der Beschuldigten, deren genutzte Fahrzeuge und zwei Hehlerlager durchsucht. Dabei wurden neben den entwendeten Fahrrädern aus der Tatnacht des 24./25. Februar 2022, die sieben Fahrzeuge der Täterbande sowie Bekleidung verschiedener Marken, Kfz-Zubehör und sieben Motorräder sichergestellt.
Im Anschluss an den Zugriff erfolgten weitere polizeiliche Maßnahmen wie Ermittlungen und Durchsuchungen. Die Brandenburger Kriminalisten stehen nun vor der Aufgabe das in Polen sichergestellte Diebesgut möglichen weiteren Straftaten zuzuordnen und den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben.
Durch die polnische Polizei werden derzeit Ermittlungen zu weiteren Bandenmitgliedern geführt.
Dieser erfolgreiche gemeinsame Einsatz der deutschen und polnischen Polizei ist das Ergebnis der intensiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den Ermittlern des CBŚP Gorzów/Polen und des LKA Brandenburg sowie der länderübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb des Verbunds der AG Cargo zwischen Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
Bereits seit mehreren Jahren stellt „Ladungsdiebstahl durch Planeschlitzen“ einen Ermittlungsschwerpunkt in der Abteilung für Organisierte Kriminalität und schwere grenzüberschreitende Eigentumskriminalität des LKA dar. Alle im Land Brandenburg angezeigten Landungsdiebstähle, die an Raststätten, Autohöfen und Parkplätzen entlang der Autobahn erfolgen, werden zentral durch die Kriminalisten des LKA in Cottbus bearbeitet.
Jährlich entstehen den Speditionen und Firmen dabei Schäden in Millionenhöhe.
Allein 2021 wurden 220 Fälle (2020: 250 Fälle) von Ladungsdiebstahl in Brandenburg registriert. Die Raststätten entlang der BAB 9 und 10 gehörten auch im Jahr 2021 zu den Schwerpunktbereichen.
Die Ermittlungen haben gezeigt, dass die Täter gut organisiert sind, vorwiegend in den Nachtstunden agieren und zum Abtransport des Diebesguts PKW und LKW nutzen.
